Am: Do, 30. Mai 2024
Es ist ein neuer Trend: Gebetstage zu veranstalten. Vor einiger Zeit las ich, dass ein Gebetstag für den Norden stattfand. Bald für den Süden. Dann für dieses Modethema. Ist denn Beten falsch? Natürlich nicht! Ist gemeinsames Beten verkehrt? Natürlich nicht! Die Frage ist nur, was es mit dem "Organisieren" auf sich hat. Und warum Tränen auf dem Altar völlig wirkungslos bleiben können bei Gott.
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Vor einiger Zeit las ich von dem ersten Gebetstag für den Norden, da haben Gemeindemitglieder
zu dem Gebetstag für den Norden eingeladen und es kamen zusammen Mitglieder von Gebetsinitiativen
und geistlichen Bewegungen aus Norddeutschland, die für geistliche Aufbrüche in Norddeutschland
beten wollten.
So hieß es in IDEA.
Es ist ja interessant, dass es solche Entwicklungen gibt und man fragt sich, ist das nur eine
Mode?
Ist das eine Mode im evangelikalen Bereich, in dem Bereich, wo ernsthafte Christen dem
Herrn Jesus nachfolgen wollen und jetzt irgendwie entdecken, man sollte solche Gebetstage machen
für den Norden, für den Westen, für den Süden, für den Osten oder ist das wirklich
ein ernsthaftes Anliegen, das es gibt und das müssen wir uns anschauen, da müssen
wir uns selbst prüfen.
Es ist immer leicht, andere zu beurteilen, noch leichter ist es, andere zu verurteilen,
aber wir wollen uns fragen, was sind Gottes Gedanken zu diesem Thema?
Man stellt ja fest, dass es solche Gebetstreffen gibt, Demütigungstreffen, Erweckungstreffen (00:01:04)
und wir wollen uns fragen, was sagt Gott dazu?
Finden wir in Gottes Wort etwas dazu und wie können wir aus den Prinzipien, die wir in
Gottes Wort finden, zu einer rechten Entscheidung kommen?
Nun erstens stellt sich die Frage, ist das richtig zu beten und die Antwort ist, unbedingt.
Der Apostel Paulus sagt in 1. Thessalonicher 5, vers 17, dass wir sogar unablässig beten
sollen.
Wir sollen in allem Dank sagen, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für
euch.
Wir brauchen dazu natürlich nicht zu besonderen Gebetsveranstaltungen aufzurufen, aber das
Beten ist ein ganz zentraler Teil des Glaubensleben von Gläubigen persönlich und gemeinschaftlich.
Und das wird hier bei den Thessalonichern deutlich.
Der Apostel Paulus wollte unbedingt, dass sie beten, dass sie persönlich beten, aber
er schreibt es ihnen gemeinsam und das heißt, dass sie auch gemeinschaftlich beten sollten.
Zweitens, wir haben solche Gebetszusammenkünfte hoffentlich einmal die Woche an unseren Orten (00:02:05)
und es wäre schön, wenn uns das wirklich ein Anliegen wäre, dass wir an diesen Gebetsversammlungen
teilnehmen, dass wir da nicht fehlen.
Wir werden ja wohl nicht zu einem Sondergebetstreffen gehen, wenn wir nicht auch zunächst mal an
diesen wöchentlichen Gebetsstunden mit Interesse, mit Ausdauer teilnehmen.
Und das ist ja auch normal.
Als Brüder hoffentlich aktiv teilnehmen und es ist immer eine Freude, wenn man junge
und ältere Brüder gemeinsam findet, die sich gebrauchen lassen, um die Gebete, die
Anliegen der örtlichen Versammlung, des örtlichen Zusammenkommens vor Gott, vor den Herrn Jesus
zu bringen.
Wir wollen uns also wirklich bemühen, aktiv teilzunehmen und auch als Schwestern, die
sich natürlich nicht hörbar beteiligen können, aber es wäre schön, wenn die Schwestern
dahinter stehen, wenn sie gerne kommen, wenn sie aktiv daran teilnehmen und wenn ihnen
das auch wichtig ist.
Wie gesagt, nach 1.
Korinther 14 werden sie schweigen.
Nun drittens fragen wir uns, was sagt Gottes Wort dazu? (00:03:04)
Wir sehen in Jakobus, dass er davon spricht, dass das ernstliche Gebet, das ernsthafte
Gebet eines Gerechten viel vermag.
Das ist etwas Großartiges, dass Gott diese Zusage macht, dass wer ernsthaft betet, wer
ein praktisch gerechtes Leben führt, eine Antwort erhalten wird.
Wir dürfen unter keinen Umständen dazu kommen, dass wir meinen, je mehr Menschen sich treffen,
je öfter sie sich treffen, je intensiver die Gebetszeit ist, je länger sie andauert,
umso mehr würde sie erhört.
Das wäre ja ein gesetzliches Denken.
So finden wir das nicht in Gottes Wort.
Aber wir finden, dass man gar nicht viele braucht, wenn man alleine vor dem Herrn als
ein in praktischer Gerechtigkeit, in bewusster Abhängigkeit, im bewussten Gehorsam dem Herrn
gegenüber sein Leben führt, dann wird der Herr das segnen.
Dabei geht es nicht darum, dass wir irgendwie perfekt werden oder würden, das ist keiner
von uns.
Aber wenn man auf dem Herzen hat, dem Herrn zu folgen, dann wird der Herr das segnen.
Und dann werden wir eben nicht, weil es Mode ist, so oder so handeln, sondern dann werden (00:04:05)
uns Gebete, werden uns Gebetsversammlungen, egal ob in kleinem Kreis oder im großen Kreis,
egal ob örtlich oder überörtlich, werden sie uns auf dem Herzen liegen.
Viertens, wir sollen beten.
Das haben wir schon gesehen.
Auch in 1. Thessalonicher 5 Vers 25 sagt Paulus, betet für uns.
Das heißt, wir dürfen Gebetsversammlungen haben, persönlich dürfen wir beten, wir
dürfen gemeinschaftlich beten, ganz besonders für konkrete Themen, so wie in Jerusalem
man sich traf, um für Petrus zu beten, der im Gefängnis war, so dürfen wir für das
Werk des Herrn beten, dürfen wir für die Diener des Herrn beten, dürfen wir für die
Mission beten.
Und natürlich gibt es mehr als genug Anlass, sich auch zu demütigen, sich zu demütigen
angesichts des geistlichen Zustands, in dem wir sind, sich zu demütigen angesichts der
persönlichen Fehler, unseres persönlichen Versagens, anlässlich der Schwachheit, die
wir als Zeugen des Herrn hier in dieser Welt haben, auch was unsere Zusammenkünfte und (00:05:03)
was die Darstellung der Versammlung Gottes, der Gemeinde Gottes betrifft.
Der Apostel Paulus war sich bewusst, dass er das Gebet der Gläubigen, nicht nur der
Thessalonicher, sondern auch anderer Gläubiger, nötig hat.
Und wie viel mehr haben wir es nötig, füreinander zu beten, haben es die Geschwister nötig,
die in besonderer Weise vielleicht in der Öffentlichkeit, Brüder, die in der Öffentlichkeit
arbeiten, dieses Gebet von anderen zu erhalten.
Jakobus spricht ja nicht nur von diesem ernsthaften, diesem ernstlichen Gebet von Elia, sondern
er sagt auch in Jakobus 5 Vers 16, betet füreinander, das dürfen wir tun, wir sollen
tatsächlich füreinander beten, eine wunderbare Möglichkeit, auch füreinander einzutreten
vor dem Thron der Gnade.
Fünftens finden wir am Anfang der christlichen Zeit in der Apostelgeschichte, wie die Gläubigen
wirklich einmütig beieinander waren, wie sie auch einmütig im Gebet waren, wie sie
in dem Gebet auch verharrt haben, Apostelgeschichte 2 Vers 42, in den Gebeten und darüber hinaus (00:06:02)
in der Gemeinschaft.
Ein wunderbares Vorbild, ein Ansporn für uns wirklich zu verharren, sei es in dem persönlichen
Gebet oder darüber hinaus.
Es ist ein echtes Vorrecht, dem wir nachkommen wollen und nachkommen dürfen.
Jetzt stellt sich sechstens die Frage, was ist mit dem Gebet für Erweckung?
Finden wir das in Gottes Wort?
Nun, wenn man da ein bisschen nachforscht, wird man feststellen, dass wir das in dieser
Weise nicht finden.
Wir finden die Demütigung, die finden wir bei Daniel, die finden wir bei Ezra und die
finden wir bei Nehemiah, aber wir finden kein Erweckungsgebet, aber Demütigung finden wir
und das wollen wir unbedingt auch als etwas Nützliches ansehen.
Das fängt natürlich im persönlichen Leben an, das fängt im persönlichen Gebetsleben
an, dass wir uns demütigen, dass wir uns unter die Hand Gottes demütigen.
Tun wir das.
Dann werden wir das am Ort tun.
Da werden wir natürlich auch vor Augen haben, was wir verkehrt machen, was wir verkehrt
gemacht haben und dann wollen wir uns gemeinschaftlich demütigen.
Und wenn der Herr das bewirkt im Herzen, dann können wir das auch über den Ort hinaus tun. (00:07:04)
Selbst wenn wir bestimmte Arten nicht in Gottes Wort finden, heißt das natürlich per se nicht,
oder heißt das nicht per se, dass das nicht auch möglich ist.
Wir haben heute auch andere Dinge, sagen wir Sonntagsschularbeit, Jugendstundenarbeit, die
wir so nicht in Gottes Wort finden, wo wir aber Anhaltspunkte in Gottes Wort finden, sagen
wir bei Petrus, der eben auch für die Lämmlein einen besonderen Dienst hatte.
Also wir müssen nach Prinzipien sehen und natürlich Gebet ist immer etwas, was der Herr
uns vorstellt.
Dabei müssen wir aber als nächsten Punkt bedenken, dass Gottes Wort auch eine kritische,
eine mahnende Ansprache im Blick auf Gebet und Demütigung uns vorstellt.
In Malachi 2 Vers 13 lesen wir, ihr tut zweitens dieses, ihr bedeckt den Altar des Herrn mit
Tränen, mit Weinen und Seufzen, so dass er sich nicht mehr zu eurer Ehrgott, zu eurer
Opfergabe wendet, noch wohlgefallen aus eurer Hand annimmt. (00:08:02)
Und ihr sprecht warum?
Weil der Herr Zeuge gewesen ist zwischen dir und der Frau deiner Jugend, an der du treulos
gehandelt hast und so weiter.
Das heißt, sie kamen zwar mit Tränen, sie kamen mit einer äußerlichen Demütigung
zusammen, aber Gott konnte das nicht annehmen.
Warum nicht?
Weil ihr Leben nicht dahinter stand, weil sie in ihrem Leben ganz im Gegensatz zu dieser
Demütigung gehandelt haben.
Was ist die Schlussfolgerung für uns?
Ist Demütigung falsch?
Ist Demütigungsgebet falsch?
Ist ein Versammeln zur Demütigung falsch?
Absolut nicht.
Gott wünscht, dass wir unsere Herzen unter seine mächtige Hand demütigen.
Aber es wird falsch, wenn unser Leben nicht in Übereinstimmung damit ist.
Wenn ich also an einer solchen Gebetsversammlung, an einer solchen Veranstaltung teilnehme, aber
in meinem persönlichen Leben eigentlich der Herr nicht im Mittelpunkt steht.
Wenn ich mich demütige unter das, was das Zeugnis der Versammlung Gottes betrifft, aber
bewusst im Gegensatz zu dem, was Gottes Wort über das Zusammenkommen, über den einen (00:09:03)
Leib, über die Bewahrung der Einheit des Geistes uns vorstellt, handelt.
Und wenn da mein Leben nicht in Übereinstimmung ist, dann kann der Herr das natürlich nicht
annehmen.
Also die Demütigungsgebete sind recht, wenn sie mit der rechten Herzenshaltung getan werden.
Und da wollen wir jede Hochachtung, jeden Respekt vorhaben, wenn das in dieser Weise
praktiziert wird.
Aber wenn es in einer falschen Herzenshaltung ist, dann muss ich mich selbst prüfen, wie
ist meine Herzenshaltung, wie stehe ich zu dem Herrn.
Wenn ich in meinem Leben persönlich oder gemeinschaftlich im Widerspruch zu Gottes Wort handle, dann
ist ja klar, dass Gott das nicht annehmen kann.
Das wollen wir prüfen.
Wir wollen also nicht einer Mode hinterherlaufen.
Wir wollen aber nicht, weil es Moden gibt, etwas, was an sich gut ist, nicht tun.
Sondern wir wollen von Herzen uns vor dem Herrn prüfen, in seinem Licht prüfen, was
ist meine Herzenshaltung, gibt es Dinge, die ich bekennen muss und wer könnte sagen, dass (00:10:01)
er nichts bekennen muss.
Sind wir bereit, das konkret zu bekennen?
Sind wir bereit, uns unter die Hand Gottes zu demütigen?
Sind wir aber auch bereit, unser Leben da zu prüfen?
Das ist ja bemerkenswert, die Demütigung von Nehemiah in Nehemiah 9 und das, was wir hier
in Malachi 2 finden, das war zu einer sehr ähnlichen Zeit.
Malachi spricht ja kaum später oder man kann sogar sagen, dass er genau in der Zeit, in
der Nehemiah tätig war, diese Aussagen treffen musste, so an das Gewissen des Volkes Gottes
gehen muss.
Und das spricht uns an.
Wir können uns äußerlich demütigen und innerlich doch im Eigenwillen handeln.
Und das müssen wir uns fragen.
Wir wollen also nicht irgendwie verurteilen und negativ urteilen über eine Demütigung,
die von Gläubigen ernsthaft vorgenommen wird und wir wollen uns, wenn wir selbst betroffen
sind, fragen, ob wir das in einer Herzenshaltung der Ehrfurcht und des Gehorsams und wahrer
Demütigung tun.
Dann können wir sicher sein, dass Gott das segnen wird. (00:11:02)
Gott wird jede Demütigung, die vor ihm und unter seiner mächtigen Hand vorgenommen wird,
wird er segnen und wird dann auch entsprechende Ergebnisse zeigen.
Dessen, darauf dürfen wir wirklich vertrauen.