Es heißt eben nicht: „Wie Menschen, die daran glauben, dass der Herr wiederkommen wird.“ Das wird dadurch bestätigt, dass das Gefühl derer, die erkaltet waren, nicht war, dass der Herr nicht kommen würde, sondern dass Er sein Kommen verzögern würde (Lk 12,45).
Am Anfang von 1. Thessalonicher lesen wir, dass sich Gläubige bekehrt hatten, um auf Gottes Sohn vom Himmel zu warten. Er war für sie eine lebendige, persönliche Realität. Es gibt noch viel mehr in diesem Abschnitt, aber das ist das Wichtigste: Sie hatten sich dazu bekehrt. Ihn zu erwarten ist der Zustand, der einen Christen ausmacht. Ich sage nicht, dass es kein anderes Motiv gibt; denn die gesegnete Liebe, die Er in seinem Tod gezeigt hat, würde auch uns dazu bringen, ihm nachzufolgen. Dennoch ist der Christ ein Mensch, der zwischen dem ersten Kommen Christi lebt, als Er kam, um uns zu retten, und seinem zweiten Kommen, um uns von dieser Erde abzuholen. Was den Christen kennzeichnet (wenn er dem Wort Gottes glaubt), ist, dass er auf Christus wartet ...
Was die Art und Weise betrifft, wie das Kommen des Herrn im Neuen Testament vorgestellt wird: Es ist eben nicht nur eine Lehre, sondern wird mit den Gedanken und Gefühlen eines Christen verbunden. Es gibt nur zwei Briefe, in denen es nicht als Gegenstand vor die Blicke der Gläubigen gestellt wird.
- In dem einen (Galater) waren der geistliche Zustand der Empfänger zu niedrig. Daher musste der Apostel bei ihnen ganz unten, sozusagen von vorne anfangen.
- In dem anderen (Epheser) werden die Erlösten als bereits in himmlischen Örtern mitsitzend betrachtet.
In 1. Thessalonicher 1,10 ist die Erwartung des Kommens Jesu Teil ihrer Bekehrung. Christus hatte für sie gelitten und würde kommen, um sie zu sich zu holen. In 1. Thessalonicher 2,19 geht es um die Freude über den Dienst des Apostels. Diese Thessalonicher wurden furchtbar verfolgt. Der Apostel sehnte sich danach zu erfahren, wie es ihnen erging. Wenn er an seinen Dienst und seine Arbeit und sein Wirken für sie dachte, sagte er: „Wenn der Herr kommt, werde ich meine Freude und meine Krone haben.“ Dann in 1. Thessalonicher 3,13 wird das Kommen Jesu mit der Heiligkeit in Verbindung gebracht, einem weiteren wichtigen Element des christlichen Lebens. Wir müssen jetzt in der Heiligkeit wandeln ... In 1. Thessalonicher 4 kommt das Kommen erneut vor (V. 13-18). Die Thessalonicher dachten, dass die Verstorbenen dem Herrn nicht begegnen könnten. Sie warteten so sehr auf das Kommen des Herrn, jeden Augenblick, dass sie dachten, die Verstorbenen würden aus dem Weg sein und Ihm nicht begegnen. Natürlich wussten sie nicht alles genau, denn Paulus war nur kurze Zeit bei ihnen gewesen ... Paulus erklärt ihnen also, dass die Toten in Christus nicht zu kurz kommen werden. Wenn der Herr vom Himmel kommt, werden sie mit Ihm kommen ... In jedem Kapitel dies Briefes wird das Kommen Christi erwähnt. Paulus verbindet es mit der Bekehrung, dem Dienst, der Heiligkeit, den Leiden des Christen und mit einer Warnung.
Das zweite Kommen des Herrn (https://www.stempublishing.com/authors/darby/New8_95/382ndComing.html)
Quelle: bibelpraxis.de/a7070.html