
In der Zeit der Unschuld brach es gewissermaßen zusammen; ohne Gesetz ist es furchtbar und vollkommen unwissend; unter Gesetz ist es rebellisch und nicht untertan, denn das ist für das Fleisch unmöglich. Bringt man die Gnade hinein, so spuckt es demjenigen ins Gesicht, der diese hineinbringt; bring den Heiligen Geist in einen Menschen, so begehrt das Fleisch gegen den Geist auf; versetzt man einen Menschen in den dritten Himmel, so wird das Fleisch, wenn es wieder auf die Erde kommt, wegen dieser Herrlichkeit aufgeblasen sein: Das Fleisch trägt überall letztlich denselben Charakter.
Wenn ich einen Schurken in meinem Haus habe, dem ich nicht trauen kann, und ich schließe ihn in einen Schrank ein, dann ist alles gut. Warum sollte ich ihn überhaupt freilassen? Ich kann töricht genug sein, das Fleisch wieder herauszulassen. Aber ich brauche es nicht!
Wir können uns niemals entschuldigen: Wenn wir töricht genug sind, eine Tür offen zu lassen, wird der Satan eintreten. Es mag Momente geben, in denen ich nicht in der Lage bin, das Fleisch zu überwinden, in denen es nicht kontrolliert werden kann. Warum ist das so? Ich habe das Gebet oder das Lesen des Wortes Gottes vernachlässigt oder war in irgendeiner Weise nachlässig. Wenn dann der Feind kommt, haben wir keine Kraft, ihm zu begegnen, und wir werden überwunden. Das ist dasselbe, als würden wir zulassen, dass Christus überwunden wird. Wenn ich unachtsam bin, werde ich die Folgen ernten.
Hier ist der Unterschied, und er ist sehr real. Angenommen, ich wandle nicht im Geist, so dass ich kein gutes Gewissen habe. Dann schäme ich mich, wenn ich in die Gegenwart Gottes komme und an mich denken muss. Ich denke nicht an Ihn und bin gezwungen, an mich selbst zu denken, um mich selbst zu beurteilen. Die Wirkung des Lichts besteht darin, mich selbst zu zeigen, mich zum Nachdenken darüber zu bringen, was ich bin, und mein Gewissen aufzuwecken (und es ist gut, dass Er mich dazu bringt, in Selbstbeurteilung über mich nachzudenken).
Wenn ich aber einen Lebenswandel führe, bei dem nicht das Geringste mein Gewissen beschwert, denke ich nicht an mich, sondern bin frei, mich mit Christus zu beschäftigen.
Es ist nicht so, dass das Fleisch zu irgendeinem Zeitpunkt besser ist oder wird! Aber dann bin ich praktisch geläutert, habe ein gutes Gewissen. Und wenn ich in Gottes Gegenwart komme, kann ich mein Herz ausschütten. Das ist ein großer Segen: Es ist Gemeinschaft. Darin liegt der wahre Unterschied zwischen einem Menschen, der in der Kraft des Wortes Gottes und in ständiger Abhängigkeit lebt, und einem, der das nicht tut.
Christian Friend, Band 8
Quelle: bibelpraxis.de/a6743.html
