Am: Di, 6. Dezember 2022
Greta Thunberg ist durch ein Interview wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft gerückt. Eine Person, die im Mittelpunkt des Interesses stand und an der man sich "ausrichten" musste, wenn man gehört werden wollte. Das hilft, manches auch im christlichen Umfeld besser zu verstehen und zu überdenken.
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Vor einiger Zeit ist Greta Thunberg wieder in die Öffentlichkeit zurückgekommen.
Sie ist ja bekannt geworden als 15-jähriges Mädchen, das an einem Freitag vor ungefähr
vier Jahren zum ersten Mal vor das schwedische Parlament ging, sich dort hinsetzte und eine
weltweite Bewegung ausgelöst hat, Friday for Futures.
Sie wurde zu einem Idol für junge Menschen, für alte Menschen, sogar Politiker, die eigentlich
zum Beispiel in Deutschland die Schulpflicht fordern und auch durchsetzen.
Hatten hohen Respekt vor diesem jungen Mädchen, das da zum Mittelpunkt einer ganzen Bewegung
wurde.
Mir geht es mir nicht um Greta Thunberg und mir geht es auch nicht um die Frage von Atomkraft
und von Umwelt und so weiter, was jetzt wieder diskutiert wird, sondern man fragt sich ja,
wie kann man sich zu einem Mittelpunkt der Gesellschaft von Menschen machen.
Das kann ja die allgemeine Gesellschaft sein, wie es bei ihr gewesen ist, aber es kann ja
auch die Gesellschaft von Gläubigen, von Christen, von bestimmten Christen sein. (00:01:01)
Nun, das Erste, was passiert, wenn man selber in den Mittelpunkt gerät, ist, dass jemand
anders jedenfalls nicht in dem Mittelpunkt stehen kann.
Das ist der Herr.
Lass uns das nicht vergessen.
Wenn ich den Mittelpunkt suche für mich, dann werde ich zum Mittelpunkt und verdränge
den Herrn Jesus.
Natürlich ist das oft so dann, nachdem man da so ein gewisser Hype eingesetzt hat, dass
man auch dahin geschoben wird.
Wir haben das in früheren Jahrzehnten erlebt, wo Gläubige gar nicht unbedingt selber diesen
Weg gesucht haben, aber wenn dann ein großer Anklang gefunden wird, dann sonnt man sich
darin natürlich und dann wird man weiter geschoben, weil Menschen immer irgendwie so
Idole suchen, auch Christen, auch Gläubige, solche, die vorangehen und hinter denen man
sich versammeln kann.
Das sieht man schon in 1. Korinther 1 und 1. Korinther 3, dass auch die Korinther sich
hinter Häuptern versammelt haben.
Statt hinter Christus haben sie Christus zum Haupt einer Gruppe gemacht und auch Paulus (00:02:01)
und auch Petrus und auch Apollos.
Das ist irgendwie etwas menschlich, verkehrtes, aber etwas menschliches, dass man irgendwie
Personen sucht, hinter denen man sich versammeln kann.
Aber nochmal, dann ist der Herr nicht mehr der Mittelpunkt.
Ob man das will oder nicht, das ist genau der Punkt.
Was hat der Herr gemacht?
Er wollte, dass die Menschen den Vater sehen und wenn sie nur ihn gesehen haben, dann ist
er aus der Öffentlichkeit verschwunden.
Ich weiß nicht, ob wir diese Kraft und diese Weisheit und diese Entschiedenheit haben,
bei dem Herrn war das alles vollkommen, aber er zeigt uns, auch in dieser Hinsicht lebt
er uns vor, was nach seinen Gedanken richtig ist.
Wenn man sich selbst in den Mittelpunkt stellt oder seine Thesen oder seine Lehren, ob sie
biblisch sind oder nicht biblisch sind, dann führt das dazu, dass sich andere Menschen
positionieren müssen zu meinen Lehren.
Und dadurch kann eine einzelne Lehre, selbst wenn sie an sich nicht verkehrt ist, jede
Lehre, die von einem Idol in Anführungsstrichen vorgebracht wird, auch jetzt im christlichen (00:03:01)
Bereich, muss ja verkehrt sein, aber sie wird auf einmal überhöht.
Das ist ja genau das Kennzeichen von Sekten, dass sie sich nicht notwendigerweise um falsche
Begriffe, falsche Lehren, ungläubige Menschen scharen, sondern dass da etwas überhöht
wird aus der Balance gerät, was nach Gottes Gedanken ein Teil der Wahrheit ist, aber nicht
die Wahrheit.
Und da müssen sich Menschen positionieren und sie positionieren sich nicht im Blick
auf Christus, sondern im Blick auf eine Person.
Sie positionieren sich nicht im Blick auf die Lehre des Christus, sondern im Blick auf
die Lehre, die jemand bringt.
Dann verschiebt sich auch schnell was richtig und falsch ist.
Man hat das bei Thunberg gesehen, wie da die Politiker bis hin zu den Regenten von Ländern,
die wie gesagt die Schulpflicht als Schulpflicht durchgesetzt haben, in dem Fall gesagt haben,
das ist aber höchst respektabel.
Das ist ja etwas beeindruckendes.
Und dann wertet man auf einmal ein Anliegen aus einer subjektiven Sicht und macht es für (00:04:06)
richtig im Gegensatz zu anderen Anliegen, die verkehrt sind.
Das hat man ja in der Corona-Zeit auch deutlich gemerkt.
Die Politik bestimmte da, was gut ist und was nicht gut ist.
So können dann auch verantwortliche, gläubige Christen, wenn es um eine Person geht, die
im christlichen Bereich eine solche Position einnimmt oder für sich in Anspruch nimmt,
beansprucht oder in eine solche Position geschoben wird.
Sie sagen dann, das ist wertvoll, dafür sollte man kämpfen und für andere Positionen nicht.
Und damit verschieben wir auch als Christen Positionen in Gottes Wort.
Wir haben ja sowas, dass Menschen Mittelpunkt werden wollten, auch in dem Wort Gottes.
Wir denken zum Beispiel an Teudas und an Judas, von denen Gamaliel spricht, als Petrus
und die Apostel gefangen genommen wurden.
Vor diesen Tagen, Apostelgeschichte 5 Vers 36, stand Teudas auf und sagte, dass er selbst (00:05:05)
jemand sei, dem sich eine Anzahl von etwa 400 Männern anschloss, verschwindend gering
würde man heute sagen, in unserem Internet-Zeitalter, YouTube-Zeitalter.
Der ist getötet worden und alle, so viele ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zernichte
geworden.
Danach stand Judas, der Galiläer auf in den Tagen der Einschreibung und machte das Volk
abtrünnig sich nach und er kam um und alle, so viele ihm Gehör gaben, wurden zerstreut.
Wir sehen also daraus, dass Menschen sich in den Mittelpunkt stellten und als sie dann
abtreten mussten, ist die ganze Bewegung dann auch verflossen.
So finden wir das ja immer.
Es gibt Hypes und auf einmal läuft die Maschine weiter, läuft der Trend weiter und die Leute,
die diesen Hype ausgemacht haben, sind verloren.
So ist das bei Software gewesen, so ist das bei Menschen, so ist das in jedem Bereich
und da sieht man, ob etwas bleibend ist oder ob etwas nicht bleibend ist. (00:06:02)
Wir denken an Männer wie Saul und Absalom, die für sich einen Ehrenplatz beanspruchten,
sogar Denkmäler haben bauen lassen und was ist von ihnen geblieben?
Nichts.
Wir denken auch an die Zeit, in der wir leben, 2.
Timotheus 3, da schreibt der Apostel davon, dass Menschen selbstsüchtig sein werden,
prahlerisch, hochmütig, undankbar, unheilig und so weiter.
Menschen, die sich selbst in den Mittelpunkt stellen, Menschen, die Menschen um sich scharen.
Die werden nicht gesagt haben, ihr schallt euch um mich.
So töricht werden die damals auch nicht gewesen sein, von denen Paulus Timotheus gegenüber
spricht.
So töricht sind die heute auch nicht.
Nein, nein, wir wollen nur einem Ideal nachfolgen, sagt Thunberg.
Christen werden sagen, wir wollen zu Jesus ziehen, aber wir wollen eben, unserer Botschaft
wollen wir loswerden und stellen sich doch damit letztlich selbst in den Mittelpunkt.
Was sagt der Apostel Paulus in Römer 16? (00:07:03)
Solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße
Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.
Das ist das Schlimme, dass arglose Christen, jetzt in dem Fall Gläubige, sogar verführt
werden auf einen falschen, auf einen manchmal sogar bösen Weg, wenn solche falschen, bösen,
fremden Lehren kommen.
Oder wie das der Apostel Paulus in Philippa 3 auch sagt, dass es da solche gibt, von
denen ich oft gesagt habe, Philippa 3 Vers 18, nun aber auch mit Weinen sage, dass sie
die Feinde des Kreuzes des Christus sind, deren Ende verderben, deren Gott der Bauch
und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen, die vorgeben, geistliche
Prinzipien zu haben, geistliche Ideale zu verfolgen, in Wirklichkeit aber dienen sie
nur sich selbst.
Es sind keine Feinde des Christus, es sind Feinde des Kreuzes des Christus.
Das heißt dessen, was dieses Kreuz für uns bedeutet, dass wir für diese Welt gestorben (00:08:04)
sind und die Welt für uns, dass wir mit Christus gestorben sind und dass wir deshalb mit der
Sünde nichts mehr zu tun haben und mit dieser Welt keine Ehre mehr für uns suchen.
Und da sind es Feinde des Kreuzes Christi.
Lasst uns aufpassen, dass wir selber erstens nicht zu solchen werden, die im Kleinstformat
oder im größeren Format das für uns suchen und in Anspruch nehmen, dass wir uns nicht
in eine solche Position schieben lassen, dass wir uns selbst nicht zum Maßstab für
andere machen, das wir auch nicht machen lassen, dass nicht unsere Überzeugung zum Entscheidungspunkt
auch für andere wird und dass wir nicht solchen nachfolgen, dass wir nicht uns abirren lassen,
verirren lassen, verwirren lassen durch solche, die im Mittelpunkt stehen und meinen, wir
müssten jetzt für oder gegen sie.
Ja, bei falschen Lehren müssen wir natürlich Stellung beziehen, ist überhaupt keine Frage,
aber wenn es um Personen geht, lass sie laufen, lass sie ihren eigenen Weg gehen und laufe
nicht Menschen hinterher, sondern sei mit der Person des Herrn Jesus nicht als Haupt (00:09:04)
einer Gruppe, sondern indem du für ihn lebst und mit ihm lebst.
Das ist doch heute möglich, auch in einer Zeit, die so aufgewühlt ist und wo es so
viele Menschen gibt, die beanspruchen, dass man ihnen nachfolgen soll.
Nein, folge Christus nach, dann bist du auf der richtigen Wegstrecke.