Am: Do, 12. Mai 2022
Manchmal kann man sehr selbstbewusst behaupten, man habe ja alles schon vorausgesehen. In der Politik mag das normal und üblich sein. Aber müssen wir wirklich unser Gesicht zu wahren suchen, wenn jeder merkt, dass die Aussage, die wir gemacht haben, nicht wahr ist? Wir können behaupten, die Wahrheit sei anders. Aber entscheidend ist nicht, was wir Menschen weismachen, sondern was wahr ist. Gott weiß dies!
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Irritierender Auftritt eines Unirritierbaren, so wurde der Auftritt von Olaf Scholz kürzlich
in einem Medium überschrieben.
Olaf Scholz hatte mitgeteilt, dass die Bundesregierung natürlich nicht überrascht worden sei durch
den Angriff Russlands auf die Ukraine.
Nein, diese Zeitenwende sei natürlich vorhergesehen worden.
Er sei auf keinen Fall überrascht worden, schon lange sei er vorbereitet, lange hätte
man vorhergesehen, was sich in der Ukraine abspielen würde.
Das alles beschreibt der Kommentator als irritierend im Blick auf diese Person, die anscheinend
oder angeblich oder scheinbar unirritierbar war.
Nun, uns geht es nicht um Politik, aber wir denken natürlich an Worte, die zum Beispiel
Jakobus ausdrückt in Jakobus 4 Vers 6.
Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade. (00:01:03)
Ähnlich auch in 1.
Petrus 5 heißt es in Vers 5.
Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt, denn Gott widersteht den Hochmütigen,
den Demütigen aber gibt er Gnade.
Ist es nicht so, dass wir manchmal besser von uns reden, dass wir so tun, als ob wir
die Dinge im Griff haben?
Was sagt Salomo in Sprüche 3 Vers 5?
Stütze dich nicht auf deinen Verstand, vertraue auf den Herrn.
Wir sollen nicht unseren Verstand und selbst zum Maßstab unseres Handelns machen.
Wir sollen nicht meinen, wir haben die Dinge selbst in dem Griff.
Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand.
Nein, Hochmut kommt vor dem Fall.
Wenn man davon spricht, wie man die Dinge alle im Griff hat, wie man das natürlich alles
vorhergesehen hat, wie man klar die Dinge schon durchdringt, bevor sie alle anderen
verstanden haben. (00:02:01)
Denn wenn man sich die Dinge mit der Ukraine anschaut, dann hat ja offensichtlich niemand
das vorhergesehen, jedenfalls niemand hat so davon gesprochen.
Alle haben gemeint, man könnte den russischen Regenten Putin irgendwie bewegen von dem Krieg
wegzulassen.
Im Nachhinein sind wir natürlich immer alle schlauer.
Aber ist es nicht so, dass wir leicht dann auch uns besser darstellen, als wir sind,
dass wir letztendlich lügen?
Wie sagt Jakobus in Jakobus 3 im Blick auf die Weisheit von oben und die Weisheit von
unten?
Wenn ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in euren Herzen habt, so rühmt euch nicht
und lügt nicht gegen die Wahrheit.
Wie oft sprechen wir, indem wir uns zu Rechtfertigen suchen, gegen die Wahrheit und rühmen uns
noch, obwohl wir letztlich lügen, obwohl letztendlich gar nicht die Wahrheit von uns ausgesprochen
wird?
Wer kann solche Aussagen wirklich ernst nehmen, dass man alles vorhergesehen hat, dass man (00:03:03)
alles beurteilen kann?
Ist es nicht so, dass wir die Wahrheit uns zurechtlegen, dass wir oft versuchen, unseren
Anhängern, in Anführungsstrichen, das ist in der Politik so, unter Gläubigen soll das
nicht so sein, aber dass man denen, die zu einem gehören, denen man vielleicht irgendwie
ein gewisses Idol ist, für die man jemand ist, der Gewicht hat, der eine Aussagefähigkeit
hat, dass man ihnen durch falsche Worte, indem man letztendlich heuchelt, indem man letztendlich
etwas vorgibt, was nicht Wahrheit ist, dass man eben vor ihnen dann sein Gesicht wahrt,
dass man versucht, auf diese Weise so dazustehen, als ob man natürlich über den Dingen steht.
In einem speziellen Zusammenhang warnt der Herr Jesus vor einer solchen Heuchelei.
In Lukas 12 Vers 1 lesen wir, als sich unterdessen viele Tausende der Volksmengen versammelt hatten, (00:04:03)
sodass sie einander traten, fing er an, seinen Jüngern zu sagen, zuerst hütet euch vor dem
Sauerteig der Pharisäer, der Heuchelei ist. Der Sauerteig der Pharisäer, dieser Selbstgerechtigkeit,
dieser Sauerteig, der sich darin ausdrückte, dass sie vorgaben, treu zu sein, dass sie vorgaben,
die Wahrheit zu verwirklichen, dass sie vorgaben, die Wahrheit zu sagen. Und der
Jesus muss sagen, das ist Sauerteig, das ist Sünde, das ist Heuchelei. Wie oft versuchen wir,
die Wahrheit für uns zu vereinnahmen? Vielleicht auch noch gespickt dann mit Zitaten, die wir aus
irgendwelchen Schriften herausnehmen. Müssen wir uns da nicht in dieses Licht stellen und stellen
lassen, dass das letztlich Heuchelei ist? Wie oft sind wir selbst überfordert? Wie oft sind wir
selbst, und wir wissen das auch, auf einem Weg, der nicht gut ist, wo wir Dinge sagen, (00:05:03)
die verkehrt sind. Aber um unser Gesicht zu wahren, versuchen wir dann, die Dinge anders
darzustellen. Verändern wir die Wahrheit, aber die Wahrheit lässt sich nicht verändern. Wir
wollen aus dieser Situation lernen. Seien wir vorsichtig. Wenn wir etwas Falsches gesagt haben,
wenn wir etwas Falsches getan haben, dann lasst uns das bekennen. Lasst uns nicht versuchen,
unirritierbar zu sein oder uns darzustellen als solche. Es gibt keinen von uns, der nicht auch
einmal Fehler macht. Es gibt keinen von uns, der nicht auch einmal versagt. Und dann wollen wir
das bekennen. Wir wollen nicht so tun, als ob die Wahrheit auf unserer Seite steht,
wenn wir wieder die Wahrheit sprechen. Wir können vor Menschen scheinbar mit einer weißen Weste
stehen bleiben. Vor Menschen können wir unser Gesicht wahren. Aber zählt das? Das zählt nur
für eine ganz kurze Zeit. Und was wird der Herr dazu sagen? Was sagt der Herr dazu? Was werden
wir ihm sagen, wenn wir so tun, als ob falsche Darstellungen, als ob das, was nicht wahr ist, (00:06:02)
wahr ist? Dann werden wir unser Lohn dahin haben. Nein, lasst uns die Zustimmung des Herrn suchen.
Lasst uns ihm gegenüber treu sein. Dann wird er früher oder später auch äußerlich uns segnen. Ich
meine nicht mit Vermögen. Ich meine nicht mit ruhigen Lebensumständen. Aber dass er uns ruhig
macht. Dass er uns auch Umstände gibt, in denen wir dann in Treue weiter dienen können. Selbst,
wenn alles in Unruhe sein mag. Selbst, wenn es inmitten des Volkes Gottes schwierig sein mag.
Aber letztlich ist doch an seinem Wohlgefallen, daran, dass er sein Jahr gibt, alles gelegen.
Daran wollen wir arbeiten. Das soll uns motivieren, für ihn zu leben, mit ihm zu leben,
wahr zu sein und Wahrheit zu reden.