Am: Do, 31. März 2022
Im Zuge der Diskussion, ob man das C aus CDU besser streichen solle, um mehr Nicht-Christen gewinnen zu können, schreibt ein Journalist von der kulturellen Formation des Christentums. Kann man wahres Christentum darauf reduzieren?
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Ist Christentum eigentlich nur noch eine kulturelle Formation?
Diese Frage stellt sich, nachdem in der CDU, in der christlich-demokratischen Union, die
Frage diskutiert wird, soll man das C christlich eigentlich noch in den Parteinamen halten?
Und der kirchenpolitische Korrespondent einer großen Tageszeitung diskutiert diese Frage
und meint, dass die beiden Unionsparteien, die sich über das C in ihrem Namen positiv
auf diese kulturelle Formation beziehen, im Moment eben mit Problemen zu tun haben, weil
eben für viele das C eine Barriere für Nichtchristen sein könnte.
Das christliche Menschenbild kann auch teilen, meint der Korrespondent, Journalist, wer sich
als Kulturchrist versteht, an gar nichts glaubt oder als Andersgläubiger hier eine
Überschneidung mit seiner eigenen Religion erkennt.
Das heißt, C ist eigentlich in erster Linie eine Frage von Werten, von Kultur. (00:01:04)
Ohne C wären die CDU und CSU wie andere Parteien, sie wären andere Parteien.
Deshalb gilt, solange das Christentum als kulturelle Formation nicht völlig marginalisiert
wurde oder durch die Fehler der Kirche moralischen Misskredit gerät, sollte die CDU am C festhalten.
Warum beschäftigen wir uns mit der Frage?
Wir haben ja nicht mit der CDU zu tun, aber es zeigt natürlich das Problem für Christen
in der Politik und dass Politik und Christen Christen zu einer reinen Kultur marginalisiert.
Dass dann Christentum wirklich nur noch eine kulturelle Formation ist.
Aber ist es das?
Was ist denn Christentum eigentlich für uns?
Was macht eigentlich den Kern von Christentum aus?
Ich möchte mal ein paar Aspekte nennen, die ich aus einem Buch auch ableite, das Arno
Gäbelein einmal vor etlichen Jahren, Jahrzehnten geschrieben hat.
Er sagt, wahres Christentum ist erstens eine Offenbarung oder dem wahren Christentum liegt (00:02:04)
eine Offenbarung Gottes zugrunde, nämlich das Wort Gottes.
Das Wort Gottes ist ja nicht eine menschliche Erfindung, sondern es ist das, was Gott uns
in die Hände gegeben hat.
Die neuteste männliche Wahrheit, die hat kein Mensch überlegt, kein Mensch erfunden,
sondern Gott hat sie gegeben als Offenbarung durch Apostel, durch Propheten.
Und das ist das, was wahres Christentum ausmacht, nicht was der Mensch sich überlegt, schon
gar nicht einfach nur eine Kultur im Vergleich zu anderen Kulturen, sondern es ist eine wahre
Offenbarung.
Zweitens, es ist eine Person, Jesus Christus, das ist doch keine Kultur, das ist eine Person,
die sozusagen der Inbegriff wahren Christentums ist und Gott wurde Fleisch und wohnte unter
uns.
Es ist die Person des Herrn Jesus.
Es ist drittens sein Werk am Kreuz von Golgatha, der am Kreuz von Golgatha gestorben ist, das
macht uns Christen aus, dass wir auf ein vollbrachtes Erlösungswerk zurückschauen können, dass
wir wissen, dass der Herr Jesus für uns an unserer Stelle, die wir an ihn glauben, gestorben (00:03:01)
ist.
Dann kommt viertens hinzu, dass es verbunden ist mit der Auferstehung.
Das ist doch keine kulturelle Frage, ob ich so oder so lebe, ein bisschen Ethik hier,
ein bisschen Ethik da, sondern es ist eine Person, die auferstanden ist, das heißt,
die gestorben ist, ein Werk der Erlösung vollbracht hat und dann auferstanden ist oder
auferweckt worden ist aus den Toten.
Ein Mensch, der lebt, obwohl er gestorben ist.
Ein Mensch, der jetzt verherrlicht im Himmel ist und der so als der Verherrlichte im Himmel
verbunden ist, untrennbar verbunden mit denen, die wahre Christen sind, die sein Leib sind,
seine Versammlung, seine Gemeinde, seine Kirche.
Fünftens, wahres Christentum ist eine Botschaft.
Es ist eine Botschaft, die das Evangelium in die ganze Welt hinaus trägt.
Das hat der Jesus als Aufgabe den Aposteln gegeben, den Jüngern damals und wir dürfen
heute weiter Zeugen sein und wer ein Evangelist ist, darf diese Botschaft auch als Evangelist
mündlich oder schriftlich weitertragen und wir sollen das alle durch unser Leben und (00:04:01)
durch die Worte in unserem Umfeld tun.
Es ist eine Botschaft, dass Christus in die Welt gekommen ist, damit Gott die Welt mit
sich selbst versöhnt.
Dass Christus gekommen ist und dass jeder jetzt auf der Grundlage dieses Werkes, das
er vollbracht hat, Leben bekommen kann, Vergebung seiner Sünden bekommen kann, gerechtfertigt
werden kann, wenn er Jesus Christus als Retter annimmt, wenn er dieses Erlösungswerk annimmt.
Sechstens, wahres Christentum ist mit einer Kraft verbunden, einer Kraftquelle, die einer
Person, die in dem Gläubigen, in dem Erlösen und in der Gemeinde, in der Versammlung Gottes
wohnt, dem Heiligen Geist.
Es gab zu keiner anderen Zeit, dass eine göttliche Person auf der Erde wohnt und zugleich ein
verherrlichter Mensch im Himmel ist.
Aber die christliche Zeit, das ist sie, wo der Heilige Geist in uns wohnt, persönlich
und gemeinschaftlich.
1.
Korinther 3 Vers 16, 1.
Korinther 6 Vers 19.
Wir sind persönlich, also unser Körper, der Tempel des Heiligen Geistes und auch gemeinschaftlich
wohnt der Geist Gottes in der Versammlung Gottes und das ist eine Kraftquelle, eine (00:05:03)
Kraft, die wirksam ist, auch wenn sie in äußerer Weise heute nicht mehr durch den Niedergang
und durch unsere Versage nicht mehr so sichtbar ist, wirksam ist, aber sie ist da und in jedem
Einzelnen kann sie diese Kraft auch weiter vollbringen.
Und der letzte Punkt, den ich nennen möchte, der siebte, dieses wahre Christentum ist verbunden
mit einer Wiederkunft, nämlich der Wiederkunft des Herrn Jesus.
Er hat gesagt, ich komme bald und werde euch zu mir nehmen.
Er wird uns entrücken, er wird uns in den Himmel entrücken, er wird uns in den Himmel
bringen.
Wunderbar, dass wir darauf warten dürfen, dass Christentum nicht eine Religion für
die Erde ist.
Nein, Christentum ist der Glaube des Herzens, der auf den wartet, der wiederkommt.
Das ist genau das, was die junge Gemeindeversammlung in Thessalonich ausgemacht hat.
Dort sagt der Apostel über sie, 1. Thessalonicher 1 Vers 9,
Denn sie selbst, die Menschen, berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und
wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren (00:06:01)
Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt
hat, Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn.
Wunderbar, Christentum ist nicht eine Kultur, ist nicht eine Lebensart, eine Lebenswirklichkeit,
obwohl wahres Christentum zu einem veränderten Leben führt, unbedingt zu einem Leben mit
dem Herrn, für den Herrn, einem gemeinschaftlichen Glaubensleben.
Aber Christentum, das ist eine Person, das ist eine Offenbarung, das ist ein Werk, das
ist verbunden mit einer Auferstehung, das hat eine Botschaft, das besitzt eine Kraft,
nicht in uns selbst, sondern durch den Geist Gottes und eine wunderbare Erwartungshaltung,
die uns prägt.
Was bedeutet wahres Christentum für dich?
Ist das das Tun von A, B, C, D?
Ist das irgendwie eine Kultur, eine Lebensweise oder ist das mit diesen Dingen verbunden?
Ich wünsche dir, dass du ein Bewusstsein hast, wahres Christentum ist mehr als irgendwie
anders zu leben als Juden, als Muslime, als Buddhisten, als Hinduisten.
Es ist verbunden mit Gottes Offenbarung und der Person und dem allen, was wir vor uns (00:07:04)
gehabt haben.