Rede, denn dein Knecht hört!

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Ein Knecht ist dadurch gekennzeichnet, dass er genau auf das achtgibt, was sein Herr und Meister ihm zu sagen hat. Er möchte sorgfältig die Anweisungen befolgen, die sein Herr ihm gibt. Es wäre völlig unnormal und käme einem Vertauschen der Rollen gleich, wenn ein Knecht reden und sein Herr ihm zuhören würde.

 

Diese Haltung des Zuhörens finden wir auch bei Samuel: Als Eli, der Hohepriester, erkannte, dass Gott es war, der Samuel rief, wies er ihn an, Gott zu antworten: „Rede, denn dein Knecht hört!“ (nicht: „Höre, denn dein Knecht redet!“). Genau das tat Samuel dann auch: Er ließ Gott reden und hörte Ihm aufmerksam zu. Sorgfältig gab er acht auf das, was Gott ihm zu sagen hatte.

 

Diese vorbildliche Haltung Samuels hat auch uns viel zu sagen. Welche Haltung nehmen wir vor Gott ein? Sind wir Knechte, die Gott zuhören können oder sind wir selbst ununterbrochen am Reden? Achten wir genau darauf, was Er uns zu sagen hat oder sind wir nur mit dem beschäftigt, was wir sagen wollen? Nehmen wir vor Gott die Rolle eines Knechtes ein oder versuchen wir, Gott vorzuschreiben, was Er zu tun hat?

Gewiss, als Kinder Gottes dürfen wir im Gebet unser Herz vor Gott ausschütten und Ihm alle unsere Anliegen vortragen (Phil 4,6). Das ist ja gerade das große Vorrecht von Kindern Gottes: Sie dürfen jederzeit mit Freimütigkeit vor ihren himmlischen Vater treten und Ihm alles sagen, was sie bewegt. Doch sollten wir nicht übersehen, was wir an dieser Stelle von Samuel lernen können: Ein Knecht ist dadurch gekennzeichnet, dass er auf das hört, was sein Herr ihm zu sagen hat.

Das, was Samuel uns hier vorlebt, ist übrigens nicht nur im Hinblick auf unsere Gebete von Bedeutung, sondern hat auch Auswirkungen auf unser ganzes Leben. Haben wir im Alltag offene Augen und Ohren für das, was Gott uns (durch sein Wort, durch Glaubensgeschwister oder durch die Umstände) sagen möchte? Erkennen wir seine Winke und Fingerzeige? Ist uns bewusst, dass Gott mit allem, was in unserem Leben geschieht, seine Absichten und Pläne verfolgt?

Vielleicht kann uns das Beispiel Samuels neu anspornen, wieder vermehrt auf das Reden Gottes in unserem Leben zu achten – zu unserem Segen und zu seiner Verherrlichung!

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