Die Ehe sei geehrt in allem: der amerikanische Präsident zur Lage der Nation

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Die Ehe sei geehrt in allem: der amerikanische Präsident zur Lage der Nation

von Manuel Seibel

Die Rede Bushs

Am 21. Januar 2004 hat sich der amerikanische Präsident - wie alljährlich - zur Lage der Nation geäußert. Es ist in den USA immer die Möglichkeit für den Präsidenten, sich als Staatsmann vor den Augen von Millionen Zuschauern im Fernsehen zu profilieren. In diesem Jahr hat George W. Bush auch ein energisches Wort zur Institution der Ehe gesagt. Bevor an dieser Stelle wieder der Vorwurf erhoben wird, wir würden in unbotmäßiger weise Bush zu Füßen liegen, sei darauf hingewiesen, dass es nur um sein Eintreten für die Ehe geht. Die Wahlkampfmotive etc. lassen wir außen vor. Aber wer würde es in Deutschland wagen, sich so eindeutig vor die Ehe zu stellen? Es ist zu befürchten, nicht einmal Vertreter so genannter christlicher Parteien.

Bush verteidigte in seiner Rede die Ehe zwischen Mann und Frau als "heilig" und rief dazu auf, sie zu verteidigen. Er kritisierte damit indirekt eine Entscheidung des höchsten Gerichts im US-Staat Massachusetts zur Legalisierung von Homosexuellen-Ehen. Der amerikanische Präsident sagte: „Ein starkes Amerika muss auch die Institution Ehe wertschätzen. Meiner Ansicht nach sollten wir die Einzelperson respektieren, während wir entschieden für eine der grundlegendsten, dauerhaftesten Institutionen unserer Zivilisation eintreten. Der Kongress hat zu diesem Thema bereits mit der Verabschiedung des 1996 von Präsident Clinton unterzeichneten Gesetzes zur Verteidigung der Ehe (Defense of Marriage Act) Position bezogen. Dieses Statut schützt die Ehe … Richterliche Aktivisten haben jedoch begonnen, die Ehe per Gerichtsbeschluss neu zu definieren [gemeint ist die Homo-Ehe] … Unsere Nation muss die Heiligkeit der Ehe verteidigen. Das Ergebnis dieser Debatte ist wichtig - ebenso wie die Art, in der wir sie führen. Die gleiche die Ehe definierende moralische Tradition lehrt auch, dass jede Person in den Augen Gottes Würde und Wert hat.“

Eine Binsenweisheit für Christen - oder?

Das, was der amerikanische Präsident sagte, sollte für uns Christen eigentlich eine Binsenweisheit sein. Denn die Bibel sagt zur Ehe: „Die Ehe sei geehrt in allem und das Ehebett unbefleckt; denn Hurer und Ehebrecher wird Gott richten“ (Hebräer 13,4). An dieser Stelle sei es nur „übersetzt“: Homosexuelle Praktiken sind Hurerei in den Augen Gottes.

Aufgaben für Mann und Frau!

Nun ist es eine Sache, die Ehe als Institution „grundsätzlich“ hochzuhalten. Eine andere Sache ist es, auch so zu leben, dass die Ehe wirklich „in allem geehrt“ wird. Denn dazu gehört, dass sich der Ehemann und die Ehefrau an die biblischen Maßgaben halten. Der Mann soll die Ehefrau lieben (Epheser 5,25). Auch hier sollte man meinen, dass es sich um eine Binsenweisheit handle. Aber müssen wir Männer nicht bekennen, dass wir gerade in diesem so schlichten Punkt ständig versagen?

Die Ehefrau zu lieben ist kein mystischer Vorgang. Es geht auch nicht um ein Verliebt sein, so schön und wünschenswert dies auch ist, selbst wenn die Eheleute älter geworden sind. Tiefe Liebe zeigt sich in der Tat. In der tatkräftigen Unterstützung der Ehefrau, wo immer das möglich ist. Auch und gerade zu Hause. Auch und gerade in der Beschäftigung, Erziehung und im Aufziehen der Kinder. Und auch im Haushalt. In der Tat - ein Lebensprogramm!

Und was wird der Frau gesagt: „Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, als dem Herrn“ (Epheser 5,22). Das, was in der deutschen Gesellschaft im Allgemeinen schon zu einem Fremdwort geworden ist, ist es leider auch unter Christen geworden: Die unterordnende Stellung der Frau. Sie ist nicht weniger wert - das war und ist sie nie! Aber sie hat jemanden, der eine Position der Überordnung einnimmt, ihr Mann. Wenn die Ehe gut funktionieren soll, wird eine Ehefrau das tun. Der Mann hat das letzte Wort! Dass er seiner Frau Freiheiten gibt - zum Beispiel für Entscheidungen im Haus - ist selbstverständlich. Aber das letzte Wort, das hat der Mann.

Ein Neufang mit Gott

Wenn wir verwirklichen wollen, dass die Ehe vor Gott heilig ist, müssen wir wieder neu anfangen, diese „Werte“ zu leben. Wenn wir Männer unsere Frauen mehr lieben würden - ich meine, was dieses Wort auch verdient, wären unsere Ehefrauen viel glücklicher, zufriedener. Und würden sich leichter unterordnen. Und wenn die Ehefrauen mehr ihrer Stellung gemäß leben würden, wären sie selbst glücklicher, und die Ehen auch.

Es ist unsinnig, jeweils dem anderen seine Fehler vorzuhalten. Wenn ich beginne, die meinen zu bekennen und zu lassen, wird der Ehepartner sein Teil hinzufügen.

Die Ehe sei geehrt in allem. Lasst uns damit wieder anfangen!

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