Kleidung im Gottesdienst – ein Talar?


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(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem neuen aktuellen Podcast über das Thema Kleidung im Gottesdienst. Ich komme darauf, weil ich kürzlich einen Artikel dazu las. Das könnte Anlass mal dafür sein, darüber nachzudenken, was Gottes Wort eigentlich über Kleidung sagt. Das erste Mal, dass wir von Kleidung lesen, ist in 1. Mose 3 Vers 21 nach dem Sündenfall. Da heißt es, Und Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie. Gott zeigt also nach dem Sündenfall, dass er die Nacktheit des Menschen bekleidet. Der Mensch, der auf einmal nackt vor Gott stand, und zwar sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinn, da war der Mensch in seiner ganzen Sündhaftigkeit vor Gott. Und Gott bedeckt diese Sünde, wodurch? Durch Kleider von Fell aus Fell. Das heißt dadurch, dass ein Tier starb. Gott will also, dass der Mensch bekleidet ist. Der heutige Mensch, der moderne Mensch, der entkleidet sich. Er meint, er könnte in seiner ganzen Natur, könnte er leben, wie er wollte, auch vor Gott. Gott muss mich schon so annehmen, wie ich bin, wie ich sein möchte, was ich für richtig (00:01:03) halte. Und er erkennt nicht, dass er nackt vor Gott steht und dass, wenn er sich eben auch noch wieder entblättert, wenn er auch sich entkleidet, dass damit nur seine Nacktheit, seine gesamte Sündhaftigkeit deutlich wird. Nun, Gott hat den Menschen bekleidet und wir dürfen dankbar sein, dass es eigentlich für uns jeden Tag aufs Neue ein Hinweis darauf sein darf, dass wir bekleidet worden sind durch das Werk des Herrn Jesus, dadurch, dass der Herr Jesus gestorben ist, so wie damals ein Tier sterben musste und ein Hinweis ist auf das Werk des Herrn Jesus, auf das Erlösungswerk. So darf uns, wenn wir einen bekleideten Menschen sehen, wenn wir morgens unsere Kleidung anziehen, dürfen wir daran denken, der Herr Jesus musste dafür sterben. Er musste am Kreuz von Golgatha leiden dafür, dass ich bekleidet werden konnte. Und daran möchte er mich erinnern, so wie bei dem Volk Israel eine Fleischmahlzeit immer mit dem Opfer in Verbindung stand. Gott hat eine Ausnahme gemacht im Land, aber in der Wüste, für die, die in der Nähe von Jerusalem wohnten, da musste jedes Friedensopfer, also jedes Fleisch, was man essen durfte da, was auf den Altar kam, war mit dem Opfer verbunden. (00:02:04) Und das heißt, wenn wir eine Fleischmahlzeit zu uns nehmen, wenn wir Nahrung zu uns nehmen, müssen wir immer daran denken, möchte Gott, dass wir daran denken, dafür musste der Herr Jesus sterben, dass wir wirkliche Nahrung bekommen. Nun, das ist Punkt 1. Punkt 2. Wir finden, dass Kleidung eine besondere Rolle spielte im Volk Gottes, im Volk Israel, nachdem Gott eben ein Volk für sich erwählt hatte und dass er einer bestimmten Familie, nämlich den Priestern, eine ganz besondere Kleidung gab. Das findet man in 2. Mose 29 und 28. In 2. Mose 28 finden wir, wie diese Kleidung erwählt wurde und dann auch gemacht wurde für Aaron und für seine Söhne, genauso wie für diese anderen Priester. Also anderen Priester heißt eben nicht nur den Hohenpriester Aaron und später dann auch Eliaser und so weiter, sondern dass auch für die Familie des Priesters, des Hohenpriesters dann Priesterkleidung gemacht wurde, besondere Schmuckkleider. Es heißt in 2. Mose 28 Vers 2, (00:03:02) Du sollst heilige Kleider für deinen Bruder Aaron machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck. Das heißt, Gott hat in dem Priesterdienst des Volkes Israel ganz besondere Kleider gegeben. Warum? Darum, dass er durch Aaron uns ein Vorbild geben möchte auf Christus und Christus steht sozusagen in seiner ganzen Herrlichkeit vor uns, auch für Gott, dem Vater. Als der Priester ist er der Stellvertreter des erlösten Volkes und er steht vor Gott in der ganzen Herrlichkeit seiner Person, davon sprechen die Kleider. Und wir als solche, die auch Priester sind, warum kann ich das sagen? Weil wir in 1. Petrus 2 lernen und lesen, dass wir jetzt eine Priesterschaft sind. 1. Petrus 2 heißt es, Vers 5, Werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus zu einer heiligen Priesterschaft, um da zu bringen, geistliche Schlachtopfer Gott wohnen, nämlich durch Jesus Christus. Das heißt, alle Erlösten sind jetzt zu Priestern gemacht und sind wir in uns selbst heilig? Natürlich nicht. (00:04:01) Wir sind nur dadurch herrlich vor Gott, dass wir in Christus sind, in ihm stehen wir vor Gott, dem Vater. In ihm haben wir Vergebung der Sünden, in ihm sind wir bekleidet und wir haben jetzt eine Herrlichkeit, die durch den Herrn Jesus uns geschenkt worden ist oder durch Gott uns geschenkt worden ist auf der Grundlage des Werks des Herrn Jesus. Das heißt, diese Priesterkleidung im Alten Testament, 2. Mose 28, 29 und anderen Stellen sind ein Hinweis darauf die Herrlichkeit des Herrn Jesus auf unsere Herrlichkeit, die aber nicht unsere eigene Herrlichkeit ist, sondern verliehene, geschenkte Herrlichkeit durch den Herrn Jesus. Nun habe ich schon gesagt, 1. Petrus 2 zeigt, dass wir Priester sind und gerade im Gottesdienst und darum ging es ja in dem Ausgangsthema, sind wir gerade als Priester, wenn wir an das Brotbrechen denken, wenn wir an das Gedächtnismahl, das Abendmahl denken, dann stehen wir als Priester vor Gott. Ja, da müssen wir doch solche Priesterkleidung tragen, da müssen wir doch auch menschliche Kleidung tragen und da verstehen wir hoffentlich, die alttestamentliche Kleidung ist ein Bild von der geistlichen Kleidung, die wir haben, dass wir geistlicherweise jetzt vor Gott, (00:05:03) dem Vater stehen, in Christus, in der ganzen Wohlannehmlichkeit, in der ganzen Herrlichkeit des Herrn Jesus. Deshalb verwundert es überhaupt nicht, dass in 1. Petrus 2 überhaupt im Neuen Testament außerordentlich zurückhaltend im Blick auf die Kleidung gesprochen wird, da finden wir kein großes Thema Kleidung und wie wir gekleidet sein sollen, was für Kleider wir tragen und schon gar nicht werden irgendwie Priester oder Einzelne besonders herausgestellt. Nein, wir sehen hier kein einziges Wort über Kleidung. Ja, finden wir im Neuen Testament keinen Hinweis auf Kleidung, oh doch, finden wir sehr wohl. 1. Timotheus 2 wird im Blick auf die Frau zum Beispiel gesagt, Vers 9, ebenso auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sitzsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung und so weiter. Das heißt, gerade im Blick auf die Frau wird deutlich gemacht, dass sie sich in einer Weise kleiden soll, die zurückhaltend ist, die nicht die Frau in den Mittelpunkt stellt, die schamhaft ist. Wir finden natürlich auch von 1. Mose 1 an bis durch die ganze Bibel hindurch, dass (00:06:06) Mann und Frau sich unterscheiden und dass das natürlich auch eine Auswirkung auf die Kleidung hat, das braucht ja nicht weiter erwähnt zu werden, das wird ja ganz deutlich. Aber hier wird jetzt besonders betont, diese Schamhaftigkeit, das ist ähnlich auch in 1. Petrus 3, eben nicht in dem Kapitel, wo es um die Priesterschaft geht, sondern wo es jetzt um die Beziehung der Frau zum Mann geht, da heißt es, dass die Frau, Vers 2, gerade wenn sie einen ungläubigen Mann hat, die gläubige Frau, leben soll, indem sie die Männer, die ungläubigen Männer, euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben, deren Schmuck nicht der Äußere sei durch Flechten der Haare und Umhängen von Goldschmuck oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens und so weiter. Das macht deutlich, dass Gott möchte, dass wir in schlichter Kleidung, nicht in extravaganter Kleidung, nicht in Kleidung, die die Blicke auf uns richtet, uns verhalten sollen, sondern dass es vernünftig der Würde einer Frau, eines Mannes, muss man heute dazu sagen, Gottes (00:07:02) Wort im Neuen Testament spricht noch nicht mal besonders von Männerkleidung, aber heute müssen wir sagen, dass manche Männer sich in unserer Gesellschaft wie Frauen kleiden, dass sie den Blick auf sich selbst richten wollen, gerade durch ihre Kleidung und ja, ist das unter uns Christen anders? Wir sind oftmals Kinder unserer Zeit und wollen deshalb auch uns in vernünftiger, in ordentlicher Kleidung betragen. Nun, wie ist das denn in den Gottesdiensten? Sollen wir da ganz besondere Kleidung tragen? Wenn wir auf den Herrn treffen, wenn ich das mal so ausdrücken darf, wenn wir gerade in den Zusammenkommen als Versammlung im Namen des Herrn sind, wollen wir uns ordentlich kleiden. Aber Gottes Wort sagt zu diesen Zusammenkünften überhaupt nichts von einzigartiger, besonderer, besonders herrlicher, besonders kostbarer Kleidung. Wir wollen also außerordentlich zurückhaltend sein, zum meinen, da müsste man jetzt irgendwie eine Sonderkleidung tragen. Ja, wir wollen uns bewusst sein der Gegenwart des Herrn und deshalb wollen wir absolut ordentlich gekleidet sein. Aber wir wollen nicht so tun, als ob das jetzt irgendwie, dass wir jetzt da andere Menschen (00:08:03) wären, als ob wir da irgendwie eine besondere Klasse von Zusammenkommen, eine besondere Klasse von Menschen oder dergleichen wären. Wir wollen vor allen Dingen als solche, die öffentlich in den Zusammenkünften sprechen. Wenn ich mal an das Thema Talar denke, was in der Kirche eine große Rolle spielt, wo da der Priester, der Prediger, wo er eine besondere Kleidung trägt, wollen wir nicht vergessen, dass wir Diener sind. Diener tragen nicht eine besonders herausragende, einzigartige Kleidung, sondern sie sind sich bewusst, dass sie dienen. Vor allen Dingen wollen wir alles vermeiden, was irgendwie den Eindruck erwecken könnte, dass es da solche gibt, die eine besondere Klasse sind, solche die sich öffentlich äußern oder dergleichen. Dass es so etwas wie Klerus und Laientum gibt. Das ist ja womöglich durch das Nikolaidentum, was wir in den zwei der sieben Briefe in Offenbarung 2 und 3 finden, ja, dass es da eine Herrscherklasse gibt und dann eine Volksklasse, das gibt es nicht nach Gottes Wort. Da wollen wir also unter keinen Umständen irgendwie einen Unterschied machen, dass durch (00:09:03) Kleidung dann auch noch irgendwie deutlich gemacht werden sollte, der eine, der hat eine besondere Funktion oder Rolle und die anderen nicht. Nein, davon spricht Gottes Wort im Neuen Testament an keiner Stelle. Wir wollen schlicht sein. Wir wollen ordentlich sein, ja. Alles geschehe anständig und in Ordnung, sagt der Apostel Paulus einmal im Blick auf die Zusammenkünfte. Aber wir wollen da nicht irgendwie etwas Besonderes draus machen. Lasst uns da auch Nüchternheit haben und lasst uns vor allen Dingen vermeiden, dass durch Kleidung falsche Gedanken kommen. Erst recht muss man besonders Frauen, gläubigen Frauen sagen, dass durch Kleidung, aber das ist heute genauso bei Männern durch hautenge Kleidung oder dergleichen, dass das Auge auf Fleischliches und nicht auf den Herrn gerichtet wird. Die Zusammenkünfte sind für den Herrn, dafür sind wir da und wenn er uns bedienen möchte, dann will er uns bedienen und dann soll nicht das Auge auf Menschen fallen. Kleidung, ein wichtiges Thema in Gottes Wort, kommt oft vor und wir wollen es in Gehorsam, seinem Wort gegenüber, auf unser Leben anwenden und unserem Herrn vor allen Dingen Freude machen und niemand zum Anstoß sein, weder in der einen noch in der anderen Richtung.
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