Jonathan ging in sein Haus

Lesezeit: 2 Min.

Obwohl Jonathan David wertschätzte und liebte, war er letztlich zeitlebens nicht bereit, die Verwerfung mit ihm zu teilen. Dies wird an den zwei oben genannten Stellen deutlich: David hatte zu jener Zeit kein Haus, zu dem er hätte Zuflucht nehmen können. Er wurde von Saul gejagt wie ein Rebhuhn auf den Bergen (1. Sam 26,20). Nirgendwo war er sicher, überall musste er um seine Leben fürchten. Anders bei Jonathan: Obwohl er immer wieder die Gemeinschaft mit dem verworfen David suchte, kehrte er danach immer wieder in sein Haus nach Jerusalem zurück. Leider war er nicht bereit, David völlig nachzufolgen.

Eine Parallele dazu finden wir im Leben des Herrn Jesus. Auch Er war - in noch viel größerem Maß als David - auf dieser Erde verworfen und hatte nicht, wo Er sein Haupt hinlegen konnte (Mt 8,20; Lk 9,58). Als bei der oben erwähnten Begebenheit jeder in sein Haus ging, ging Jesus an den Ölberg. Soweit wir wissen, hatte Er auf dieser Erde kein Haus, das Er hätte sein Eigen nennen können. Aber Er hatte etwas Besseres: die Gemeinschaft mit seinem Gott und Vater im Gebet. Auch wenn Er oft allein seinen Weg ging und von seinen Mitmenschen nicht verstanden wurde: Er war nicht allein, denn der Vater war bei Ihm (Joh 8,16.29).

Der Herr Jesus ist heute noch verachtet und verworfen. Die Menschen halten im Allgemeinen nichts von Ihm. Da stellt sich die Frage: Sind wir bereit, seine Verwerfung mit Ihm zu teilen? Auch dann, wenn es unbequem wird? Wie leicht sind wir solche, die es sich auf der Erde wohnlich eingerichtet haben und nicht gestört werden möchten, die hier ihr Zuhause gefunden haben. Niemand verstehe mich falsch: Wir brauchen alle Wohnungen oder Häuser, in denen wir wohnen. Aber woran hängt unser Herz? An den Dingen dieser Erde oder an Christus? Die Frage ist, was für uns höchste Priorität hat. Wir müssen letztlich wählen zwischen einem bequemen Lebensstil oder der Nachfolge hinter dem Herrn her. Da zeigt sich, was unsere Hoffnung ist. Wir können immer so weitermachen wie bisher oder aktiv auf das Wiederkommen unseres Herrn Jesus warten. Wem gehört unser Herz?


Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Der Alltag - und was dort wirklich wichtig ist Daniel Melui, Michael Hopp Alltag - das hört sich nach Routine an. Da hat man einen gesegneten ersten Tag der Woche hinter sich - und das "normale" Leben geht weiter. Oder nach Ferien. Oder nach einer schönen Konferenz. Was ist dann im Alltag wirklich wichtig? Artikel lesen
Wahr oder falsch? Sitzt Christus (heute) auf dem Thron Davids? Michael Hardt Ist es wahr, dass Jesus Christus heute schon auf dem Thron Davids sitzt? Und wenn nicht, wird es noch geschehen? Gabriel hatte Maria gesagt: „Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben" (Lukas 1,32) - so wie Gott es David ... Video ansehen
Gedankensplitter (18) zum Anfang der Versammlung auf der Erde (Apg 2) Manuel Seibel Die erste christliche Zeit war durch wunderbare Einmütigkeit und Freude geprägt. Zu diesem Zeitpunkt waren weder die Apostel noch die Gläubigen, die zum allergrößten Teil aus dem Judentum stammten, über viele Aspekte der neutestamentlichen ... Artikel lesen
Viele Länder schränkten 2020 Gottesdienste ein - soll man sich mit diesem Thema überhaupt noch beschäftigen? Manuel Seibel Wer will sich schon mit den Konflikten beschäftigen, die sich auch unter Christen durch die Maßnahmen entwickelten, die 2020 von Regierungen erlassen wurden. Aber wäre es nicht fahrlässig, einfach alles unter den Teppich zu kehren? Sollte man ... Podcast anhören
Der Herr verlässt das Haus Israel Manuel Seibel An jenem Tag ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. (Mt 13,1) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Weniger Kinder – mehr Haustiere und Katzen Manuel Seibel Anlässlich des Weltkatzentags wurden einige Statistiken zu Haustieren und Kindern bekannt. Sie sind ernüchternd. Artikel lesen