Der Reparaturleitfaden (FMN)

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Der Leitfaden des Christen

Ein solcher Leitfaden wird nicht nur für Maschinen und technische Geräte benötigt. Auch als Christen brauchen wir für unser Leben in der Nachfolge des Herrn Jesus gewissermaßen einen Leitfaden. Dieser ist das Wort Gottes. Denn auch in unserem Glaubensleben sind immer wieder „Reparaturen" nötig. Leider ist das häufiger der Fall, als wir meinen ...

Eine „Reparatur" steht an

Auch die Bibel nennt uns gläubige Menschen, in deren Leben eine solche „Reparatur" notwendig wurde. Wir denken zum Beispiel an Mose, der einen Ägypter erschlug (2. Mo 2,12; Apg 7,24), an David, der mit Bathseba in Hurerei fiel (2. Sam 10,4) und an Petrus, der seinen Herrn dreimal verleugnete (Mt 26,70.72.74). Durch ihr eigenwilliges Handeln waren sie in Sünde gefallen und hatten dadurch die Freude der Gemeinschaft mit Gott verloren. Das erforderte auf ihrer Seite eine Wiederherstellung - eine „Reparatur".

Eine Warnung

Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt" (1. Joh 2,1).

Wenn Gott uns auf der einen Seite Wiederherstellung schenkt, so ist es auf der anderen Seite sein Wille, dass wir gar nicht erst sündigen. Allerdings weiß Er, dass wir das Fleisch, die alte Natur, noch in uns haben und daher immer noch sündigen können, obwohl wir es nicht müssen (Röm 6,2.6). Aus diesem Grund appelliert Er an uns, nicht leichtfertig zu sein und zu meinen, die Sünde könne so leicht vergeben werden, dass es auf eine Sünde mehr oder weniger auch nicht mehr ankomme (Röm 6,1.15).

Sünde ist in Gottes Augen „das Böse". Er ist zu „rein von Augen, um Böses zu sehen" (Hab 1,13). Sünde richtet sich direkt gegen Ihn (Ps 51,6) und unterbricht unser persönliches Vorrecht, Gemeinschaft mit Ihm zu haben! Daher wollen wir diesen Appell in unser Herz fassen!

Gesündigt - was nun?

Doch wenn der Fall eintritt, dass wir gesündigt haben, was dann? Ist dann alles verloren?

Der Dienst des Sachwalters

Nein! Für diesen Fall ist der Herr Jesus heute noch im Himmel als Sachwalter tätig (1. Joh 2,1). Wie ein Anwalt vertritt Er uns beim Vater und setzt sich bei uns dafür ein, dass wir unsere Sünde erkennen und bekennen, sodass die praktische Gemeinschaft mit Ihm, also die Freude am Herrn wiederhergestellt wird.

Schritte der Wiederherstellung - dem Leitfaden entnommen

Um Wiederherstellung zu erfahren, sind nun einige Schritte notwendig, die man unserem „Reparaturleitfaden" entnehmen kann. Diese schauen wir uns am Beispiel Davids an, nachdem er mit Bathseba in Hurerei gefallen war.

1.) Überführung

David hatte eine schlimme Sünde begangen, als er mit Bathseba in die Sünde der Hurerei fiel (2. Sam 12,9). Um ihn nun zur Einsicht und Anerkennung seines bösen Handelns zu bringen, schickte Gott den Propheten Nathan zu David. Dieser stellte ihn in das Licht Gottes und nannte ihm offen die begangene Sünde (2. Sam 12,1-9). David war überführt!

Ein Überführen von Sünde gibt es auch heute noch. In aller Regel spricht Gott durch sein Wort zu uns, wodurch wir in sein Licht gestellt werden. Manchmal gebraucht Er auch einen Glaubensbruder oder -schwester, durch die Er seine Botschaft an uns richtet, um uns auf unser Versagen aufmerksam zu machen.

Daher wollen wir das Wort Gottes regelmäßig lesen und gut zuhören, wenn das Wort gepredigt wird. Gott spricht in solchen Lebensumständen zu uns! Insofern ist dieser erste „Reparaturschritt" reine Gnade von oben ...

2.) Einsicht und Beugung

Nachdem Gott David überführt hatte, kam er zur Einsicht über seine böse Tat. Er wurde sich seiner Sünde bewusst und erkannte, dass er derjenige war, der versagt und schlimm gesündigt hatte (Ps 51,5).

Auch wir versagen leider immer wieder. Dann ist es wichtig, dass wir unsere Sünde wie David einsehen und bekennen. Gott möchte, dass wir empfinden, was Sünde in seinen Augen ist.

3.) Bekenntnis

Damit David nun die Vergebung seiner Sünde erfahren konnte, musste er diese bekennen (2. Sam 12,13; Ps 32,5 ff.; 51,3 ff.; vgl. 1. Joh 1,9 1). Denn nur dann konnte Gott ihm auch vergeben.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass Gott unser Bekenntnis grundsätzlich annimmt. Wir müssen nicht etwas Besonderes tun und sagen, das Bekennen nicht „künstlich" in die Länge ziehen. Es genügt, wenn wir Gott aufrichtig und konkret unsere Sünde nennen.

... vor Gott

Doch wem bekennen wir unsere Sünde eigentlich? Einem Gläubigen? Einem Priester? Gott?

Auch das teilt die Bibel uns mit. In Psalm 32,5 lesen wir von David, dass er sagt: „Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen". David wandte sich mit seiner Sünde an Gott (vgl. Ps 49,8). Damit ging er zur richtigen „Adresse".

... vor Menschen

Es gibt allerdings auch Sünden, die wir nicht nur Gott bekennen müssen, sondern auch unseren Mitmenschen. Wenn sich unsere Sünde (auch) gegen jemand anders gerichtet hat (was leider oft der Fall ist), dann sollten wir diese Sünde auch demjenigen bekennen, der durch unser Versagen betroffen war. Das wird uns nicht leicht fallen. Es ist aber der Weg, den Gott in einem solchen Fall von uns fordert (vgl. Mt 5,23.24).

4.) Vergebung - zwei „Arten"

Wenn wir Gott unsere Sünde bekennen, antwortet Er mit Vergebung. Bei der Vergebung müssen allerdings zwei „Arten" unterschieden werden: die ewige und die zeitliche!

Die „ewige" Vergebung

Als wir uns zu Gott bekehrt und Ihm unsere Sünden bekannt haben, hat Er uns ein für alle Mal alle Sünden vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit gereinigt (1. Joh 1,9). Er hat sie uns auf der Grundlage des Blutes des Herrn Jesus vergeben und wird ihrer nie mehr gedenken (vgl. Ps 103,12). Wir sind für die Ewigkeit gerettet!

Die „zeitliche" Vergebung

Wenn wir als Kinder Gottes gesündigt haben, müssen auch in diesem Fall Gott unsere Sünde bekennen - wie es David tat.

Dieses Bekenntnis hat dann nichts mit der ewigen Errettung zu tun, wohl aber mit der praktischen Gemeinschaft mit Gott und seinen Regierungswegen mit uns.

Denn die Freude der Gemeinschaft mit Ihm und den Gläubigen wird im Fall einer Sünde unterbrochen. Dann benötigen wir Vergebung, damit die Gemeinschaft wiederhergestellt werden kann. David hat genau das erfahren (2. Sam 12,13; Ps 32,5)!

5.) Wiederherstellung

Von da an konnte er seinen Weg wieder in Gemeinschaft mit Gott gehen und hatte Freude im Herzen (Ps 32,11). Das war das Ergebnis echter Wiederherstellung! Gott selbst schenkt sie.

Das dürfen auch wir erfahren, wenn wir wiederhergestellt worden sind. Als Folge dessen können wir die Gemeinschaft mit Gott unserem Vater und seinem Sohn Jesus Christus wieder genießen. Die daraus hervorgehende Freude ist eine Freude, die der Apostel Johannes „völlige Freude" nennt (1. Joh 1,4). In dieser Freude dürfen wir unseren Weg wieder zur Ehre Gottes weitergehen!

Folge mir nach – Heft 7/2021


Fußnoten

  • 1 Der Inhalt dieses Verses bezieht sich in erster Linie auf unser Bekenntnis, als wir zum Glauben an Gott kamen, kann aber im weiteren Sinn auch darauf angewandt werden, wenn wir als Gläubige sündigen. Johannes beschreibt hier einen Grundsatz.
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