Am: Do, 10. Juni 2021
Es ist erstaunlich (oder auch nicht), dass es immer mehr Singles in Deutschland gibt, immer mehr Haushalte, die nur noch aus einer Person bestehen. Diesen Trend gibt es mehr und mehr auch bei Gläubigen. Ist das gut so? Läuft da etwas in die falsche Richtung?
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Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast. Dieses Mal über das praktische Thema Single sein.
Wie komme ich darauf? Ich habe von einer Umfrage gelesen, die ich erstaunlich finde. Da haben
Forscher herausgefunden, dass in 42 Prozent aller Haushalte, also in 17,5 Millionen Haushalten in
Deutschland Singles leben. Und ihr Anteil wird in den nächsten Jahren angeblich anscheinend
nicht abnehmen, sondern sogar noch weiter zunehmen. Wie kommt das? Wenn man 1. Mose 2 liest,
dann sagt Gottes Wort ja auf jeden Fall zu Adam, 1. Mose 2 Vers 18. Und Gott, der Herr, sprach,
es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Das heißt, der Normalzustand, den Gott vorgesehen hat, ist, dass ein Mensch verheiratet ist. Nun (00:01:02)
heißt das nicht, dass das so sein muss. Wir finden in der Bibel solche, die nicht verheiratet gewesen
sind. Und wir erleben das heute auch. Und im christlichen Bereich sagt der Apostel Paulus
sogar in 1. Korinther 7 Vers 38, also wer heiratet, tut wohl und wer nicht heiratet,
wird besser tun. An anderer Stelle sagt er im Blick auf Witwen Unverheiratete, 1. Korinther
7, Vers 8, es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie auch ich, nämlich unverheiratet. Also es ist
tatsächlich im christlichen Bereich und der Apostel Paulus führt das an einigen Versen dann aus in
1. Korinther 7 etwas Besonderes, etwas besonders Wertvolles, etwas Geistliches, sich bewusst gegen
eine Ehe zu entscheiden. Aber er macht auch deutlich, dass das nur möglich ist mit einer
Gnadengabe. Mit Gnadengabe ist hier nicht gemeint eine geistliche Gnadengabe, sondern die Gnadengabe, (00:02:03)
dass man eben ein Leben allein führen kann, ohne ständig in Versuchung zu kommen. Er sagt das an
einer Stelle, wenn du ständig innerlich entbrannt bist, wenn du ständig innerlich in Gefahr bist,
dass du fällst, dass du sündigst, dass du Wohrei begehst, dann solltest du heiraten und nicht
allein bleiben wollen. Der höhere Weg heute ist sicherlich das Alleinbleiben, aber 1. Mose 2 macht
deutlich, dass der normale Weg es ist, dass man heiratet und dass es gut ist, dass man heiratet
und dass das überhaupt nichts Negatives ist, sondern dass es etwas Schönes ist, die Ehe. Wenn
Gott also die Ehe schenkt, dann dürfen wir sie dankbar annehmen. Das heißt, wir müssen uns
natürlich selber dafür entscheiden. Was ist nun der Grund, dass es so viele Single-Haushalter
heute gibt? Nun, was die Gesellschaft betrifft, brauchen wir uns ja da nicht große Gedanken zu
machen. Der Egoismus in unserer Gesellschaft nimmt immer weiter zu. Jeder will sein eigenes
Leben führen. Das brauchen wir nicht weiter zu beurteilen. Aber auch im christlichen Bereich
stellen wir fest, im Bereich der Gläubigen, dass Eheschließungen immer später stattfinden, (00:03:04)
dass junge Leute immer älter werden. Da, wo früher mit 20, 22, 24 Jahren, 26 Jahren viele
geheiratet haben, ist das heute mit 30, 34, 40 Jahren. Und die Frage ist, woher kommt das? Ist
das nicht oft so, dass man sich eingerichtet hat in einem Leben, wo es einem ganz gut geht,
wo man es sich gut gehen lassen kann, wo es heute auch Methoden gibt im egoistischen Bereich durch
Bilder, durch Filme, leider auch durch die Sünde der Selbstbefriedigung in Verbindung mit Pornografie,
dann braucht man keinen Ehepartner mehr. Man kann heute als Konsument sich alles nach Hause
bestellen. Das fängt an mit Konserven, das geht sogar über Gemüse, über Salat und alles kann
man sich nach Hause schicken lassen. Und so kann man auch in dem persönlichen Bereich kann man
vieles ersetzen. Aber das ist nicht Gottes Gedanke, das ist Egoismus. Man hat den Eindruck, dass diese (00:04:07)
gesellschaftliche Entwicklung durchaus auch weitergeht und übergreift sozusagen in den
Bereich der Gläubigen, dass man immer weniger bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Ja,
wir müssen zugeben, meine Generation, unsere Generationen haben nicht gut vorgelebt, treu zu
sein, haben nicht gut vorgelebt, eine glückliche Ehe zu führen. Und das hat oftmals dann dazu
geführt, dass wir eben solche Vorbilder sind, dass jüngere Leute sagen, das soll ich mir antun,
so ein Streit, eine streitende Familie, wo es so viele Konflikte gibt, ach, da bleibe ich lieber
allein. Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Wir können auch, das macht Epheser 5 klar,
als Eheleute etwas von dieser herrlichen Wahrheit Christus und die Versammlung können wir sichtbar
machen, können wir offenbar machen. Aber natürlich nur, wenn wir aufeinander eingehen,
wenn wir bereit sind, füreinander in Liebe dazustehen. Aber dazu musst du eine Entscheidung (00:05:06)
fällen. Und ich glaube, das ist einer der wesentlichen Faktoren, die dazu führen,
dass heute oftmals eben keine Ehe mehr eingegangen wird. Vielleicht ist das eben auch so wie Boas,
dass gegenüber Ruth an einer Stelle sagt, als sie bei ihm nachts auf das Feld gekommen ist und
er sie dann mit einem Segen zurückgehen lässt. Und da sagt er dann zu ihr, man liest das in Ruth
3, beziehungsweise die Schwiegermutter von Ruth sagt das im Blick auf Boas, bleibe meine Tochter,
bis du weißt, wie die Sache ausfällt, denn der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache heute zu
Ende geführt hat. Nomi hatte diesen Mann erlebt, hat gesehen, das ist ein Mann, der Entscheidungen (00:06:01)
fällt, der führt die Sache zu Ende. Der lässt das nicht läufen, der genießt das nicht, mal mit der
Person, mal mit jener Person irgendwie zusammen zu sein und sich Komplimente machen zu lassen,
sich bedienen zu lassen und dann selber mal auch diesen Flirt und jenen Flirt zu machen. Nein,
der war ein Mann, der eine Entscheidung gefällt hat und dann auch wirklich gefragt hat. Umgekehrt
ist das heute natürlich auch so. Wir leben in einer Zeit, wo Frauen unabhängiger geworden sind,
auch gläubige Frauen und sich Entscheidungen selber dann auch zu billigen. Und das ist auch
echt so. Niemand ist verpflichtet, denjenigen, der einen fragt, den erstbesten sozusagen auch
als Ehepartner zu wählen. Auch junge Frauen, gläubige Frauen sollen eine Entscheidung fällen.
Sie sollen sagen Ja oder Nein. Sie müssen nicht meinen, weil ein Mann ankommt, womöglich noch mit
dieser törichten Bemerkung, der hat mir gezeigt, dass du meine Ehefrau sein sollst, dann muss das
auch so sein. Auf der anderen Seite erlebt man, dass man immer mehr auch Fragen hat. Da kommen (00:07:04)
gläubige junge Männer, treue junge Männer, entschiedene junge Männer und die auch äußerlich
einen netten Eindruck machen und sie fragen und bekommen eine Absage nach der anderen. Woher kommt
das eigentlich? Sind die Frauen so geistlich geworden? Haben sie jetzt so eine Erkenntnis?
Verstecken wir uns nicht manchmal heute auch so genannt hinter dem Wink Gottes? Der Herr hat mir
das nicht gezeigt, dass ich dich heiraten soll. De facto ist das meine Entscheidung, die ich
natürlich mit dem Herrn und unter dem Segen des Herrn und unter seiner guten Hand, unter dem
Gehorsam des Wortes Gottes fällen soll. Aber manchmal erlebt man, dass junge Männer Wochen,
Monate, Jahre warten müssen, um überhaupt eine Antwort zu bekommen. Da ist dann auf einmal das,
was im Blick auf Boas gesagt wird. Er wird nicht warten, bis er das zu Ende geführt hat. Heute
noch wird das zu Ende führen, dass das umgekehrt auch für Schwestern leider gilt, dass man fragt, (00:08:04)
ja wann entscheiden sie sich denn mal? Und dann haben sie die Idee, ich will ja in die Mission
gehen. Nichts gegen die Mission und auch gegen eine solche Entscheidung. Aber manchmal hat man
doch den Eindruck, dass so etwas vorgeschoben wird, eine geistliche Führung, die so gar nicht
da ist. Wo man dann hinterher merkt, da ist nicht viel von übrig geblieben. Wir wollen alle erstens
nüchtern sein. Wir wollen zweitens alle, dem jeweils anderen die Freiheit zu billigen, ein Ja
und auch ein Nein zu sagen. Aber wir wollen drittens diesen Grundsatz der Schrift, dass wir
eine Entscheidung fällen und dass wir selber dafür verantwortlich sind, dass wir diese Entscheidung,
entschuldigt mal den Ausdruck, nicht Gott in die Schuhe schieben dürfen. Dabei wollen wir auch uns
bewahren lassen. Gott möchte uns verantwortlich machen. Wir sollen diese Entscheidung natürlich
mit ihm vor ihm treffen. Aber niemand sollte erwarten, dass da irgendwie so ein mystischer
Zettel vom Himmel fallen würde oder dergleichen. Sondern Gott wartet darauf, dass wir eine (00:09:04)
Entscheidung treffen, zu der er dann auch, wenn sie nach den Maßstäben des Wortes Gottes getroffen
wird, ein Ja sagt. So wollen wir uns, möchte ich gerade jüngere Leute, ermutigen, Entscheidungen
zu treffen. Nicht zu denken, naja irgendwann wird der Herr schon den Zettel werfen. Irgendwann wird
es schon irgendwie dann von selbst gehen. Nein, du musst als junger Mann, als junger Bruder, du
musst als junge Frau, als junge Schwester eine Entscheidung treffen. Das kannst du auch. Dafür
hat der Herr uns ausgestattet, durch sein Wort und auch durch das Gebet, dass wir in der Lage sind,
nach seinen Gedanken zu handeln, ohne irgendwie eine seltsame Vorstellung von Führung auch in
diesem Bereich zu haben. Du wartest ja auch nicht auf den Zettel, um zu überlegen, ob du zu Lidl
oder zu Aldi gehst. Ja, natürlich ist das eine andere Dimension von Entscheidung. Aber der Herr
führt uns in den täglichen Dingen, genauso wie er uns in den nicht alltäglichen Dingen führt.
Und da dürfen wir ihm vertrauen, dass er schon deutlich macht, wie bei dem Apostel Paulus, wenn (00:10:04)
Dinge nicht nach seinen Gedanken sind, abgesehen von dem, was er uns in seinem Wort gesagt hat,
dass natürlich die Ehe mit einem Ungläubigen, dass die Ehe mit jemand, der einen völlig anderen
kirchlichen Weg geht, nicht in Frage kommen kann für uns, weil sie nicht in Übereinstimmung mit
Gottes Wort ist. Aber lasst euch raten, lasst euch Mut zu sprechen, Entscheidungen zu treffen.
Das müsst ihr in dem täglichen Leben, das müsst ihr im Berufsleben, das müsst ihr in vielen Bereichen
eures Lebens. Und das dürft, das sollt, das könnt ihr auch in diesem Bereich tun. Gott möchte euch
Kinder schenken. Und da kann man nicht warten, um mit 40 zu heiraten, um dann noch vier, fünf,
sechs Kinder zu haben, die der Herr schenken möchte vielleicht. Sondern dazu muss man bereit
sein, auch vorher eine Entscheidung zu treffen. Diesen Mut in Gehorsam dem Herrn und seinem Wort
gegenüber wünsche ich dir und euch.