Am: Do, 22. April 2021
Wie studieren wir Gottes Wort? In diesem Fall geht es nicht um die persönliche Bibelandacht, sondern um das Studium eines Bibelbuches. Zwei Hinweise im fünften Buch Mose geben eine schöne Illustration von zwei verschiedenen Zugängen zu einem Thema in Gottes Wort. Beide Zugänge sind wertvoll und versprechen großen Nutzen - aber ganz unterschiedlicher Art!
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Das Bibellesen ist mit das Wichtigste, was wir als Christen tun.
Neben dem Gebet gehört das Bibellesen zu den zentralen Elementen unseres Glaubenslebens.
Wie tust du das?
Hast du heute Morgen die Bibel gelesen?
Hast du eine Andacht für dich gemacht?
Liest du auch das Wort Gottes einmal ausführlicher?
Das sind einmal Themen, mit denen wir uns heute beschäftigen wollen.
Dazu ein herzliches Willkommen und einen guten Tag.
Ich habe kürzlich in einem Einführungsbuch zum Wort Gottes, also wo so ein bisschen eingeführt
wird in die Themen und in das Wort Gottes überhaupt, zwei unterschiedliche Hinweise
gelesen, wie man Gottes Wort lesen kann.
Und das wird anhand von zwei kurzen Textstellen des fünften Buches Mose deutlich gemacht.
Und ich fand das sehr lehrreich und auch sehr belebend, einmal so darüber nachzudenken.
In 5. Mose 8 spricht der Schreiber Mose über die Segnungen des Landes.
Und da heißt es in 5. Mose 8, Abvers 7, (00:01:23)
Da sehen wir, dass in vielen, vielen Einzelheiten eigentlich wunderbar das Land geschildert
wird.
Und da kann man sich mit jeder Einzelheit kann man sich ausführlich beschäftigen.
Das ist eine Möglichkeit, das Wort Gottes zu lesen.
Wenn du, nehmen wir mal an, 1.
Mose 1 dir vornimmst und dann wirklich jeden Satz einmal in dein Herz fasst, jeden Satz
überdenkst und darüber nachdenkst, was hat Gott hier eigentlich geschaffen?
Da geht es ja da um das Schaffen, um das Machen, dann auch an diesen sieben Tagen.
Was ist der Unterschied zwischen Schaffen und Machen? (00:02:02)
Warum ist da zehnmal davon die Rede, dass Gott sprach?
Und viele, viele Einzelheiten, die man sich da anschauen könnte.
Oder die Psalmen.
Jeder Psalm.
Ist es wert, dass man sich in Detail damit einmal beschäftigt?
Das ist eine Möglichkeit.
Eine andere Möglichkeit verbindet dieser Schreiber mit 5.
Mose 34.
Da heißt es in den ersten vier Versen, und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg
Nebo, den Gipfel des Pisgah, der Jericho gegenüber ist.
Und der Herr ließ ihn das ganze Land sehen, das Land Gilead bis Dan, und das ganze Land
Naphtali, und das Land Ephraim, und Manasseh, und das ganze Land Judah bis zum hinteren
Meer, und den Süden, und den Jordankreis, und die Talebene von Jericho, der Palmenstadt
bis Zoar.
Und der Herr sprach zu ihm, das ist das Land, das ich Abraham, Isaac und Jakob zugeschworen
habe, in dem ich sprach, deinen Nachkommen will ich es geben, ich habe es dich mit deinen
Augen sehen lassen, aber du sollst nicht hinübergehen. (00:03:02)
Das ist eine völlig andere Perspektive.
Gott schenkt Mose hier, dass er von dem Gipfel des Pisgah aus das ganze Land sieht.
Und das ist nicht jeden Grashalm, das ist nicht jede Weide, das ist nicht jede einzelne
Stadt, die er dort anschaut, sondern es ist in groben Zügen, ist es wie das Land aussah,
von diesem Berg aus.
Ich bin ganz sicher, dass Gott ihm mehr gezeigt hat, als er nur mit seinem bloßen Auge eigentlich
hätte sehen können.
Gott hat ihm das erklärt.
Aber es ist doch mehr eine grundsätzliche Sicht, es ist eine Schau des Landes von oben,
von der Vogelperspektive.
Und auch das ist ein wunderbares Mittel, um Gottes Wort näher kennenzulernen.
Erstens haben wir nicht immer Zeit, jeden einzelnen Vers zu betrachten und zweitens
ist das eine ganz andere Herangehensweise, aber genauso lohnend, dass man sich einmal
mit den grundsätzlichen Themen des Wortes Gottes beschäftigt. (00:04:02)
Dass man einmal ein Bibelbuch im Überblick sich anschaut und die Linien versucht zu erfassen,
die in diesem Buch zu finden sind.
Und wenn man sich die Hilfestellungen von vertrauenswürdigen Bibelauslegern anschaut,
dann wird man feststellen, dass sie beides gemacht haben.
Ich nehme mal die beiden ganz besonderen Werkzeuge, die der Geist Gottes im 19.
Jahrhundert gehabt hat, um die Bibel, um das Wort Gottes zu erklären.
John Nelson Darby und William Kelly.
Es ist auffallend, dass wir bei beiden Auslegungen finden, Bibelkommentare, wo sie im Detail
auf alle möglichen Einzelheiten eingehen.
Und es ist genauso auffallend, dass beide Brüder, dass beide Bibelausleger Überblicksbücher
über das ganze Wort Gottes geschaffen haben.
Das ist bei Bruder Darby die Synopsis und das ist bei Bruder Kelly die einführenden
Vorträge.
Und in beiden Fällen, diesen Überblicksbänden, finden wir, dass sie die großen Linien nachzeichnen, (00:05:07)
die man in Gottes Wort findet.
Wo sie dann vielleicht bei den Evangelien zum Beispiel gewisse Vergleiche haben mit
anderen Evangelien, ohne eben jetzt jedes Wort, jeden Satz, jede Aussage, jeden einzelnen
Gedanken ausführlich zu behandeln.
Und der Nutzen von diesen beiden Methoden, die die Brüder damals und wir auch heute
anwenden dürfen, ist ganz unterschiedlich.
Aber es ist beides außerordentlich wertvoll.
Wenn man die Linien findet, dann erkennt man, was die Prinzipien sind, die Gott in
sein Wort gelegt hat.
Die Prinzipien, mit denen er handelt mit uns.
Die Prinzipien, die wir in jedem einzelnen Bibelbuch ganz besonders finden.
Und wenn man sich ins Detail dann vertieft, dann sieht man, dass in jedem einzelnen Kapitel,
in jedem einzelnen Vers wunderbare Schönheiten sind, die man natürlich nicht sehen kann,
wenn man mit dem Fernrohr einfach nur so das ganze Land sieht, sozusagen, der Fernrohr
ist vielleicht gerade der falsche Ausdruck, dass man mit einem Weitwinkel eben die Berge (00:06:04)
sieht in ihrer Schönheit, wie sie zusammenstehen, wie man ein Panorama bekommt, auch das ist
großartig und nötig und nützlich, aber einfach ganz anders.
Und ich möchte ein bisschen werben mit diesem Podcast dafür, dass du dir Zeit nimmst für
beide Methoden.
Tatsächlich wird man am Ende feststellen, man kann nur die groben Linien finden, wenn
man sich mal im Detail mit einem Bibelbuch beschäftigt hat.
Und umgekehrt, viele Details wirst du erst erfassen, wenn du auch einmal die große Linie
in diesem Bibelbuch erkannt hast.
So bedingt das eine das andere und umgekehrt.
Und doch ist es bemerkenswert, meine ich, wenn ich das richtig sehe, dass beide Bibelauslege
– Bruder Gabi und Bruder Kelly – eher im zweiten Teil ihres Lebens diese Überblicksbände
geschaffen haben.
Das heißt, die großen Linien und die großen Prinzipien, die großen Grundsätze findet (00:07:03)
man oft erst, nachdem man sich eine ganze Zeit mit dem Wort Gottes beschäftigt hat.
Nun, ich komme zurück auf 5.
Mose.
Gott hat Mose beides gesagt, er hat eben manche Einzelheiten genannt und das Volk, wenn es
dann in das Land gehen sollte, ab dem Buch Josua finden wir, dass sie dann auch den Blick
wirklich für viele Einzelheiten bekommen.
Und auf der anderen Seite durfte Mose dann diesen Blick auf das Ganze tun.
Gott hat ihm später, als er auf den Berg, sogenannten Berg der Verklärung kam, im Neuen
Testament mit dem Herrn Jesus, auch nochmal ganz besondere Einzelheiten gezeigt.
Aber hier in dieser Schau, das muss einzigartig gewesen sein, wie Gott ihm das gezeigt hat
und sicherlich manches erklärt hat, was wir jetzt hier in 5.
Mose 34 nicht wiederfinden.
Lies so das Wort Gottes, nimm dir Zeit für das Bibelstudium, nimm dir Zeit einmal im
Detail, ich habe immer gesagt, das erste Buch Mose oder das Matthäus Evangelium dir vorzunehmen.
Und dann nimm dir aber auch einmal Zeit, so ein Bibelbuch, auch das Matthäus Evangelium, (00:08:01)
auch das erste Buch Mose, in ihren groben Strukturen zu erfassen.
Und du wirst sehen, du bekommst durch beides einen ganz anderen Blick und beides ergänzt
sich, beides befruchtet sich gegenseitig und beides darf und soll dazu führen, dass wir
Gott anbeten, für dieses Wunder, das er in seinem Wort gegeben hat, für diese Herrlichkeit,
die er uns anvertraut hat und die wirst du nur finden, wenn du dich auch mal ein bisschen
intensiver damit beschäftigst, egal ob im Groben oder im Detail.
Nimm dir dazu gute Hilfen, ich habe mal zwei Ausleger genannt, die sehr wertvoll sind,
die sehr hilfreich sind, es gibt natürlich noch viele andere und dann danke Gott für
dieses wunderbare Wort, was er dir, was er uns gegeben hat.
Ich wünsche dir viel Freude an der Beschäftigung mit Gottes Wort.
Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft!