Paulus: Ich bin ein Schuldner

Lesezeit: 2 Min.

„Ich bin ein Schuldner“ (Römerbrief, Kapitel 1, Vers 14).

Die meisten Bibelleser würden zweifellos zustimmen, dass viele Nationen Schuldner von Paulus sind - von diesem Mann, der sich nicht vor anstrengenden Reisen scheute, der sich nicht durch Widerstand oder Problemen unter Gläubigen abhalten ließ. Er reiste weit und viel, arbeitete extrem hart - Nacht und Tag - indem er den christlichen Glauben verbreitete.

Aber Paulus hielt nicht die Empfänger seines Dienstes für seine Schuldner. Das Umgekehrte war der Fall: Er fühlte, dass er selbst Schuldner ihnen gegenüber war: „Ich bin ein Schuldner.“

Und, was noch weiter geht: Er beschränkte seine Schuld nicht auf diejenigen, die es wert warten, in der einen oder anderen Weise seine Belehrung zu empfangen. Nein, er sagt: „Sowohl Griechen als Barbaren, sowohl Weisen als Unverständigen bin ich ein Schuldner.“ Ein Mangel an Kultur oder Intelligenz aufseiten der Empfänger wäre niemals eine Entschuldigung, ihnen nicht das Evangelium zu bringen. Das würde ihn von seiner Schuld nicht befreien!

Und wie sieht es mit uns aus? Haben nicht auch wir Schulden denen gegenüber, die es nötig haben, das Evangelium zu hören? Und denen gegenüber, die noch nie die gesunde Lehre biblischer Themen hören konnten, besonders über Christus, den christlichen Glauben, die Versammlung (Gemeinde, Kirche), die christliche Hoffnung, usw.?

Trotz dieser „hohen Schuld“ finden wir kein Wort davon, dass diese Paulus deprimiert hätte. Er kannte „die Vortrefflichkeiten der Erkenntnis Christi Jesus“ (Philipperbrief, Kapitel 3, Vers 8). Und er kannte den Wert der „Ware“, die er anzubieten hatte. Denn er wusste, dass das „Evangelium Gottes über seinen Sohn, Jesus Christus“ „Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“ war.

Paulus war wirklich ein glücklicher Schuldner!

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

2.000 Jahre Apostel Paulus (FMN) Manuel Seibel Vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 feiert die Römisch-Katholische Kirche den Apostel Paulus. „Ihren“ Apostel Paulus. In einer Veröffentlichung des „Heiligen Stuhls“, die auf eine Rede des amtierenden Papstes zurückgeht, heißt es: ... Artikel lesen
Vorbilder und Maßstäbe Benjamin Runkel Wir alle haben Vorbilder und Maßstäbe. Wir brauchen sie auch in unserem Leben. Die Frage ist nur: Welche wählen wir. Denn: Wie die Vorbilder und Maßstäbe, so auch das praktische Leben! Hier können wir von dem König Josia lernen, der mit 8 ... Artikel lesen
Mose, Johannes der Täufer, Paulus – Christus (3): die Kindheit Manuel Seibel Die Umstände der Geburt und der frühkindlichen Zeit vom Herrn Jesus und auch von Mose, Johannes und Paulus sind eindrücklich. Wie steht es um die Kindheit? Auch hierzu hat Gottes Wort Bemerkenswertes zu sagen. Artikel lesen
Mose, Johannes der Täufer, Paulus – Christus (2): die Geburt Manuel Seibel Den Herrn Jesus bewundern wir und beten Ihn an. Zugleich ist Er - in mancherlei Hinsicht - unser Vorbild. Im Leben von Mose, Johannes und Paulus sehen wir Situationen, die auch in unser Leben sprechen. Dieses Mal geht es um die Geburt dieser ... Artikel lesen
Paulus – sein Leben, sein Dienst, sein Vermächtnis (von Ernst-August Bremicker und Michael Hardt) – eine Buchbesprechung (FMN) Manuel Seibel Kein anderer Schreiber des Neuen Testaments ist so prägend für die christliche Zeit wie der Apostel Paulus. Er wurde nicht während des Lebens Jesu in den Dienst gestellt, sondern „erst“ durch den verherrlichten Christus berufen. Genau das ... Artikel lesen
Mose, Johannes der Täufer, Paulus – Christus (4): im Leben Manuel Seibel Unser Herr ist und bleibt einzigartig. Und doch verbindet Er sich mit den Seinen. Alttestamentliche Gläubige konnten Vorbilder auf Ihn sein. Paulus wiederum hat etwas von Christi Herrlichkeit im Nachhinein offenbart. Christus ist die vollkommene ... Artikel lesen