Ein Verkläger der Brüder

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In der Offenbarung finden wir, dass der Herr, dass Gott, mit einer lauten Stimme diesen Titel des Teufels nennt: „Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte."

Schon im Alten Testament finden wir, dass der Geist Gottes uns in direkter Weise ein Beispiel für dieses Handeln Satans gibt: in Sacharja 3. Dort verleumdet Satan den Hohenpriester Josua. Aber der Herr stellt sich auf die Seite Josuas und schilt den Widersacher. Auch bei Hiob nimmt der Teufel diesen „Platz" ein.

Die Antwort Gottes im Gericht ist diesem Widersacher sicher: Er wird in den Feuersee geworfen werden.

Im Blick auf die kommende Drangsalszeit lesen wir, dass Menschen in dieser Weise tätig werden, sogar gegen ihre eigene Familie (vgl. Mt 10,21).

Die Antwort Gottes auf diesen Unglauben böser Familienangehöriger ist ihnen sicher. Er wird ihre Seele und ihren Leib verderben in der Hölle (Mt 10,28).

Im Alten Testament übernahm die gottlose Ehefrau des gottlosen Königs Ahab eine solche Rolle. Isebel, die sich durch die Heirat mit Ahab (äußerlich) zum Volk Gottes zählte, trat gegen den gottesfürchtigen Nabot auf (1. Kön 21). Sie kaufte Männer in der Stadt, die noch ein religiösen Fasten ausriefen und sich nicht scheuten, diesem bösartigen Verklagen sogar einen religiösen Mantel überzuziehen. Letztlich ermordete Isebel zusammen mit diesen Männern einen Mann Gottes.

Die Antwort Gottes im Gericht war dieser gottlosen Frau (und ihren Kumpanen) sicher: „Und auch von Isebel hat der Herr geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel an der Vormauer von Jisreel fressen" (1. Kön 21,23). Genauso kam es (2. Kön 9,30-37).

Der Apostel Paulus spricht von solchen, die den Tempel Gottes verderben: „Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr" (1. Kor 3,17). Das kann durch Lehre sein, das kann aber auch dadurch sein, dass man vor Menschen oder in der Öffentlichkeit, beispielsweise durch Veröffentlichungen, Gläubige verleumdet. Es geht nicht darum, dass Paulus und andere nicht Falsches und Böses deutlich gesagt hätten. Das müssen wir auch heute tun. Verleumdung ist etwas vollkommen anderes.

Eigentlich kann man es nicht glauben, dass so etwas unter Christen möglich ist, die einmal inmitten der Gläubigen ihren Platz bewusst eingenommen haben. Leider erleben wir auch heute, dass genau dies passiert. Sie gehen an die Öffentlichkeit und verunglimpfen wider besseres Wissen Gläubige, die natürlich fehlerhaft sind, aber Gottes Wort zu verwirklichen suchen. In ihrem Hass schrecken sie nicht einmal davor zurück, sich mit ungläubigen und verblendeten Hassern des Kreuzes Christi (Phil 3,18) zu verbünden, die der Person Christi und dem Wort Gottes, auch der biblischen Moral, mit Verachtung und Hass gegenüberstehen. In 2. Korinther 6 macht der Apostel ganz deutlich, was das für eine unheilige und böse Verbindung ist.

Johannes schreibt von solchen bösen, ungläubigen Menschen. Er meint Christen! Das heißt, sie waren bei den Gläubigen, meinten auch, Christen zu sein, werden dann aber vom Apostel als Antichristen und böse Menschen entlarvt, nachdem sie sich von den Gläubigen getrennt hatten: „Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie wohl bei uns geblieben sein; aber damit sie offenbar würden, dass sie alle nicht von uns sind" (1. Joh 2,18.19).

Der Antichrist wird nach Offenbarung 19 in den Feuersee, die Hölle geworfen. Sie als Antichristen, die von derselben Art sind, teilen sein ewiges Los. Das ist das Teil dieser bösen Menschen.

Aber Gott sei Dank - es gibt heute die Möglichkeit umzukehren und Buße zu tun. Zwar ist es so, wie - glaube ich - Wilhelm Busch einmal sinngemäß gesagt hat, als eine Frau sich bei ihm für ihre Verleumdungen entschuldigte: „Nehmen Sie ein Kissen und gehen damit auf den Kirchturm. Dann schlitzen sie es auf und lassen die Federn über das Dorf fliegen. Versuchen Sie jetzt einmal, diese Federn wieder einzufangen!" Das kann ein Verleumder nachher nicht mehr tun. Der Schaden ist schlimm.

Aber dennoch ist es möglich, mit Gott ins Reine zu kommen und auch die Beziehung zu den Gläubigen, gegen die man gesprochen und geschrieben hat, wieder in Ordnung zu bringen. Wer seine Sünden bekennt, wird Gott als den Gott der Gnade erleben.

Die Antwort Gottes, der dieser Gott der Gnade ist: Vergebung der Sünden. Aber man muss auch bereit sein, diese Gnade anzunehmen und aufrichtig zu bekennen.


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