Am: Do, 4. Februar 2021
Schon zu Jesu Zeiten gab es solche, die bestimmten, was gelten durfte und was nicht; was man sagen durfte und was nicht: die Pharisäer. In der Begebenheit des Blindgeborenen (Joh 9) sehen wir, wie sie das Volk einschüchterten, so dass nicht einmal die Eltern des geheilten Blinden zur Wahrheit standen. Wie wichtig ist es, dass wir Christen lernen, zu Christus und zur Wahrheit zu stehen. Er ist es wert. Dieser Blindgeborene ist uns ein großes und motivierendes Vorbild.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Gegen den Mainstream zur Wahrheit stehen, das ist schon immer ein schwieriges Thema
gewesen und ist auch für uns heute eine Herausforderung.
Wir nehmen das Beispiel von Johannes 9, dem Blindgeborenen. Da finden wir einen
Mann, der von Geburt an blind gewesen ist und dann durch den Herrn Jesus sehend
wird. Der Jesus tut ein Wunder, macht diesen Blinden zu einem Sehenden. Dann
finden wir einen langen Abschnitt, wo dieser Blindgeborene, der jetzt sehen
kann, von mehreren interviewt wird, weil niemand ihm glaubt, dass er wirklich der
ehemals blindgeborene blinde Mann gewesen ist. Und nachdem er von den
Pharisäern, von den Führern hinaus gestoßen worden ist, kümmert sich der
Herr Jesus um ihn. Wir finden also, wie der Herr Jesus als
der Retter und der Hirte in diesem Kapitel Johannes 9 auftritt und uns
zeigt, wie seine Fürsorge nicht nur unsere Rettung bewirkt, sondern auch nach
unserer Rettung immer für uns tätig ist. Wir schauen uns vier Punkte in diesem (00:01:05)
Kapitel an. Erstens, wie der Herr Jesus gehandelt hat. Zweitens, wie die Pharisäer
tätig waren, die die Meinung bestimmt haben und damit nicht dulden wollten,
dass irgendeine andere Meinung irgendwie zur Sprache kommt. Wir schauen uns
drittens an, wie sie Erfolg hatten, in diesem Fall speziell bei den Eltern des
Blindgeborenen. Und viertens schauen wir uns dann das neunfache Zeugnis des
Blindgeborenen an. Nun zuerst zu dem Herrn Jesus. Der Jesus räumt zunächst einmal
mit einer falschen Tradition auf. Das ist ja oft so, dass sich Dinge einschleichen,
dass sich Traditionen bilden, ob im religiösen Bereich oder auch nicht, die
nichts mit der Wahrheit zu tun haben. Hier waren es die Jünger, die sofort
fragten, als sie den Blindgeborenen sahen, ob er gesündigt hätte oder seine
Eltern. Und der Jesus sagt, weder er noch sie. Nein, Traditionen haben es an sich (00:02:04)
fast immer verkehrt zu sein. Das, was richtig ist, das ist das, was auf der
Grundlage des Wortes Gottes geschieht. Der Jesus tut dann dieses Wunder, indem er
diesem Mann zum Sehen verhilft. Der Jesus handelt hier als derjenige, der das
Licht der Welt ist. Aber der, der das Licht der Welt ist, ist zugleich auch für
jeden Einzelnen da und schenkt jedem Einzelnen Licht, der zu ihm kommt und
Licht haben möchte. Licht für die Seele, Licht um Recht beurteilen zu können, um
ein rechtes Urteil sowohl über Fragen des Glaubens als auch über alles andere
zu bekommen. Der Jesus lässt diesen Mann dann eine
Zeit lang in der Herausforderung, von anderen befragt zu werden, von anderen
kritisiert zu werden. Aber in dem Augenblick, wo er alleine steht, dieser
Mann, kommt der Jesus zu ihm und wir lesen in Johannes 9 Vers 35, Jesus hörte, (00:03:04)
dass sie ihn hinausgeworfen hatten. Und als er ihn fand, sprach er zu ihm, glaubst du
an den Sohn Gottes. Das heißt, der Jesus lässt niemanden
allein. Der Jesus kümmert sich um uns, gerade wenn man allein steht, auch
Gläubige und er ist in seiner Fürsorge und seiner Liebe für uns tätig. Der Jesus
offenbart sich diesem Mann dann und zeigt ihm, wer er wirklich ist. Diejenigen, die
sich auf die Seite des Herrn Jesus stellen, diejenigen, die ihn bekennen,
auch vor dieser Welt, die werden den Herrn Jesus in einer einzigartigen Weise
kennenlernen, so wie ihn niemand anderes kennt. Am Schluss des Kapitels offenbart
der Herr Jesus dann auch, dass er der Richter ist. Er war der Retter, aber diejenigen,
die ihn nicht annehmen, diejenigen, die ihn verwerfen, werden ihn als Richter
erleben. Zweitens finden wir dann die Pharisäer, diejenigen, die sozusagen die (00:04:01)
Meinung bestimmen, die den Mainstream damals in religiösen Fragen festgelegt
haben. Was sagen sie? Erstens Vers 16, dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er
hält den Sabbat nicht. Andere sagen zweitens, wie kann ein
sündiger Mensch, sie meinen Jesus, solche Zeichen tun? Dann finden wir drittens, dass
die Juden deshalb nicht von dem Mann glaubten, dass er blind gewesen sei und
sehend geworden war. Sie lehnen also das ab, was Wahrheit ist, um an das fest zu
glauben, was Lüge ist. Das ist der Geist dieser Welt.
Wir lesen dann viertens, dass diese Leute zu diesem blindgeborenen sagen, gibt Gott
die Ehre, wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Was für eine Lästerung,
was für eine Anklage, die offenbart. Erstens, dass sie keine Beziehung zu dem
Herrn Jesus haben. Zweitens, dass sie ungläubig sind und drittens, dass sie die
Lüge wieder besseres Wissen weiter vertreten. Kennen wir das nicht auch? (00:05:03)
Fünftens, Vers 28, sie schmähten diesen blindgeborenen, der jetzt sehend war, und
sagen, du bist sein Jünger, wir aber sind Moses Jünger. Was nützt es ihnen, Moses
Jünger zu sein, die sie gar nicht waren, weil Moses auf den Herrn Jesus hinwies,
wenn sie den, der der größere ist, der der wahre Prophet ist, wenn sie ihn nicht
annahmen. Und dann sechstens, sie antworteten und sprachen zu ihm, du bist
ganz in Sünden geboren und du lehrst uns und sie warfen ihn hinaus.
Ja, er war in Sünden geboren, aber sie übersahen, dass sie selbst ebenfalls in
Sünden geboren waren und einen Retter nötig hatten.
So sind Menschen in ihrer Blindheit, in ihrer Verblendung in der Lage, die Wahrheit
von sich zu stoßen, sicherzustellen, dass die Wahrheit über den Herrn Jesus, die
Wahrheit über den Glauben, die Wahrheit über eine Sache nicht wirklich sich
durchsetzen kann, indem sie einfach durch Autorität und durch Disputismus (00:06:03)
die Wahrheit unterdrücken. Das ist etwas ganz schlimmes, erst recht, wenn es im
religiösen Bereich ist. Wenn man wider besseren Wissens die
Wahrheit nicht gelten lässt, das kann leider punktuell auch unter
Gläubigen einmal der Fall sein. Und wenn solche, die es eigentlich besser wissen
oder besser wissen könnten, dann dazu beitragen, dass die Wahrheit nicht bekannt
wird, dass die Wahrheit nicht gesagt werden darf, dass man sozusagen sich
wegducken muss, dass die Wahrheit, wenn sie geäußert wird, ausradiert wird.
Das ist ein Zeichen des Teufels, ein Zeichen dieser Welt, ein Zeichen wirklich
des Bösen. Sie hatten Erfolg, das sieht man an den Eltern.
Denn was solche Menschen erreichen, ist, dass andere Angst haben. Angst haben, die
Wahrheit zu sagen. Angst haben, zur Wahrheit zu stehen und in dem Glaubenssinn (00:07:01)
auch den Glauben zu bezeugen. Die Eltern wurden gefragt, ob das wirklich der
jenige gewesen sei, der als Blinder geboren worden war. Und dann sagen sie,
wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. Wie er aber
jetzt sieht, wissen wir nicht. Oder wer seine Augen aufgetan hat,
wissen wir nicht. Fragt ihn, er ist mündig. Dies sagten seine Eltern, weil sie die
Juden fürchteten. Denn sie waren übereingekommen, dass wenn jemand ihn als
Christus bekennen würde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte.
Da war ein solcher Angstmechanismus eingesetzt worden. Man hatte einen solchen
Druck ausgeübt, dass man zu der offensichtlichen Wahrheit nicht mehr
stehen konnte. Und das ist etwas furchtbares. Besonders schlimm natürlich,
wenn es darum geht, dass man den Glauben nicht bekennt. Sind wir vielleicht auch
so feige wie diese Eltern? Dieser Mann, der selber Gegenstand des Handelns, des
Wirkens des Herrn geworden ist, war ganz anders. Er ist unser Vorbild. Die Eltern (00:08:06)
sind mahnend, ein mahnendes und warnendes Beispiel für uns. Die Pharisäer sind ein
abschreckendes Beispiel für uns. Dieser Mann ist wirklich ein Vorbild.
Er gab zu, dass er der Blindgeborene war. Vers 9, ich bin es. Das heißt, er macht
deutlich, dass er wusste, wer er war. Wir wissen auch, wo wir herkommen, dass wir
Sünder waren. Er antwortete zweitens, ein Mensch genannt Jesus bereitete einen
Brei und salbte meine Augen damit und sprach, geh hin nach Siloam und wasche
dich. Und dann erzählt er, wie er sehnt wurde.
Das heißt, er bekennt, er bezeugt die Errettung. Und das gegen den Widerstand
der Juden, der Führer. Er sagt drittens, er wiederholt das, er legt ihm einen
Brei auf die Augen und ich wusch mich und ich sehe. Das heißt, er bekennt, dass
er jetzt sieht, was er vorher nicht sah. Dass er jetzt in der Lage ist, Christus (00:09:01)
zu sehen und den Glauben anzunehmen, was früher nicht war. Er steht zu der Wahrheit
trotz des Drucks der anderen.
Deshalb sagt er viertens, er ist ein Prophet. Er hat viel mehr erkannt, als
alle diese anderen zusammen. Er sah, dass der Jesus mehr war, als nur ein Mensch.
Dass er ein Prophet war, der das, was er gesagt hatte, auch einhielt. Und bei dem
das, was er vorher sagte, auch wahr war. Dann in Vers 25 fünftens, ob er ein
Sünder ist, weiß ich nicht. Das konnte er nicht beurteilen. Eins weiß ich, dass
ich blind war und jetzt sehe. Diese Menschen konnten ihn nicht abbringen,
davon die Wahrheit zu sagen. Er blieb bei der Wahrheit, auch wenn es ihn
vielleicht das Leben kostete oder das aus der Synagoge hinaus geworfen wurde.
Dann kann er sogar ihnen sagen, wollt ihr etwa auch seine Jünger werden, weil sie
immer noch ablehnend waren, aber immer noch fragten, war er es wirklich, wie hat (00:10:06)
er das getan? Und so lässt er sich nicht einschüchtern. Der Glaube lässt sich
nicht einschüchtern, sondern bleibt bei der Wahrheit.
Siebtens, hierbei ist es doch erstaunlich, sagt er, dass ihr nicht
wisst, woher er ist. Und doch hat er meine Augen aufgetan.
Da sehen wir, wie er bleibt auf der Spur dessen, was der Jesus wirklich bewirkt
hatte. Und dann die achte und neunte Bemerkung von ihm zeigt, dass er den Herrn
Jesus wirklich angenommen hat. Der Jesus sagt zu ihm, glaubst du an den Sohn
Gottes? Er antwortet und sprach, und wer ist es,
Herr, damit ich an ihn glaube? Er erkannte Jesus als Herrn an. Und der Jesus sagt, du
hast ihn gesehen und er mit dir redet, ist es? Und er sprach, ich glaube, Herr, und er
warf sich vor ihm nieder. Da sehen wir, dass derjenige, der dem Herrn Jesus
folgt, der dem Herrn Jesus glaubt, den Herrn Jesus kennenlernt und zu seinem
Anbeter wird. Wollen wir uns diesen Mann zum Vorbild nehmen? Er hat sich nicht (00:11:01)
einschüchtern lassen von solchen, die die Wahrheit unterdrücken wollten.
Er hat weiter Zeugnis abgelegt von dem Herrn Jesus. Das wollen wir auch in einer
gottfeindlichen Welt tun. Wir wollen zu dem Herrn Jesus, zu der Wahrheit, zu dem
Glauben stehen. Wollen sie diese Wahrheit verbreiten? Wollen uns nicht einschüchtern
lassen? Wollen das natürlich in einer Art und Weise tun, die angemessen ist, die in
Übereinstimmung mit Gott ist, die biblisch ist? Wollen das mit vernünftigen Worten
tun, nicht in einer falschen Sprache? Aber wir wollen das klar und deutlich tun und
wollen, wie dieser Mann, bereit sein, auch die Schmach des Christus auf uns zu nehmen.
Es geht um den Herrn. Er hat alles für uns getan. Sind wir bereit, für ihn
wirklich zu zeugen?