Am: So, 6. Februar 2022
Mit Psalm 39 wird eine Reihe von 15 Psalmen abgeschlossen, die uns die Befreiung des Überrestes, den Weg ihrer Erlösung und auch den Weg der Zucht zeigen. Zum Schluss ist es noch einmal die Erfüllung des Sühnungstages (3. Mo 23), die uns vorgestellt wird. Jetzt ist der gläubige Überrest dahin gelangt, wirklich alles aus der Hand Gottes anzunehmen. Ein Vorbild auch für uns: Nehmen wir wirklich alle Umstände aus Gottes Hand an?
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Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast über die Psalmen, dieses Mal über Psalm 39.
Psalm 38 und 39 bilden den Abschluss der 15 Psalmen, Psalm 25 bis 39, die in diesem
ersten Buch der Psalmen zusammengehören. Wir haben gesehen, dass in den ersten fünf
dieser 15 die Befreiung und der Segen und der Friede durch die Drangsalzzeit,
der aus der Drangsalzzeit hervorgeht, beschrieben wird. Dann finden wir den Weg der Erlösung in
den Psalmen 30 bis 34. In den Psalmen 35 bis 39 finden wir dann den Weg der Zucht, den Gott
wählt. In diesen letzten beiden Psalmen sprechen beide sozusagen von der Erfüllung des Sühnungstags
aus den Festen des Herrn, 3. Mose 23. Der Sühnungstag für das Volk Israel, für diesen
Überrest bedeutet, dass sie in dem Bewusstsein leben, dass jemand für sie die Schuld getragen
hat. Und jetzt, wo sie selbst unter dieser Zucht Gottes stehen, nehmen sie alles aus der Hand (00:01:06)
Gottes. Das Gericht, die Zucht, seine Wege und damit kommt Gott mit ihnen ans Ziel. Wieder ist
das ein Psalm von David, wie er der weitaus überwiegende Teil der Psalme im ersten Buch von
David geschrieben worden ist, jedenfalls direkt David zugeschrieben wird. Dem Vorsänger, dem
Jedoton, das ist ein Preispsalm. Lass sie preisen. Es ist sozusagen der Schluss der Wege Gottes,
dass selbst diese Zucht, selbst diese Mühsal zum Preis Gottes wird. Ich sprach, ich will meine
Wege bewahren, damit ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund mit einem Maulkorb
verwahren, solange der Gottlose vor mir ist. Er möchte die Dinge aus der Hand Gottes nehmen. Er
möchte nicht dagegen rebellieren, gegen die Wege Gottes. Er möchte nicht aufbegehren, sondern möchte (00:02:07)
sich einen Maulkorb machen. Er möchte schweigen, nicht sündigen. In Vollkommenheit finden wir das
natürlich bei dem Hein Jesus. Er hat nie gesündigt, aber er musste seine Wege nicht extra bewahren
dafür. Er musste sich nicht einen Maulkorb machen. Das ist eben der große Unterschied zu dem
Hein Jesus. Er ist immer in dieser Haltung gegangen, alle Wege aus der Hand Gottes anzunehmen. Er
konnte nicht sündigen. Er wollte nicht sündigen. Er hat nicht gesündigt. Der Psalmist, wir als
Gläubige dagegen, wir verstummen in Stille. Ich schwieg vom Guten und mein Schmerz wurde erregt.
Das heißt, der Psalmist erlebt, wie er entfernt ist von dem Guten, wie er in Mühsal sich auffällt,
wie Gott Zucht über ihn bringt und wie er da zum Verstummen kommt, wie er zum Einsehen kommt, (00:03:03)
wie er zur Einsicht kommt seiner falschen Wege. Mein Herz brannte in meinem Innern, bei meinem
Seufzen entzündete sich Feuer. Ich sprach mit meiner Zunge, tu mir Kund, Herr, mein Ende und das
Maß meiner Tage, welches es ist, damit ich weiß, wie vergänglich ich bin. Er hat ein Bewusstsein,
dass die Zucht Gottes über ihn kommt und dass es ihm seine ganze Vergänglichkeit zeigt. Das ist
wieder nicht der Herr Jesus. Der Herr Jesus ist nicht vergänglich. Er war nicht vergänglich. Er
musste keine Vergänglichkeit lernen. Er ist der ewige Sohn. Er hat sich freiwillig an unseren
Platz gestellt. Aber wir müssen das lernen. Manchmal denken wir Wunders, wer wir sind.
Und da müssen wir lernen, die Wege Gottes anzunehmen, auf seinen Wegen auch zu gehen.
Siehe, wie Handbreiten hast du meine Tage gemacht und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir.
Dieses Bewusstsein, dass wir ganz in der Hand Gottes sind, das wird der künftige Überriss lernen.
Und jetzt kommt ein mehrfaches Ja. Ja, nur ein Hauch ist der Mensch, der da steht. Das lernt (00:04:06)
auch Jakobus oder das bringt er den Christen bei, dass wir wie ein Hauch sind. Was meinen wir,
wer wir sind? Nein, Gott ist der ewige. Und wir sind im Vergleich ein Hauch. Und er muss nur
gewissermaßen pusten. Und wir sind weg. Nein, wir wissen, er liebt uns. Er hat seinen Sohn für
uns gegeben. Und doch in uns selbst haben wir keine Kraft, sind wir wie ein Hauch. Ja,
ein Schattenbild. Als ein Schattenbild geht der Mensch umher. Das ist nicht die Wirklichkeit,
das ist nur wie ein Schattenbild. So schwach, so wehrlos sind wir. Ja, vergebens ist er voll
Unruhe. Er häuft auf und weiß nicht, wer es einsammeln wird. Wie ist das wahr in unserem
Leben? Wir können sammeln und auf einmal sind wir nicht mehr. Und für wen haben wir gesammelt?
Wir wissen nicht, für wen wir es eingesammelt haben. Und nun, worauf harre ich her? Meine
Hoffnung ist auf dich. Das ist jetzt etwas, was eben den Gläubigen prägt. Der Hauch, das ist (00:05:03)
jeder Mensch. Das ist auch ein Ungläubiger. Aber wir, wir harren auf den Herrn. Unsere Hoffnung
ist auf Gott. Er wird uns zur Seite stehen. Er wird uns helfen. Er rette mich von allen
meinen Übertretungen. Mach mich nicht zum Hohn der Toren. Ja, David hatte immer Sorge,
das finden wir immer wieder in dem Psalmen, dass der Feind nicht nur triumphiert, sondern
dann auch sich lustig macht über die Treuen, die untergehen. Und darum bittet David, dass das nicht
der Fall ist. Ich bin verstummt. Ich öffne meinen Mund nicht, denn du hast es getan. Er schweigt
vor Gott. Ist das nicht auch eine richtige Haltung für uns, dass wir vor Gott schweigen,
dass wir in Ehrfurcht vor ihm sind? Und dann lesen wir, wie er alles aus Gottes Hand nimmt.
Entferne von mir deine Plage. Durch die Schläge deiner Hand vergehe ich. Er weiß,
dass Gott handelt, und er erbittet die Barmherzigkeit Gottes. Strafst du einen Mann
mit Züchtigung für die Ungerechtigkeit, so lässt du wie eine Motte seine Schönheit vergehen. Ja,
das ist äußerlich der Charakter des Menschen. Aber wir sind in Gottes Hand, und das wusste David, (00:06:05)
und deshalb befiehlt er sich ihm an. Aber in dem Bewusstsein, ja, ein Hauch sind alle Menschen
Seeler. Das sind alle Menschen. Alle Menschen sind ein Hauch vor Gott, aber er hat doch ein
Auge für die Gläubigen. Höre mein Gebet, Herr, und nimm zu Ohren mein Schrein. Schweige nicht zu
meinen Tränen, denn ein Fremder bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine Väter. Er steht vor
dem Herrn, er wartet auf den Herrn, er bittet den Herrn. Das kannst auch du tun. Wenn du in Übungen
bist, wenn du in Prüfungen bist, wenn du in Not bist, wenn du notvolle Umstände erlebst,
dann darfst du in dem Glauben von David, der nicht den Herrn Jesus kannte, der kein vollbrachtes
Erlösungswerk kannte, der den Geist Gottes nicht in sich wohnend hatte, der nicht das ganze Wort
Gottes besaß, aber er betete so zu dem Herrn, und wir dürfen das auch tun. Blicke von mir ab,
damit ich mich erquicke, bevor ich dahin gehe und nicht mehr bin. Blicke von mir ab. Er sieht, (00:07:01)
er fühlt diese Zucht Gottes und wartet auf den Herrn. Und dann kommt gewissermaßen die Lösung
auch in Psalm 40 und dann die Antwort des Überrestes im Psalm 41. Aber lasst uns dieses
Bewusstsein haben, der Herr steht überall. Alle Wege, die wir gehen müssen, sie kommen aus der
Hand des Herrn. Ich spreche jetzt nicht von unseren sündigen Wegen, aber wenn es notvolle Wege sind,
er steht überall. Er wird uns nicht lassen, aber er hat ein Ziel mit uns. Seine Wege mit uns haben
immer ein Ziel, dass sie uns näher bringen an sein Herz, dass sie uns öffnen, unsere Herzen öffnen
für ihn, dass wir, wo es nötig ist, bekennen und auch aufhören mit Wegen, die der Mühsal sind,
Wege, die nicht gut sind, und dass wir uns öffnen, um in Gehorsam, im Vertrauen auf ihn das Leben zu
führen. Das wünsche ich dir, das wünsche ich uns allen, dass das wirklich unsere Lebenshaltung ist.