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Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast über die Psalmen, d.h. über den Herrn Jesus
in den Psalmen.
Und wir sind jetzt in Psalm 38 angekommen.
Psalm 37 zeigte, dass der Gläubige den Feind, die Bösen, seine Feinde nicht beneiden und
bekämpfen sollte, sondern dass er auf Gott vertrauen soll.
Psalm 38 zeigt uns jetzt sozusagen die Erfüllung des Sühnungstages.
Wir haben ja in den Psalmen 35 bis 39 der dritten Fünfergruppe dieser Psalmen 25 bis
39 den Weg der Zucht, den Gott benutzt, um seinen Überrest, diesen Überrest der Juden
dahin zu bringen, den Herrn Jesus als Messias anzunehmen, sie also auf einen Weg der Wiederherstellung
zu führen.
Und die beiden letzten Psalmen dieser Fünferserie 38 und 39 zeigen beide sozusagen den Charakter
des Sühnungstages.
Psalm 38 zeigt, dass die Ungerechtigkeiten, die sie begangen haben, dass ihnen das bewusst
wird, dass ihnen bewusst wird, dass sie selbst ungerecht waren, dass nicht nur die Feinde
ungerecht sind, sondern dass sie selbst keinen anderen Weg gegangen sind und Gott benutzt
dafür diese Feinde, dass sie erkennen, ja, das sind Feinde, das sind Böse, aber wir
selbst waren ja auch nicht anders, wir selbst sind ja diesen selben Weg gegangen.
Nun, das ist natürlich nicht der Herr Jesus.
Der Herr Jesus hat nie auch nur eine einzige Ungerechtigkeit getan.
Der Herr Jesus brauchte keinen Sühnungstag, er ist der Sühnungstag, er hat diesen Sühnungstag
erfüllt durch das Werk am Kreuz von Golgatha.
Er wird sein Volk dahin bringen, die Sünden zu bekennen, anzuerkennen, einzusehen, dass
sie auf einem Bösen, auf einem falschen Weg gewesen sind.
Hier ist er mehr der, der lenkt, der diese Feinde benutzt, um diese Gläubigen, um sein
eigenes Volk zur Wiederherstellung zu bringen.
Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn, ruft David, und züchtige mich nicht in deinem Grimm.
Er ist sich bewusst, David, der gläubige Überrest wird sich bewusst sein, dass Gott
straft, dass da Zucht Gottes ist, und sie empfinden, dass der Grimm Gottes berechtigt
ist, aber dass sie ihm schutzlos ausgeliefert sind, und wenn der, der auf ihrer Seite stand
und steht, wenn er sie in dieses Gericht bringt, wenn er mit seinem Zorn und Grimm kommt, was
haben sie dann noch für eine Hoffnung?
Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt.
Es sind eben nicht die Feinde, die da tätig sind, sondern es ist Gott, der diese Feinde
benutzt.
Es sind seine Pfeile.
Nichts Heiles ist an meinem Fleisch wegen deines Zirnens, kein Frieden in meinen Gebeinen
wegen meiner Sünde.
Da ist dieses Bewusstsein, dass sie selbst diese Sünde begangen haben.
Wir nennen das Psychosomatik, dass ein seelisches Empfinden auch im Körper zu spüren ist.
Deshalb nichts Heiles an meinem Fleisch, kein Frieden in meinen Gebeinen.
Die Gebeinen haben ja mit Frieden nichts zu tun, die Knochen.
Aber das Empfinden ist, dass der ganze Körper unter dieser Zucht Gottes seufzt.
Denn meine Ungerechtigkeiten sind über mein Haupt gegangen, wie eine schwere Last sind
sie zu schwer für mich.
Dieser Überrest ist sich bewusst, dass er Sünde begangen hat und dass es viele Ungerechtigkeiten
sind gewesen sind und dass es eine Last ist.
Das erleben wir gelegentlich im seelsorgerlichen Bereich, dass Sünde vorhanden ist und dass
das wie eine zunehmende Last auf der Seele eines Gläubigen dann auch wirklich lastet
und dass er das seelisch, körperlich fühlt und dem zu entrinnen sucht.
Aber es gibt dann nur ein Entrinnen in dem, wie dafür das hier tut, diese Ungerechtigkeiten
und diese Sünde bekannt werden.
Und das große ist, der Herr Jesus hat sich damit eins gemacht.
Das ist genau jetzt der tiefere Sinn der Psalmen.
Der Jesus hat ja das Werk am Kreuz von Golgatha vollbracht und indem er das vollbracht hat,
indem er die Ungerechtigkeiten und die Sünde der Gläubigen getragen hat, indem er für
sie in das Gericht Gottes gegangen ist, hat er sich eins gemacht mit ihrer Situation.
Das hat der Jesus auch mit uns getan.
Er ist in dieses Gericht Gottes gegangen, um unsere Schuld auf sich zu nehmen, um unsere
Sünde zu tragen.
Er hat uns eben nicht allein gelassen.
Ja, er muss das Volk künftig züchtigen, er muss es durch diese große Drangsal bringen.
Er muss auch uns manchmal Wege führen, in denen wir überhaupt dieses Bewusstsein wieder
bekommen, was unsere eigenen Wege bewirkt haben.
Aber er tut das als jemand, der unsere Sünden auf sich genommen hat, der in das Gericht
Gottes gegangen ist an unserer Stadt.
Bei David geht es dann weiter.
Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit.
Ja, er demütigt sich.
Nachdem er in den ersten Versen gewissermaßen überführt worden ist, durch die Feinde,
durch das Handeln Gottes, jetzt demütigt er sich.
Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit.
Er hat von seiner Sünde gesprochen, erstens.
Zweitens von den Ungerechtigkeiten.
Und jetzt spricht er von der Haltung von seinem Herz voller Torheit.
Ich weiß nicht, ob wir wirklich uns so sehr schon gedemütigt haben, wie David das hier
getan hat, ein volles Bekenntnis ablegt, so wie das der Überrest tun wird.
Wir haben eigentlich ein viel, viel tiefer gehendes Verständnis davon, was das Werk
auf Golgatha bedeutet für den Herrn Jesus, was es für uns bedeutet.
Und deshalb müssten wir uns eigentlich viel mehr demütigen angesichts unseres eigenen
geistlichen Zustandes, angesichts des geistlichen Zustandes des Volkes Gottes.
Ob so etwas wirklich bei uns vorhanden ist, ein Bekenntnis unserer Schuld, nicht um in
den Himmel zu kommen.
Da haben wir uns bekehrt, da haben wir das längst bekannt.
Aber dieses Bewusstsein, was das für eine Unehre für den Herrn ist, wie wir uns oft
verhalten.
Ich bin gekrümmt, über die Maßen gebeugt.
Den ganzen Tag gehe ich trauernd umher.
Wir denken an Hiob, der ja in ähnlicher Weise gesprochen hat.
Hiob 19, Hiob 30 zum Beispiel.
Und der ein Empfinden hatte, dass er unter der Last Gottes lag.
Hiob brauchte lange, bis er erkannte, dass das sein eigenes Fehlversagen war.
Denn voller Brand sind meine Lenden und nichts Heiles ist an meinem Fleisch.
Das zeigt noch einmal, wie Sünde, Last auf der Seele und dann körperliche und seelische
Beschwerden Hand in Hand miteinander gehen, dass man das oft nicht trennen kann.
Wir können natürlich bei einem anderen wenigstens kaum beurteilen, wenn so etwas vorhanden ist.
Aber ich habe ein bisschen Sorge, dass wir über diese Frage immer weniger nachdenken,
dass Leiden, dass Zucht Gottes und Fehlverhalten von uns einen Zusammenhang haben.
Nicht immer und nicht eindimensional, natürlich nicht.
Und noch einmal, wir können das bei uns sehen und erkennen und sollten das auch, wenn das
der Fall ist, nicht bei anderen ihnen vorwerfen oder ihnen auferlegen oder dergleichen.
Aber das gibt es.
Im Alten Testament finden wir das immer wieder.
Vers 10.
Herr, vor dir ist all mein Begehr und mein Seufzen ist nicht vor dir verborgen.
Jetzt nimmt er Zuflucht.
Genau das ist das.
Wenn man überführt worden ist, wenn man sich gedemütigt hat, dann gibt es einen, bei dem
man Zuflucht suchen kann.
Das ist bei dem Herrn.
Vor dir ist all mein Begehr.
Mein Herz pocht.
Verlassen hat mich meine Kraft und das Licht meiner Augen.
Auch das ist nicht bei mir.
Das heißt, ich nehme Zuflucht bei dem Herrn.
Das hat David getan.
Ich finde keine Kraft in mir.
Ich selbst gebe auf.
Ich übergebe mich ganz dem Herrn.
Ich habe eben bei diesem Sühnungstag, dass ich sehe, ich bin selber verantwortlich für
das, was geschehen ist.
Aber der Herr hat das alles getragen.
Vor ihm steht mein Herz.
Ja, ich bin wie ein Mann, Vers 15, der nicht hört und in dessen Mund keine Gegenreden
sind.
Es gibt jetzt nichts mehr, was ich gegen Gott vorbringe.
Es ist nichts mehr, was ich zu meiner Verteidigung sage.
Und jetzt kommt ein vierfaches Denn.
Denn auf dich, Herr, harre ich.
Du wirst antworten, Herr, mein Gott.
Ja, wir warten auf den Herrn dann.
Wir warten, dass er uns Bewahrung schenkt, dass er uns aus dieser Not herausführt.
Zweites Denn, Vers 17.
Denn ich sprach, dass sie sich nicht über mich freuen.
Beim Wanken meines Fußes tun sie groß gegen mich.
Sollen die Feinde gewinnen?
Sollen die Feinde triumphieren?
Nein, wir warten auf den Herrn und wir wissen, dass der Herr nicht zulassen wird, dass die
Feinde diese Übermacht bekommen.
Drittes Denn, denn ich bin nah daran zu fallen und mein Schmerz ist beständig vor mir.
Wir haben ein Bewusstsein, dass wir aus eigener Kraft auch nicht herauskommen aus dieser Not.
Und viertens, denn ich tue meine Ungerechtigkeit kund und ich bin bekümmert wegen meiner Sünde.
Noch einmal greift David diese beiden Begriffe auf und bekennt sie Gott.
Vers 22 Verlass mich nicht, Herr.
Mein Gott sei nicht fern von mir.
Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung.
Ja, er sieht, dass nur Rettung bei dem Herrn zu finden ist.
Das ist fast wie Römer 7, wo man erkennt, ich selber kann mich aus dieser Abhängigkeit,
dieser Sucht der Sünde nicht selbst herausretten.
Ich brauche Befreiung durch ihn.
Herr, komme zu meiner Hilfe.
Eile zu meiner Hilfe.
Eile zu meiner Hilfe.
Herr, meine Rettung.
Es gibt nur Rettung bei dem Herrn.
Und da schließt sich der Kreis.
Wir bekennen und sehen auf den Herrn und warten auf den Herrn.
Bei ihm gibt es Rettung, denn er hat unsere Sünden getragen.
Denn er ist in das Gericht Gottes gegangen.
Denn er wird uns dann auch die Hand reichen und uns wieder Kraft geben.
Das wünsche ich mir.
Das wünsche ich dir.
Das wünsche ich uns allen, dass wir dieses Bewusstsein haben von unseren eigenen Sünden,
auch als Gläubige, aber auch von der gewaltigen Liebe und der Rettungskraft des Herrn Jesus,
der uns hilft.
Das hat er bei David getan.
Das wird er auch bei uns tun.
Quelle: bibelpraxis.de/a4361.html
Letzte Änderung: 28.09.2023 14:00
So, 28. November 2021
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