Zu den Füßen des Herrn Jesus (FMN)

Lesezeit: 3 Min.

Eins aber ist nötig

Kennst du das nicht auch? Ein Ereignis jagt das andere: Wir wollen etwas unternehmen oder uns einfach nur treffen oder zusammen Sport machen. Zudem muss der anstehende Urlaub auch noch geplant werden.

Im „geistlichen Bereich" sieht es manchmal nicht anders aus: Am Wochenende soll der Büchertisch aufgestellt werden, eine ältere Glaubensschwester, die einsam ist, möchte man gerne noch besuchen. Außerdem warten praktische Arbeiten im Volk Gottes auf junge Diener ...

Alle diese Dinge verurteilt die Bibel nicht. Im Gegenteil. Wir sollen sogar fleißig sein im Werk des Herrn. Allerdings darf keine Aktivität die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus ersetzen oder einschränken. Sonst muss der Herr Jesus vielleicht auch uns sagen: „Eins aber ist nötig" (Lk 10,42). Er möchte, dass wir in der Hektik des Alltags bei Ihm zur Ruhe kommen und uns Zeit für Ihn nehmen.

Zu den Füßen Jesu

Maria hatte sich zu den Füßen des Herrn Jesus niedergesetzt, um mit ihrem Meister Gemeinschaft zu haben. Denn nur in seiner Nähe konnte sie seinen Worten und Unterweisungen zuhören. Dabei lernte sie ihren Herrn immer besser kennen. Das führte dazu, dass ihre Wertschätzung und Liebe Ihm gegenüber wuchs.

Das ist heute nicht anders. Wenn wir den Platz zu den Füßen des Herrn Jesus einnehmen, dann spricht Er auch zu uns. Er möchte sich uns vorstellen, damit wir Ihn besser kennenlernen und Ihn dadurch auch mehr und mehr wertschätzen.

Doch vielleicht fragst du dich, wie man den Platz zu seinen Füßen einnehmen kann und wie Er heute noch zu uns redet, da Er doch im Himmel ist.

Dazu hat der Herr Jesus uns sein Wort, die Bibel, hinterlassen. Wenn wir sie in der Stille lesen, redet der Herr zu uns. Dann sitzen wir sozusagen „zu seinen Füßen". Dabei ist es wichtig, dass wir wie Maria zuhören. Zuhören meint, sich aufmerksam und tiefgründig mit seinem Wort zu beschäftigen und nicht oberflächlich darüber hinwegzulesen (vgl. Esra 7,10; 2. Tim 3,10). Dafür brauchen wir aufnahmebereite Herzen.

So werden wir, wie Maria damals, in der Erkenntnis der Person unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus wachsen (2. Pet 3,18). Dazu hat Gott uns zum Beispiel die Evangelien gegeben. Dort finden wir Ihn in seiner Hingabe, in seiner Demut, in seiner Sanftmut, in seinem Gehorsam ...

Diese moralischen Schönheiten des Herrn Jesus können wir in seinem Wort entdecken und überdenken. Gut ist auch, wenn wir darüber beten (vgl. 2. Tim 2,7). So werden wir mehr und mehr von Ihm erkennen, sodass Er uns größer werden wird und unsere Liebe zu Ihm wächst.

Aus einem guten Teil wird mehr

Die Erkenntnis ihres Meisters konnte Maria niemand mehr nehmen. Sie war in ihrem Herzen fest verankert. Damit hatte sie das gute Teil erwählt, „das nicht von ihr genommenen werden wird" (Lk 10,42).

Von diesem Platz aus wurde Maria zur Anbeterin. Denn wenige Tage vor der Kreuzigung des Herrn Jesus salbte Maria Ihn mit einem sehr kostbaren Salböl (Mt 26,7). Damit tat sie ein gutes Werk an Ihm (Mt 26,10). Sie brachte darin ihre ganze Hingabe und Liebe zum Ausdruck.

Doch wie kam es zu dieser Hingabe und Liebe bei ihr? Sie hatte zu den Füßen des Herrn Jesus gesessen!

Wie schön wäre es, wenn auch wir diesen Platz besser kennen und schätzen würden.

Folge mir nach – Heft 11/2020

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Mutig dem Herrn Jesus nachfolgen (FMN) - eine Buchbesprechung Manuel Seibel Jüngerschaft und Nachfolge ist ein sehr wichtiges Thema für uns Christen. Der Herr Jesus hat jeden, der an Ihn glaubt, in seine Nachfolge gestellt. Aber wie leicht leben wir für uns und unsere eigenen Interessen, anstatt ein Leben für unseren ... Artikel lesen
Henry Allan Ironside – unterwegs für den Herrn Jesus: Ein Leben für seinen Meister (FMN) Manuel Seibel Im ersten Teil ging es um Geburt Kindheit und Jugend von Henry Allan Ironside. Er hatte sich als Jugendlicher zum Herrn Jesus bekehrt, war dann aber durch falsche Belehrung in eine Glaubenskrise gekommen. Er meinte, dass man nur dann dauerhaft ... Artikel lesen
Selbstlosigkeit statt Egoismus – vom Herrn Jesus lernen (FMN) Klaus Brinkmann Die freie Entfaltung der Persönlichkeit gehört mit zu den Eckpfeilern des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Doch ist das wirklich erstrebenswert? Macht es glücklich? Das Leben des Herrn Jesus spornt zu einem ganz anderen Lebensstil an … Folge ... Artikel lesen
Henry Allen Ironside – auf dem Weg zum Herrn Jesus (FMN) Manuel Seibel Wenn man das Wirken mancher Männer Gottes im 19. und 20. Jahrhundert ansieht, fragt man sich, wie sie so viel in vergleichsweise kurzer Zeit leisten konnten. Predigen, Reisen, Besuche, umfangreiche Zeitschriften herausgeben, viele Bücher und ... Artikel lesen
Innerlich bewegt! – vom Herrn Jesus lernen Christian Achenbach Jeden Tag sterben auf unserem Planeten 24.000 Menschen den Hungertod. Weltweit gibt es täglich ca. 126.000 Abtreibungen. Wusstest Du, dass es auf der Erde ca. 3 Milliarden Menschen gibt, die noch nie das Evangelium von Jesus Christus gehört haben? ... Artikel lesen
Tut dies zu meinem Gedächtnis! (1. Kor 10-11; FMN) Manuel Seibel Das Versagen der Korinther nahm der Apostel Paulus nicht nur zum Anlass, zu tadeln und zu ermahnen. Inmitten seiner Mahnungen zeigt er zugleich, dass es viel Wertvolles für die Versammlung (Gemeinde) Gottes in der heutigen Zeit gibt. Artikel lesen