Gott, der HERR, hatte Abraham bei Seinem Besuch mitgeteilt, dass Er Sodom und Gomorra richten würde, weil die Leute der Stadt große Sünder und ihre Sünden sehr schwerwiegend waren. Daraufhin trat Abraham vor Gott hin, um vor Gott für die Rettung der Städte Sodom und Gomorra zu beten. Schließlich lebte Lot, der Neffe Abrahams, zu der Zeit dort. Schon einmal hatte Abraham ihn mit seiner Truppe "Hausgeborener" befreit und die feindlichen Könige in die Flucht geschlagen (1. Mo 14).
In seinem Gebet scheint Abraham mit Gott in einen Handel einzusteigen, aber letztlich ist es doch so, dass der Glaube Abrahams wächst, während er betet. Dabei beruft er sich auf die Gerechtigkeit Gottes, die niemals den Gerechten mit dem Ungerechten verurteilen würde.
Zunächst bittet er Gott darum, Sodom zu verschonen, wenn Er nur 50 Gerechte in der Stadt finden würde. Gott würde Sodom verschonen. Dann bittet er Gott darum Sodom zu verschonen, wenn er nur 45, 40, 30, 20 oder sogar nur 10 Gerechte in der Stadt finden würde. Gott würde sein Gebet erhören. Damit endet das Gebet Abrahams.
Wir wissen, dass Gott Sodom und Gomorra dennoch zerstören musste, weil Er eben nur Lot und seine beiden Töchter dort fand, die Er retten konnte. Alle anderen mussten sterben, auch die Frau Lots. Sie drehte sich um - die Sehnsucht zurück nach Sodom, zurück in die Welt, woher sie offensichtlich kam, zog sie stärker an als die Rettung, die sie hätte bekommen können.
Als Gott die Städte schlussendlich zerstörte, erinnerte Er sich dabei an das Gebet Abrahams (1.Mo 19,29) und rettete Lot. Ein aufrichtiges Gebet bleibt nie ungehört. Dir und mir geht es ein Stück weit wie Abraham. Wir haben einen entscheidenden Wissensvorsprung gegenüber den Menschen, die Gott noch nicht persönlich kennen. Wie gehen wir mit diesem Wissen um?
Wir wissen aus der Bibel ganz genau, dass Gott sehr bald diese Welt richten wird. Es werden schreckliche Kriege, Katastrophen, Seuchen und Naturkatastrophen über die Welt hereinbrechen. Unfassbar viele Menschen werden dem zum Opfer fallen und sterben. Dann wird Jesus als Messias erscheinen und höchstpersönlich alle seine Feinde vernichten. Damit ist aber noch nicht das Ende erreicht.
Mehr als 1000 Jahre später, werden die Toten vor Christus als ihrem Richter am großen, weißen Thron erscheinen (Off 20,11ff). Dann wird es keine Entschuldigung mehr geben, auch keine Möglichkeit eine Entscheidung gegen den Herrn Jesus Christus noch einmal zu revidieren. Dann ist es für immer zu spät. Der ewige Bestimmungsort der Menschen, die nicht an Gott geglaubt haben, ist dann die Hölle, die ewige Trennung von Gott ihrem Schöpfer. Es ist eine ewige Qual, Angst und ein nie endender Schmerz.
Aber wir wissen noch mehr. Der Herr Jesus hat uns nämlich auch das Geheimnis anvertraut, dass Er vorher wiederkommen wird, um seine Versammlung (Gemeinde) zu sich in den Himmel zu holen. Dann sind wir für immer bei Jesus Christus selbst (1.Kor 15,51ff).
So wie Abraham nicht einfach die Hände in den Schoß legte und sich bequem zurücklehnte, als er von dem drohenden Gericht erfuhr, können auch wir mit diesem Wissen nicht einfach so weiterleben, als wäre nichts gewesen. Gott will Dich und mich ins Gebet für verlorene Menschen treiben, damit noch viele von ihnen errettet werden.
Bitte Gott, dass Du eine Last auf Deinem Herzen für die Menschen empfindest, die Ihn noch nicht kennen. In 1. Timotheus 2,1 werden wir ermahnt, dass „Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen" - Gott will nämlich, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit über Gott kommen (1. Tim 2,4)!
„Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose von seinem Weg umkehre und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen!" (Hes 33,11)
Wenn Jesus hier auf der Erde Menschen begegnete, die noch keine lebendige Beziehung zu Gott hatten und umherirrten, war Er „innerlich bewegt" über sie (Mt 9,36). Es ließ Ihn niemals kalt, wenn Er Menschen sah, die ohne Ziel und Hoffnung im Leben waren.
Lass Dich ermutigen, voller Entschiedenheit, Ausdauer und Glaubensmut für die Menschen zu beten. Bete für diejenigen, die in Deiner Straße, Deinem Dorf oder Deiner Stadt wohnen. Bete auch für die Leute in Deiner Familie oder Gemeinde, die den Herrn Jesus noch nicht als Retter angenommen haben, damit er nicht einmal ihr Richter sein muss.
Gott erhört auch heute unsere Gebete.
Quelle: bibelpraxis.de/a4085.html