Virologie – die neue Religion?

Lesezeit: 3 Min.

In der letzten Woche las ich ein Interview, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Ein Professor einer bekannten deutschen Universität erläuterte, wie seiner Beobachtung nach die Religionen, die das Leben der Menschen mehr oder weniger über eine lange Zeit bestimmt haben, durch scheinbar rationalere Formate ersetzt werden. Zunächst durch die Wissenschaft, in den letzten Wochen und Monaten durch die Virologie und die Epidemiologie. Die Menschen verfolgen Infektionsstatistiken und lassen sich davon leiten und bestimmen. Sie unterwerfen sich bereitwillig einem Virus und seiner Entwicklung.

Warum stimmt dieses Interview nachdenklich? Weil auch unter wiedergeborenen Christen Covid-19 das Leben zunehmend geprägt und bestimmt hat. Das bedeutet nicht, dass wir uns als Christen nicht den Verordnungen des Staates, in dem wir leben, unterordnen sollten. Dazu werden wir in Römer 13 ausdrücklich aufgefordert. Das bedeutet auch nicht, dass wir als Christen gleichgültig gegenüber dem Infektionsgeschehen sein sollten. Und das bedeutet ebenfalls nicht, dass wir als Christen leichtsinnig handeln und leben sollten. Unser Körper ist der Wohnplatz des Heiligen Geistes und daher sollten wir auch umsichtig damit umgehen (1. Kor 6,19).

Aber wir steht es im Blick auf die biblischen Werte und Belehrungen? Wenn die Angst vor dem Virus an die Stelle des Vertrauens auf Gott tritt, sind wir nicht mehr in der richtigen Haltung unterwegs. Wenn die Sorge vor der Infektion uns die Freude an den Zusammenkünften der Gläubigen raubt, hat der Feind ein Ziel erreicht. Sind wir wachsam, dass die Verordnungen der Regierungen in unserem Denken und Handeln keine höhere Bedeutung bekommen als das Wort Gottes? Erinnern wir uns an das Lob des Herrn für die Versammlung (Gemeinde) in Philadelphia. Bei ihnen konnte Er ausdrücklich sagen: „Du hast mein Wort bewahrt". Der Gehorsam Gott gegenüber steht an erster Stelle und sollte nicht in Frage gestellt werden, auch nicht in der aktuellen Zeit.

Als vermeintliche Wissenschaft an die Stelle der Religionen getreten ist, sind Christen für die Wahrheit eingetreten. Als die Evolutionstheorie den Glauben an den Schöpfer-Gott angriff, haben wir unsere Stimme für den Schöpfer erhoben und von Ihm gezeugt. Das war und ist richtig so.

Stehen wir auch dann noch klar, wenn Virologie und Epidemiologie die „Herrschaft" über unser Leben übernehmen? Noch einmal - wir werden nicht leichtfertig und wollen mit gutem Beispiel vorangehen darin, die Vorschriften der Behörden einzuhalten, so lange es uns nicht im Widerspruch zu Gottes Wort bringt. Aber die „Herrschaft" über unser Leben gehört nur einem - dem Herrn Jesus.

Christus hat uns erkauft und wir gehören Ihm. Nichts und niemand soll an die Stelle treten, die Ihm in unserem Leben zusteht. Wir brauchen keine neue Religion, wir brauchen überhaupt keine Religion. Wir haben einen Heiland und Herrn, der uns liebt und dem wir gerne folgen wollen. Ihm gehört unser Leben und seinen Willen wollen wir tun. Seine Liebe zu uns ist vollkommen. Er sucht eine Antwort auf seine Liebe, die wir durch Vertrauen und Gehorsam geben können. Davon wollen wir uns nicht abhalten lassen, auch nicht durch einen Virus.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Sind (alle) Christen Wissenschaftsfeinde? Manuel Seibel Immer wieder wird Christen vorgeworfen, sie seien wissenschaftsfeindlich eingestellt. Ist das wahr? Oder wendet sich dieses Argument womöglich gegen diejenigen, die es anderen vorwerfen? Das ist eine bemerkenswerte Frage, die nicht nur das Thema ... Podcast anhören
Neuer Einschnitt - neue Epoche: Wie erkennt man das? Michael Hardt Epochen - Haushaltungen - Dispensationen: Das wirkt ziemlich kompliziert. Das muss es aber nicht sein, wie dieses Video zeigt. Wichtig ist, dass man erkennt, dass Gott zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich mit Menschen gehandelt hat. Und wie ... Video ansehen
Die Bibel gibt es in 719 Sprachen Manuel Seibel Was haben wir Wertvolleres in der Hand als Gottes Wort? Wie dankbar dürfen wir dafür sein, auch dafür, dass es sie jetzt vollständig in 719 verschiedenen Sprachen gibt. Beten wir mit, dass sie auch noch vollständig in weitere Sprachen übersetzt wird. Podcast anhören
Zum neuen Jahr Manuel Seibel Zum neuen Jahr macht man sich gute Vorsätze. Das finden wir so nicht in der Schrift. Aber Hilfe bekommen wir von ihr. Denn sie gibt nicht nur eine dankbare Haltung zur Vergangenheit, sondern auch eine schöne Perspektive nach vorne. Artikel lesen
Die Bibel – ihre Entstehung und Überlieferung (24) - Der Kanon der Bibel (6) Manuel Walter Im letzten Artikel haben wir uns mit dem Kanon des Alten Testaments beschäftigt und gesehen, dass dieser bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. nachweislich feststand. In diesem Artikel geht es um den Kanon des Neuen Testaments. Auch dieser liegt ... Artikel lesen
Biblische Mutmacher (nicht nur) zum Neuen Jahr Ernst-August Bremicker Christen haben allen Grund, realistisch in ein neues Jahr zu gehen. Wir kennen die Zusage unseres Herrn, bei uns und mit uns zu sein. Die Bibel motiviert uns, stark und mutig zu sein und die Herausforderungen, die vor uns liegen anzunehmen. Video ansehen