Die Gegenwart des Herrn bringt Segen und Heilung
Wir lesen in Markus 6,56: „Und wo irgend er eintrat in Dörfer oder in Städte oder in Gehöfte, legten sie die Kranken auf den Märkten hin und baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes anrühren dürften; und so viele irgend ihn anrührten, wurden geheilt."
Die Szene, die hier beschrieben wird, kann heute in der Form nicht mehr vorkommen. Denn erstens können wir nicht physisch zum Herrn kommen, da Er nicht mehr auf dieser Erde ist. Zweitens dürfen wir derzeit nicht auf Märkte gehen, da Kontaktverbot herrscht. Bedeutet das aber wirklich, dass wir den Herrn heute 1 nicht mehr anrühren können?
Die Größe des Herrn in der Heilung
Bevor wir auf diese Frage eingehen, möchte ich zunächst drei Punkte aus dem zitierten Vers ableiten:
1. Der Herr ist wahrer Mensch.
- Der Herr lässt sich von Sünderhänden, von kranken Händen anrühren. Wir sehen dies auch bei der Heilung der blutflüssigen Frau in Matthäus 9,20-22.
- Wir lesen in 1. Johannes 1,1: Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens.
2. Der Herr zeigt Sich als gehorsamer Israelit.
- Der Herr trug als gehorsamer Israelit eine Quaste an seinem Gewand. Dies entsprach dem Gebot nach 4. Mose 15,38-40 und 5. Mose 22,12.
- Er, der die Kranken heilte, stellte sich unter die Vorschriften des Gesetzes. Das bringt uns zur Anbetung!
3. Der Herr ist wahrer Gott.
- Zugleich wird deutlich, dass der Herr ewiger Gott ist, denn nur Gott kann Menschen heilen. Dies ist eine weitere Stelle in der Bibel, in der in komprimierter Form die Gottheit und die Menschheit des Herrn gezeigt wird.
Den Herrn anrühren - heute noch?
Nun zu unserer eingangs gestellten Frage: Können wir den Herrn auch heute noch anrühren, um „geheilt" zu werden? Gehen wir zur Beantwortung dieser Frage zu Hebräer 4,14-16: „Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten; denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde."
Wir verstehen: Wir haben einen Hohenpriester, der Mitleid haben kann mit unseren Schwachheiten. Die englische King James Version übersetzt hier den Ausdruck „Mitleid haben" mit „angerührt/ berührt werden" („can be touched").
Das bedeutet also: Wenn wir dem Herrn Jesus unsere Sorgen und Probleme bringen, wird Er dadurch angerührt! Dann hat Er Mitleid mit uns und hilft uns! Insofern können wir den Herrn heute immer noch anrühren, um Barmherzigkeit zu empfangen und Gnade zu finden zu rechtzeitiger Hilfe. Wir begegnen dem Herrn eben nicht physisch, sondern indem wir dem Thron der Gnade nahen!
Ist etwas da, was Dir Angst macht, oder über das du einfach nicht hinwegkommst? Verstehst Du vielleicht nicht, warum jetzt dieses Virus auf der Welt ist und so viel Unglück und Einschränkungen mit sich bringt? Was es auch ist, sag es im Gebet dem Herrn Jesus! Komme zum Thron der Gnade! Rühre Ihn im Glauben an!
Fußnoten
- 1 „Heute“ meint die Gnadenzeit. In der Zukunft, im 1000-jährigen Reich, wird der Herr sein Volk endgültig heilen, indem Er ihre Leiden beenden wird (Erfüllung von Jes 53,4).
Quelle: bibelpraxis.de/a3941.html