Fasten und Fastenzeit


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(00:00:00) Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast über Fasten und Fastenzeit. Wir befinden uns ja derzeit in dem Bereich zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag der sogenannten Fastenzeit, wie die Kirchen das ausgerufen haben. Und interessanterweise ist es tatsächlich so, dass 45 Prozent der Menschen aus religiösen Gründen fasten. Nun an sich ist das nichts Besonderes, weil das Fasten auch aus Gottes Wort kommt. Aber Fasten heißt ja Verzicht üben auf Konsum, Konsumgüter, auf bestimmte Fleischsorten, auf bestimmte Mahlzeiten, Süßigkeiten und so weiter. Genussmittel wie Alkohol, Tabak, aber auch liebgewonnene Gewohnheiten, auch Fernsehen bei manchen. Aber warum fastet man eigentlich? Ist das jetzt irgendwie ein gutes Werk, das man tut? Wir als Christen wissen, dass man mit guten Werken weder den Himmel sich erkaufen kann, noch dass man Gottes Wohlwollen, Gottes besondere Zuwendung durch Fasten (00:01:04) oder durch Werke bekommen kann. Warum fastet man? Das ist interessant. Das erste Mal, soweit ich das sehen kann, kommt das Fasten in Richter 20 vor. Das Volk Israel, elf Stämme hatten sich gegen einen Stamm gerichtet, der Böses geduldet hat und mussten feststellen, dass Gott, trotzdem sie eigentlich objektiv gesehen im Recht waren, dass Gott ihnen große Niederlagen zugefügt hat. Wir könnten sagen, sie haben das in der falschen Gesinnung getan. Und nachdem sie wieder eine Niederlage erlitten haben, lesen wir Richter 20 vor 26, da zogen alle Kinder Israel und das ganze Volk hinauf und kamen nach Betel und sie weinten und blieben dort vor dem Herrn und fasteten an jenem Tag bis zum Abend und sie opferten Brandopfer und Friedensopfer vor dem Herrn. Das macht deutlich, dass das Fasten nicht etwas war, was einen Selbstzweck (00:02:03) irgendwie bedeutete, sondern dass das Fasten eine Beigabe war zu dem Beten, zu dem Demütigen und zu dem Opferbringen. Ähnlich ist das auch in 1. Samuel 7. Da finden wir, dass Samuel das Volk von einem Falschen, von einem Bösen, von einem gottlosen Weg zurückführte. Und da heißt es dann in 1. Samuel 7 Vers 6, sie versammelten sich nach Mizpah und schöpften Wasser und gossen es aus vor dem Herrn als ein Zeichen ihrer Demütigung, dass sie nichts sind, wie Wasser einfach dann verschwindet im Boden. Und sie fasteten an diesem Tag und sprachen dort, wir haben gegen den Herrn gesündigt. Das heißt, es ist ein Zeichen dort der Demütigung. Wir sollten also nie meinen, durch Fasten könnten wir irgendetwas erreichen, dass Gott durch unser Fasten dann eine Antwort geben muss, als ob wir Gott sozusagen durch das Fasten williger machen, etwas zu tun. (00:03:06) Nein, das Fasten ist nur ein Ausdruck, dass man sich wirklich demütigt vor Gott, dass man sich seiner Nichtigkeit bewusst ist und wird verbunden oft mit Gebet. Wir finden auch, dass es ein falsches Fasten gibt, ein Fasten, wozu Gott nicht sein Ja sagen kann. Wir finden das in Zacharia 7 beispielsweise. In Zacharia 7, da ging das Wort des Herrn an Zacharia, Vers 4 und dann heißt es in Vers 5, redet zum ganzen Volk des Landes und zu den Priestern und sprich, wenn ihr im fünften und im siebten Monat gefastet und geweglagt habt und zwar schon 70 Jahre, habt ihr irgendwie mir gefastet? Wir sehen also, dass sie zwar gefastet haben und auch heute, wie gesagt, in der Welt gibt es viele, die fasten, aber hat (00:04:01) man dem Herrn gefastet? Warum hat man das getan? Hat man das getan, weil das eben eine gute Übung ist, weil das gut aussieht, sich gut anfühlt, weil es mir gut tut? Ja, natürlich kann, wenn ich auf bestimmte Konsumgüter nicht verzichte, kann es mir gesundheitlich besser gehen, wenn ich auf anderen Konsum verzichte. In der Umfrage, die ich zitiert habe, ist zum Beispiel davon die Rede, dass man auf Fernsehen verzichtet. Klar, wenn man auf Dinge verzichtet, die einen nicht zu dem Hein Jesus bringen, auch wir als Christen, umso besser, aber das ist ja nicht das Fasten, was der Herr meint. Vor allen Dingen sagt er, dass wir in einer Weise fasten sollen, dass kein anderer das mitbekommt, das darf keiner wissen. Es gibt also nicht so irgendwie ein kollektives Fasten heute unter uns Christen, wo wir uns gegenseitig dann vielleicht noch besonders geistlich oder (00:05:01) heilig vorkommen. Das kennt Gottes Wort nicht. Nein, der Jesus selbst sagt in der sogenannten Bergpredigt in Matthäus 6, in Vers 16, wenn ihr aber fastet, so seht nicht düster aus wie die Heuchler, denn sie verstellen ihr Gesicht, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Genau das, jemand der fastet oder jemand der betet, der soll nicht irgendwie meinen, besonders heilig zu sein und womöglich dann auch noch ein heiliges Gesicht aufziehen. Nein, wir sollen nicht als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du, aber wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dir das Gesicht, damit du nicht den Menschen als Fastende erscheinst, sondern deinem Vater. Darum geht es. Und tatsächlich finden wir an einer Stelle in Apostelgeschichte 13, wo es dann um die Aussendung zu der Missionsreise von Paulus geht, dass die Propheten, die dort miteinander den Willen des Herrn erfragten im Gebet, auch fasteten. Apostelgeschichte 13 Vers 2. Während sie aber dem Herrn dienten und (00:06:05) fasteten, sprach der Heilige Geist. Wir sehen aber nicht, dass sie fasteten, um irgendetwas zu erreichen, sondern sie fühlten sich einfach vor Gott als nichts. Sie waren sich bewusst, dass Gott nicht ihnen gegenüber verantwortlich ist, dass Gott nicht irgendwie eine Pflicht ihnen gegenüber hat. Sie beteten, um den Willen des Herrn zu erkennen, verbanden das damit, dass sie gefastet haben und Gott hat geantwortet. Also die Gefahr bei uns besteht, dass wir meinen, ich bete, ich faste und dann muss Gott antworten, dann wird er mir antworten. Nein, das ist gesetzlich. Aber wenn ich mir als nichts vorkomme vor Gott und faste, dann ist es gelegentlich so, vielleicht sogar oft so, dass Gott tatsächlich Antworten gibt, nicht weil er muss, sondern weil er in seiner Gnade und Barmherzigkeit das tut. Fasten ist natürlich auch grundsätzlich durchaus eine gute Gesinnung, wenn wir auf Dinge verzichten. Heute sind wir in einer (00:07:06) Konsumgesellschaft, wo jeder alles haben möchte und am besten sofort. Nein, sind wir bereit zu fasten, sind wir bereit zu verzichten, Verzicht zu leisten und dafür Zeit, Energie einzusetzen für den Herrn, um für ihn wirklich da zu sein. Da gibt es ein schönes Beispiel, das wird nicht Fasten genannt, aber das ist in diesem Sinn ein Fasten. In 1. Korinther 7, wenn es um Ehepaare geht, auch da wird es mit Gebet verbunden, da sagt der Apostel Paulus den Korinthern in 1. Korinther 7, Vers 5, entzieht euch einander nicht, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeit lang, um zum Beten Muße zu haben. Das ist ja der Verzicht, Fasten im Blick auf das eheliche Miteinander, das intime Miteinander und kommt wieder zusammen, damit der Satan euch nicht versuche, wegen eurer Unenthaltsamkeit. Das zeigt nämlich, (00:08:06) dass man das mit dem Fasten auch übertreiben kann und dass man dann in Gefahr kommt, zum Beispiel, dass man sich eigentlich nur noch auf diese Frage des Hungers und so weiter konzentriert oder in diesem Fall hier auf die Bedürfnisse, die es dann auch im ehelichen Bereich gibt. Wir sehen also insgesamt, Fasten hat seinen Platz, aber nicht als ein Werk, durch das wir Gott irgendwie etwas abbringen können, nicht als etwas, was etwas Gutes uns sozusagen auf das Konto schreibt. Es ist die Verbindung mit Demütigung, mit Gebet und immer nur vor Gott. In dem Moment, wo ich das vor anderen tue, habe ich meinen Lohn schon von den Menschen empfangen und nicht von Gott. Vielleicht ist das eine Anregung, mal darüber nachzudenken, nüchtern nachzudenken, was Gott zu diesem Thema sagt. Wir finden im Neuen Testament keinen Befehl, keine Aufforderung zum Fasten. Das wollen wir bedenken. Aber wir finden, (00:09:03) dass gefastet wurde und Verzicht zu leisten um des Herrn willen, das ist sicherlich immer etwas, was man überdenken sollte. Ich wünsche dir dabei Gottes Weisheit und Gottes Führung bei diesen Fragen, wenn du dich mit diesem Thema beschäftigst.
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