
Vielleicht ruft uns jemand plötzlich an, von dem wir es nie erwartet haben. Oder in einem Bibelwort wird uns etwas ganz klar. Oder auf einmal steht jemand vor der Tür, der schlicht ein ermutigendes Wort für uns hat. Oder etwas wird Wirklichkeit, wofür wir lange gebetet haben. Vielleicht nicht so, wie wir es erwartet haben. Aber doch ist es ganz offensichtlich die Stimme des Herrn, sein Eingreifen: Er ergreift unsere Hand.
Das haben viele Gläubige auch vor uns schon erlebt. Immer wieder! Und bis heute ist es Realität.
* „Und Gott gedachte an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war“ (1. Mose 8,1):
150 Tage hatte es ununterbrochen geregnet. Sogar von unten kamen die Wasser. Noah war mit der Arche in diesen Stürmen und schwierigen Umständen und mag sich gefragt haben: Wie lange noch? Und nachdem es so lange geregnet hatte, „gedachte Gott an Noah“. Merkte Noah das zu diesem Zeitpunkt? Nein! Aber Gott gedachte seiner – und sogar der Tiere, denn so groß ist die Güte Gottes, dass Er sogar die Tiere, die ja auch seine Geschöpfe sind, nicht vergisst. Nach weiteren 150 Tagen konnte Noah das Fenster wieder öffnen. Jetzt war offenbar geworden, dass Gott ihn nicht vergessen hatte.
Gott hatte schon 150 Tage vorher seiner gedacht – jetzt wird es offenbar. Vielleicht stecken auch wir in übenden Umständen. Und der Herr hat längst unser gedacht – die Auswirkungen werden aber erst „150 Tage“ später sichtbar. Wir dürfen Ihm vertrauen, auch wenn wir es noch nicht gemerkt haben!
* „Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verdarb, da gedachte Gott an Abraham und sandte Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte“ (1. Mose 19,29):
Abraham hatte inständig für seinen Neffen Lot und für die Menschen in Sodom gebetet. Scheinbar drang sein Gebet doch nicht durch, obwohl er leibhaftig mit Gott gesprochen hatte. Vergeblich? Nein! Gott gedachte Abrahams. Er hatte sein Gebet, sein Eintreten für Lot nicht vergessen. Und Er antwortete auf beeindruckende Weise.
Vielleicht beten wir schon Jahre für einen Verwandten, der unbekehrt ist oder nicht umgekehrt ist von einem falschen Weg. Es hat den Anschein, als ob Gott uns nicht hört. Aber wir dürfen uns ermuntern: Er hört – und Er gedenkt! Zu seiner Zeit.
* „Und Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterleib“ (1. Mose 30,22).
Manche jüngere Frauen haben den Eindruck, Gott hätte ihren Kinderwunsch „übersehen“, „überhört“. Rahel musste sehr lange auf ein Kind warten. Auch heute gibt es viele junge verheiratete Schwestern, die hoffen und warten – und keine Antwort kommt. Und da kommt auf einmal nach Jahren die Antwort des Herrn – und das hat es nicht nur einmal gegeben! Gott gedachte – denn Er kannte diesen sehnlichen Wunsch der Rahel. In gleicher Weise gedachte der HERR an Hanna (1. Samuel 1,19).
Es ist wahr, manchmal hat Gott andere Wege. Sie sind hart – und doch sind es SEINE Wege, die zum Guten sind. Er weiß, warum Er welchen Weg mit dem Einzelnen geht. Dann, gerade dann, werden die betroffenen Eheleute sein ganz persönlichen und vertrauliches Siegel erleben.
* „Und Gott hörte ihr Wehklagen, und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob; und Gott sah die Kinder Israel, und Gott nahm Kenntnis von ihnen“ (2. Mose 2,24.25).
Das Volk war in einer ausweglosen Situation in Ägypten. Es wurde bedrängt und geschlagen – in echten Qualen. Wie gut, dass es da nach wie vor den Bund Gottes mit Abraham und seinen Kindern gab. Und dessen gedachte Gott – und schaffte Rettung.
Wir wollen nie vergessen zu danken, dass Gott – gewissermaßen aufgrund des vollkommenen Werkes des Herrn Jesus – einen Schwur zu unseren Gunsten getan hat. Und wenn Er seine Versammlung (Gemeinde, Kirche) in Nöten sieht, dann gedenkt Er dieses Schwurs, um uns zu retten. Auch das können wir heute noch erleben.
Manchmal haben wir uns selbst in ausweglose Situationen gebracht. Aber selbst da hilft der Herr. Manchmal müssen wir lange, sehr lange warten. Aber sein „Gedenken“ kommt gewiss. Denn Er ist treu – und auf Ihn können wir uns immer verlassen.
Der Herr wird versehen
Du, Herr, wirst es versehen,
du hast es stets getan,
wenn wir mit Bitten, Flehen
dem Gnadenthrone nahn.
Was sollen wir da sorgen?
Was stehen wir verzagt,
da doch mit jedem Morgen
die Gnade wieder tagt?
Du drückst dein gültig Siegel
Hier unter einen Plan,
dort schiebst du einen Riegel
vor eine falsche Bahn;
heut öffnest du uns Türen,
die wir noch nicht gesehn;
wer wird uns morgen führen?
Du, Herr, wirst es versehn.
Wir streuen unsere Mühe
Wie Samen in das Feld;
Dass segensvoll sie blühe,
sei dir anheim gestellt.
Oft haben wir gesonnen,
ob wir es recht gemacht –
was wir mit dir begonnen,
hast du zum Ziel gebracht.
Und will es oft nicht gehen,
wie wir es wohl geplant,
du, Herr, wirst es versehen,
wie wir es nicht geahnt.
Darum soll uns nicht grauen,
ob Berge vor uns stehn,
wir werden fröhlich schauen:
Du, Herr, hast es versehn!
Quelle: bibelpraxis.de/a374.html
