Der Herr Jesus belehrt seine Jünger, wie der Bereich der Schöpfung und der des Königreichs, der sich in der genannten Gesinnung der einzelnen Beteiligten widerspiegelt, miteinander verbunden werden. Königreich und Schöpfung werden unterschieden, können aber nicht voneinander getrennt werden. Christen leben in beiden Bereichen. Zugleich muss man bedenken, dass der Herr Jesus auch in Matthäus 19 vom Königreich im Licht dessen spricht (Vers 12.14.23), was bereits ab Kapitel 13 damit verbunden wird: Es ist ein Bereich, in dem der Herr Jesus wenigstens äußerlich als Herr anerkannt wird, wobei Er der vom Volk Israel und ganz grundsätzlich der von den Menschen Verworfene ist. Es geht hier nicht um das Reich im Sinne der ersten zwölf Kapitel des Evangeliums, wo von der äußerlich sichtbaren Aufrichtung des Reiches die Rede war, die unmittelbar bevorstand, wenn das Volk seinen Messias annehmen würde.
Darüber hinaus lernen wir, dass die Gnade und die Herrlichkeit, die der Herr Jesus uns geschenkt hat und die viel größer ist als alles, was die Gläubigen des Alten Testaments kannten, die natürlichen Beziehungen nicht aufhebt oder zur Seite stellt. Im Gegenteil. Sie bestätigen diese und stärken sie sogar noch, auch wenn dieses natürliche Band nur für diese Erde gilt. Allerdings werden diese Beziehungen wieder auf die ursprünglich von Gott gegebenen Charakterzüge zurückgeführt und von den menschlichen Zusätzen gereinigt, wie sie im Judentum eingeführt und gepflegt wurden. Wie angedeutet zeigen die Gnade und Herrlichkeit den Wert dieser Beziehungen, wie er vorher nicht bekannt gewesen ist. Deshalb finden wir im Neuen Testament gerade in den Briefen, welche die höchste Seite der Stellung der Gläubigen verkünden – im Epheser- und Kolosserbrief – den Bezug zu den natürlichsten Dingen in unserem Leben: Ehe, Familie, Beruf. Je höher die Gnade, umso stärker wird die Verantwortung, in den Dingen der ersten Schöpfung treu zu sein.
Quelle: bibelpraxis.de/a3677.html