
Der Herr Jesus verlässt zum letzten Mal vor seiner Kreuzigung Galiläa dieses Gebiet, in dem Er am meisten gearbeitet hat und wo Er die längste Zeit seines Lebens gewohnt hat. Damit ist seine Verwerfung in diesem Bereich des Landes Israel endgültig. Er kommt in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordan. Wir erkennen daraus, dass sein Weg in Richtung Jerusalem geht, das in Judäa lag. Zugleich aber zeigt der Hinweis darauf, dass der Herr jenseits des Jordan war – also auf der Wüstenseite dieses Flusses –, dass Er eine Botschaft aussprechen wollte, die nicht allein das Königreich zum Gegenstand hatte. Außerhalb der Grenzen sprach Er jetzt über einige wichtige Aspekte der Schöpfung:
- die Ehe, die Gott im Garten Eden gestiftet hat (1. Mo 2)
- die Familie, die zwar erst nach dem Sündenfall entstanden ist, aber auch zu dem Bereich der ersten Schöpfung gehört (1. Mo 4)
- der natürliche Mensch, wie Gott ihn geschaffen hat (1. Mo 1)
Der Herr zeigt diese drei Bereiche in ihrer Schönheit, wie sie in der natürlichen (nicht gefallenen), ersten Schöpfung zu finden sind:
- die Schönheit der Liebe der ehelichen Verbindung, wo zwei Menschen zu einem werden
- die Schönheit der Offenheit und Lieblichkeit, des Vertrauens und des äußerlich Unverdorbenen kleiner Kinder, bei denen man die Sünde noch nicht so zum Vorschein kommen sieht
- die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit des natürlichen Menschen, die auch heute noch in Menschen zu sehen ist
Dem steht aber gegenüber, dass in 1. Mose 3 der Sündenfall stattgefunden hat, so dass diese drei herrlichen Beweise göttlicher Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Deshalb erforscht der Herr den Zustand des menschlichen Herzens. Dieser hängt nicht vom Charakter des Menschen in seiner Schönheit aus der ersten Schöpfung ab, sondern von den Motiven, die den Menschen leiten:
- die Herzenshärte der Menschen, die dazu geführt hat, dass Ehen geschieden werden; diese Gesinnung finden wir besonders bei den Pharisäern
- die Verachtung der Kinder in den Herzen von Menschen, wie sie bei den Jüngern zum Vorschein kommt
- die Begierde des gefallenen Menschen, die seine Aufrichtigkeit überlagert
Die neue Schöpfung überwindet das Problem der Sünde. In unserem Abschnitt wird allerdings nicht der Weg des Überwindens aufgezeigt – der Tod des Herrn Jesus, mit dem wir einsgemacht worden sind. Der Herr stellt nur das Ergebnis dar. Dabei übergeht Er die Zeit und die Stellung des Gesetzes, um zum Ursprung zurückzukehren und die göttliche Kraft zu zeigen, die in der neuen Schöpfung wirkt:
- Die Ehe eines Gläubigen, der zur neuen Schöpfung gehört, ist unauflöslich für die Erde und überwindet alle Schwierigkeiten.
- Jedes Kind ist Ihm willkommen und auch dem, der zu Ihm gehört. Das Verachtete wird angenommen und gesegnet.
- Der irdische Besitz, der in Israel von großer Bedeutung war, weil er ein Beweis des Segens des Volkes Israel war, wird von solchen, die zur neuen Schöpfung gehören, gerne um des Herrn willen abgegeben. Für einen Gläubigen zählt Christus, und Er allein. Das ist die Folge der himmlischen Stellung der Gläubigen heute und ein neues Beispiel dafür, dass der Haushaltungswechsel in diesem Evangelium vorgestellt wird.
Quelle: bibelpraxis.de/a3676.html