Der Kampf für das Glaubensgut

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Schon in der Zeit der Apostel schlichen sich gottlose Menschen in den christlichen Bekenntniskreis ein. Durch ihren Einfluss bestand die Gefahr, dass das Glaubensgut der Heiligen verdorben wurde. Das stellte für die Gläubigen ein hohes Risiko dar. Deshalb ermahnte Judas sie, für den einmal überlieferten Glauben zu kämpfen.

„Der einmal überlieferte Glaube“

Wenn Judas von dem einmal überlieferten Glauben spricht, dann hat er das Glaubensgut, die Lehre des Neuen Testamentes, vor Augen. 1 Dieses wurde den Aposteln von Gott offenbart, so dass sie es aufschreiben und verkündigen konnten (1. Kor 2,13; 2. Pet 1,21). Demzufolge war es keine Erfindung oder Entdeckung von Menschen, sondern die von Gott gegebene Wahrheit, die Er uns überliefert hat. Dazu zählt zum Beispiel die Lehre über die Person des Herrn Jesus, die Wahrheit über seine Versammlung und die des unverlierbaren Heils, die Stellung von Mann und Frau in der Schöpfungsordnung Gottes, die sittlich-moralischen Wertmaßstäbe etc.

Diese Überlieferung geschah ein für alle Μal. Das bedeutet, dass wir keine weiteren Offenbarungen mehr zu erwarten haben. Das Wort Gottes gilt als vollkommen abgeschlossen.

Für uns ist es nun wichtig, dass wir es so festhalten, wie es uns überliefert worden ist. Jegliche Veränderung oder Anpassung an den modernen Zeitgeist ist gegen Gottes Gedanken.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir uns damit beschäftigen und es verstehen lernen. Nur dann können wir es auch im Kampf verteidigen.

„Den Heiligen“

Dieses Gut ist einem bestimmten Personenkreis überliefert worden: den Heiligen. Das sind Menschen, die sich zu Gott bekehrt haben und von Ihm geheiligt worden sind (1. Pet 1,2; Heb 10,10). Er hat sie für sich abgesondert.

Zu diesen darfst auch du dich zählen, sofern du das Werk von Golgatha angenommen hast. Dadurch hast du eine schöne Stellung! Eine Stellung, die dich befähigt, für das Glaubensgut mitzukämpfen.

„Kämpfen

Bei diesem Kampf handelt sich allerdings nicht um einen Angriffskampf, sondern um einen Verteidigungskampf. Dieser wird dann geführt, wenn wir mit falscher Lehre konfrontiert werden.

Dann müssen wir uns entschieden dagegenstellen. Das tun wir, indem wir uns auf die Seite der Glaubenswahrheit positionieren und uns für diese einsetzen. Dadurch verteidigen wir sie. Diesen Kampf führen wir nicht mit fleischlichen Waffen und körperlicher Gewalt aus, sondern mit göttlichen Waffen im Geist der Sanftmut (2. Kor 10,4; 2. Tim 2,24.25).

„Ein Beispiel“

Als aber Kephas nach Antiochien kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er dem Urteil verfallen war“ (Gal 2,11).

Petrus war als Christ nach Antiochien gegangen. Dort hatte er als ehemaliger Jude mit denen aus den Nationen gegessen. Als dann Juden von Jerusalem nach Antiochien kamen, sonderte Petrus sich plötzlich von jenen ab, mit denen er gegessen hatte. Denn er fürchtete sich vor den Juden, dass sie es bemerken würden.

Demzufolge weigerte er sich, mit denen aus den Nationen zu essen, obwohl die Gnade Freiheit dazu gab. So heuchelte er nicht nur, sondern verleugnete auch noch die Wahrheit der Gnade Gottes.

Dazu konnte Paulus nicht schweigen. Denn die Wahrheit des Evangeliums und der Wandel danach wurde durch das Verhalten des Petrus diskreditiert. Jetzt musste Paulus sich für die Wahrheit einsetzen und dafür kämpften. Er widerstand Petrus ins Angesicht und belehrte ihn. Damit verteidigte er das Glaubensgut.

Diese Entschiedenheit fordert Gott damals wie heute. Auch du wirst aufgerufen, an dem Platz, wo Gott dich hingestellt hat, ein Kämpfer für das Glaubensgut zu sein.

Die Notwendigkeit des Kampfes

Das Glaubensgut ist die Grundlage unseres Glaubens. Daher ist es wichtig, es zu verteidigen. Damit bleibt uns ein klares Bild über den Herrn Jesus, die Versammlung und das Versammeltsein zu seinem Namen hin, die Belehrungen für unser praktisches Leben, die Lehre des Heils, die Stellung von Mann und Frau in der Schöpfungsordnung Gottes … erhalten. Dann können wir zur Ehre Gottes leben und seine Gedanken verwirklichen. Denn aus der gesunden Lehre entspringt ein gesundes und Gott wohlgefälliges Glaubensleben.

Fußnoten

  • 1 An einigen Stellen des Neuen Testamentes ist unter „Glaube“ das Glaubensvertrauen zu Gott gemeint. An anderen Stellen ist unter „Glaube“ jedoch das Glaubensgut zu verstehen. Das erkennt man meistens daran, dass dann der bestimmte Artikel vor Glauben steht.
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