In diesem Gleichnis vergleicht der Herr Jesus Gott mit einem König, der am Ende einer Arbeitssaison mit seinen Knechten abrechnet. Einer seiner Knechte hatte eine Schuld von 10.000 Talenten. Offenbar soll uns mit dieser Summe einfach ein unvorstellbar hoher Betrag gezeigt werden, den ein Mensch in seinem Leben unmöglich abzahlen oder abarbeiten kann. Das überträgt der Herr Jesus nun auf die Beziehung eines Menschen zu Gott. Der Knecht steht in diesem Gleichnis stellvertretend für jeden natürlichen Menschen. Von Geburt an haben wir alle eine übermäßig große, unbezahlbare Sündenschuld gegenüber Gott „auf unserem Konto“. Die Ursache der Schuld ist die Sünde des Menschen, die zwischen ihm und Gott steht.
Der Knecht ist sich bewusst, dass die Aufforderung seines Herrn, sich selbst, seine Frau, seine Kinder und seine Habe zu verkaufen, letztlich unmöglich ausreichen würde, die 10.000 Talente zu bezahlen. Und zudem stände er dann noch mittelloser da als vorher. Daher fällt er vor dem König nieder und fleht diesen an. „Hab Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen.“ Dieser Satz verwundert etwas. Sowohl der Knecht als auch der König wussten, dass diese Schuld unmöglich zu bezahlen war. Selbst wenn der Knecht 1000 Jahre alt geworden wäre, hätte er dadurch nicht ausreichend Kapital erarbeitet, um diese ungeheure Summe zu bezahlen. Zeugen diese Worte des Knechtes nicht davon, wie der Mensch immer noch meint, durch eigene Anstrengung Gott irgendwann günstig stimmen zu können? Irgendwann, meinen manche Menschen, werden sie die Probleme, die zwischen ihnen und Gott stehen, durch eigene Anstrengungen schon aus der Welt schaffen können. Aber dieses Gleichnis zeigt, dass es unmöglich ist, mit eigenen Werken und Anstrengungen die Heiligkeit Gottes zufriedenzustellen (vgl. 1. Pet 1,19). Es gibt nur einen Weg: „Der Herr jenes Knechtes aber, innerlich bewegt, ließ ihn frei und erließ ihm das Darlehen.“ Eigentlich hätte die Abrechnung des Königs auf dem Grundsatz der Gerechtigkeit und des Gesetzes stattfinden müssen. Da aber abzusehen war, dass die Schuld unbezahlbar war, erwies der König reine Gnade.
So hat Gott uns gegenüber gehandelt. Er hat uns die ganze Schuld erlassen. Dafür aber musste der Herr Jesus sein Leben in den Tod geben – sein Blut war der Preis für den Erlass des Schuldbriefes! Es ist beeindruckend, zu sehen, was für ein Herz dieser König für seinen Knecht hatte. Gott hat solch ein Herz für den Menschen. Er ist innerlich bewegt, sein Herz ist tätig für den Menschen. Denn Er möchte dem Menschen die ganze Schuld erlassen. Der Mensch muss dieses Angebot der Gnade Gottes nur annehmen und akzeptieren. Dafür ist es nötig, zuzugeben, dass er selbst nicht in der Lage ist, seine Schuld zu bezahlen. So wie der König diesen Menschen freiließ und ihm die ganze Schuld erließ, so hat auch Gott den reumütigen Menschen freigelassen und ihm ein Angebot der Gnade im Herrn Jesus gemacht. Jeder, der Ihn als Retter annimmt, kann so frei weggehen wie dieser Knecht.
Quelle: bibelpraxis.de/a3589.html