
Vor einiger Zeit las ich einen Artikel mit der obigen Überschrift. Die Aussage eines Professors für Theologie, Michael Domsgen (Marti-Luther-Universität Halle-Wittenberg) lautet: „Der 10-Uhr-Gottesdienst ist eine Kampfansage an die Familie, weil es genau die Zeit ist, an der die Familie zusammenkommen kann."
Familie und Kirche konkurrierten um das knappe Gut der Freizeit. Solange beide Eltern an einem Strang zögen, wäre das kein Problem. Aber in vielen Familien würde der eine lieber ausschlafen oder anderes tun um diese Zeit, zum Beispiel in der Familie zusammen sein. Bei kleinen Kindern sei das kein Problem, wohl aber bei größeren.
Womöglich hat Michael Domsgen keine großen Kinder. Denn wenn er welche hat/hätte, müsste er wissen, dass die großen Kinder dann, wenn sie nicht in den Gottesdienst gehen/müssten, ausschlafen würden. Von Familienzeit wäre dann auch keine Rede!
Und: Was haben wir eigentlich für ein „Weltbild"? Ist es ein humanistisches, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt, oder ist es ein Gott-zentriertes, das Gottes Gedanken und die Person des Herrn Jesus in den Mittelpunkt stellt?
Was hat unser Retter denn gesagt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!" (Lk 22,19). Das ist für einen Christen, der Christus sein Leben verdankt, die oberste Leitlinie seines Lebens. Ich möchte das tun, was meinem Herrn gefällt, was Ihn verherrlicht.
Nun hat unser Herr nicht gesagt: Wir müssen morgens oder nachmittags oder abends zusammenkommen. Das ist eine Frage der Ordnung, die an jedem Ort beantwortet werden sollte. Aber eines hat unser Herr eben doch gesagt: Dass es der Ihm gehörende Tag ist, der Tag des Herrn (Off 1,10).
Mit anderen Worten: Wenn wir Eltern sind, die unsere Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn unterweisen (Eph 6,4), werden wir ihnen den Herrn Jesus wertvoll machen und alles, was mit Ihm zusammenhängt. Er hat sein Leben für uns gelassen und daher wollen wir Ihm unser Leben weihen: Wir Eltern als Vorbild. Und dazu erziehen wir auch unsere Kinder.
Wenn Er nun gesagt hat, dass es einen Tag gibt, der Ihm ganz besonders gehört, dann werde ich an diesem Tag alles das tun, was Ihn ehrt. Was Ihn (und nicht die Familie und schon gar nicht „Freizeit") in den Mittelpunkt stellt.
Sind wir selbst noch Vorbilder dafrü? Dann werden auch unsere Kinder lernen und gar keine Fragen stellen darüber, dass der Sonntag von morgens bis abends Ihm geweiht ist. Wir wollen uns fragen, ob das nur noch ein Bekenntnis oder ob das gelebte Realität von uns ist.
Quelle: bibelpraxis.de/a3555.html