Fünfjähriger: Mein Vater ist zweimal über die rote Ampel gefahren

Lesezeit: 2 Min.

Weil sein Vater sich nicht an die Verkehrsordnung hielt, hat ein aufgebrachter Fünfjähriger den Notruf 110 gewählt und die Polizei angerufen. Seine Anklage: Sein Vater sei zweimal über Rot gefahren. Er rief die Polizei anscheinend dazu auf, den Vater dafür einzusperren. Die Polizei selbst berichtete über diesen Vorgang.

In diesem Artikel geht es nicht darum, dass man staunt, wie selbstbewusst inzwischen schon Fünfjährige auftreten können. Vor einer Generation wäre daran vermutlich kein Gedanke von den meisten dieses Alters verschwendet worden.

Mir geht es mehr darum, dass wir Christen uns prüfen sollten, was unsere Kinder der Polizei zu erzählen hätten … Ich habe Sorge, dass wir in manchen Bereichen (Versammlung/Gemeinde; anderen moralischen Fragestellungen des Lebens) sehr klare und scharfe Urteile haben. Aber es könnte sein, dass wir die Frage der Verkehrsordnung sehr lasch beurteilen.

Vergessen wir nicht: Sünde ist Sünde bei Gott. Immer!

Der Herr Jesus spricht in Matthäus 7 von dem Splitter, den wir im Auge des anderen sehen können, während wir den Balken in unserem eigenen Auge übersehen. Traurig! Er nennt uns dann Heuchler!

In Römer 13 lernen wir, dass wir der Obrigkeit gehorsam, untertan sein sollen. (Röm 13,1). Dazu gehören auch die Anweisungen für die Straßen … Und wir sollen nicht der Strafe wegen gehorsam sein, sondern unseres Gewissens wegen.

Könnte es sein, dass unser Gewissen in bestimmten Lebensbereichen schärfer gestimmt ist als in anderen? Und dass wir bei anderen sowieso schon mal eine höhere Messlatte anlegen als bei uns selbst? Es könnte aber auch sein, dass es bestimmte Bereiche gibt, wo wir für alle sehr großzügig sein können.

Schade. Das Gesetz der Obrigkeit gilt auch uns. Das ist im Übrigen keine Gesetzlichkeit …

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Wer sich zweimal in Gefahr begibt ... Manuel Seibel Sich zweimal in dieselbe Gefahr zu begeben, halten wir sicher für töricht. Dieser Vorwurf wird jetzt Susanne Osthoff gemacht, die gerade erst im Irak befreit worden ist und jetzt offensichtlich wieder in dieses Gefahrengebiet hinein will. Aber ... Artikel lesen
Gespaltene Hufe und Wiederkäuen Ernst-August Bremicker In 3. Mose 11 gibt Gott seinem irdischen Volk Israel bestimmte Vorschriften über das, was sie essen bzw. nicht essen durften. Derartige Vorschriften haben wir als Christen nicht (abgesehen von dem Verbot, Blut zu essen). Dennoch reden die Hinweise ... Artikel lesen
Eine denkwürdige Woche geht zu Ende: Trump und der Bruch der Ampel Manuel Seibel In der ablaufenden Woche ist viel passiert. Dramatisches. Und die Christen haben dabei durchaus Anteil. Ob wir uns selbst durch das, was passiert ist, ins Licht stellen lassen? Podcast anhören
Größte Gefahr für die Menschheit Carsten Verwaal Laut Aussage von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon soll der Klimawandel die größte Gefahr für die Menschheit darstellen. Artikel lesen
Niemand erkennt den Vater, außer ... Manuel Seibel "Niemand erkennt den Vater als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will" (Mt 11,27) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Gottes Wort studieren Manuel Seibel Wie studieren wir Gottes Wort? In diesem Fall geht es nicht um die persönliche Bibelandacht, sondern um das Studium eines Bibelbuches. Zwei Hinweise im fünften Buch Mose geben eine schöne Illustration von zwei verschiedenen Zugängen zu einem ... Podcast anhören