Vorher – nachher (1): Aus der Finsternis zum Licht (FMN)

Lesezeit: 4 Min.

Für einen Christen gibt es auch ein Vorher und Nachher, ein früheres Dasein und ein neues Leben. Mit unserer Bekehrung zu Gott hat sich viel verändert. Wie viel – das erkennen wir wohl erst im Lauf unseres weiteren Glaubenslebens. Mit diesem Beitrag wollen wir eine kleine Artikelserie über dieses Thema beginnen und uns (neu) bewusst machen, wie groß es ist, was Gott aus reiner Gnade für uns und an uns getan hat.

Das Nachher steht im völligen Gegensatz zum Vorher. Außerdem werden wir sehen, dass das Vorher immer mit dem Satan und das Nachher immer mit Gott und dem Erlösungswerk des Herrn Jesus am Kreuz von Golgatha in Verbindung steht.

Aus Finsternis wurde Licht

Vor unserer Bekehrung waren wir Finsternis (Eph 5,8). Das heißt nicht nur, dass die Finsternis unser ganzes Leben kennzeichnete, unsere Gedanken und Wege. Nein, für Gott ist die Person eines unbekehrten Menschen (eines Sünders) gleichbedeutend mit Finsternis.

Was bedeutet Finsternis in der Bibel? Finsternis ist immer da, wo Gott, der Licht ist, nicht ist. Das war schon am Anfang so, als die Erde wüst und leer war: Es war Finsternis über der Tiefe. Gott hatte die Erde in dieser Zeit in ihrem finsteren Zustand gelassen, in den sie wahrscheinlich durch den Fall Satans gekommen war. Doch dann trat Gott ins Mittel und ließ sein Licht hervorleuchten (1. Mo 1,2.3).

Was mit der Erde und der Schöpfung damals physikalisch geschah, ist mit dem Gläubigen geistlich geschehen. Vorher war jeder von uns Finsternis, jetzt aber sind wir „Licht in dem Herrn“ (Eph 5,8). Gott hat uns aus der Finsternis zu seinem wunderbarem Licht berufen (1. Pet 2,9).

Gott ist Licht

Gott ist Licht (1. Joh 1,5). Das ist sein Wesen. Der Sohn Gottes, der Herr Jesus, wird das Licht genannt, weil Er das wahre Wesen von allem offenbart. Johannes schreibt von Ihm: „Er war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9). Doch die meisten Menschen wollten das Licht nicht und verwarfen Ihn. Der Herr Jesus bezeichnet das dunkle Treiben der Menschen, die Ihn zu Tode bringen wollten, als die „Gewalt der Finsternis“. Hinter allem stand Satan.

Passend für das Licht

Menschen, die aus der Finsternis zum Licht gekommen sind, haben einen außerordentlich großen Wechsel erfahren. Er könnte größer nicht sein: Aus dem Bereich Satans zu Gott selbst. Zu Gott zu kommen, wäre vor der Bekehrung unmöglich gewesen, weil kein Ungläubiger es im Licht Gottes aushalten kann und auch völlig unpassend für das Licht Gottes ist. Ein Gläubiger aber ist passend für das Licht Gottes und fühlt sich dort wohl. Warum? Weil Er dem Erlösten sein eigenes Leben, ewiges Leben geschenkt hat. Das macht uns fähig für die Gegenwart Gott und die Gemeinschaft mit Ihm. Und Gott hat uns „angenehm gemacht in dem Geliebten“ (Eph 1,6), in seinem Sohn Jesus Christus. Weil Gott beständig seinen Sohn und dessen vollkommen vollbrachtes Erlösungswerk am Kreuz von Golgatha sieht, wenn Er auf dich und mich sieht, können wir durch das neue Leben ohne Scheu in seinem Licht vor Ihn treten und in seine heilige Gegenwart kommen. Deshalb sind wir so passend für das Licht Gottes und fühlen uns dort wohl. Durch Ihn sind wir rein und wohlgefällig für den heiligen Gott.

Wie glücklich können wir sein, dass wir mit unserer Bekehrung „Kinder des Lichts“ geworden sind (Eph 5,8)! Licht statt Finsternis bedeutet für uns ein glückliches Leben im Licht Gottes anstelle eines unglücklichen Daseins in der Dunkelheit, wo Satan regiert.

Die Folgen für die Praxis

Beachten wir aber auch, dass wir nicht nur in eine neue Stellung vor Gott gekommen sind, sondern dass Paulus diesen Wechsel mit einer Aufforderung verbindet: „Wandelt als Kinder des Lichts“ (Eph 5,8). Da wir im Licht Gottes sind, haben wir auch die Verantwortung, uns entsprechend zu verhalten. Wenn wir sündigen, kehren wir damit zwar nicht in den Zustand und den Bereich der Finsternis zurück, aus der Gott uns gerettet hat; wir bleiben im Licht. Allerdings sündigen wir dann mitten im Licht! Wir sind in diesem traurigen Fall im Licht mit finsteren Werken beschäftigt, die völlig unpassend für das Licht sind und zu unserem früheren Zustand gehören, aus dem Gott uns herausgeführt hat.

Gott möchte, dass geistliches Wachstum unser Leben im Licht kennzeichnet. Dazu hat Er uns gerettet aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe (Kol 1,13). Er hatte ein Ziel, als Er mit seinem Licht in unsere Herzen geleuchtet und uns ins Licht gestellt hat: Er möchte, dass sein Licht auch in unserem Leben sichtbar wird, ja erstrahlt. Es soll zum Lichtglanz (Erstrahlen) der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi werden (2. Kor 4,6).

Das bedeutet, dass wir, erleuchtet durch das Licht Gottes, Gott in seinem Wesen und in seiner Herrlichkeit besser kennenlernen und offenbaren. Dies geschieht, indem wir den Herrn Jesus betrachten, der das Bild Gottes ist (Kol 1,15). Wer Ihn gesehen hat, hat den Vater gesehen (Joh 14,9). Mit Ihm vor Augen gibt es auch praktischerweise keine Finsternis in deinem und meinem Leben. Ein glückliches Leben!

Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind. (Joh 3,20.21)

Folge mir nach – Heft 2/2019

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Artikelreihe: Vorher – nachher

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