
„An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser“, sagte einmal der bekannte britische Schauspieler Charlie Chaplin. Ich glaube, er hat damit im Blick auf viele solcher Scheidewege recht.
Gerne hätten wir einen klaren, sichtbaren Wegweiser. Aber den gibt es nicht. Wie war das noch mal bei Paulus? In seinem Dienst gab es eine ganz entscheidende Weggabelung. Davon lesen wir in Apostelgeschichte 16: „Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heilgen Geist daran gehindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesus erlaubte es ihnen nicht“ (Apg 16,6-10).
Gott wollte den Apostel Paulus dazu führen, das Evangelium nach Europa zu bringen. Aber es gab kein Schild: „Auf nach Europa!“ Das hätte es Paulus einfacher gemacht. Gott aber wollte, dass er in bewusster Abhängigkeit von Ihm sein Leben führt, auch im Dienst. Daher machte Er zweimal auf uns unbekannte Weise deutlich, dass der Weg weder nach Asien noch nach Bithynien ging.
Aber wo sollte er jetzt stattdessen hin? Gott ließ seinen Knecht im Ungewissen, aber wir lesen, dass Paulus „schloss“, und das zusammen mit seinen Mitarbeitern. So werden auch wir in manchen, vielleicht sogar in entscheidenden Situationen „schließen“ und erst im Nachhinein rückblickend wissen und klar sehen: Das war der Weg des Herrn.
Um diese positive Erfahrung zu machen, ist eines nötig: Wir müssen unser tägliches Leben mit dem Herrn führen. Nur wenn wir täglich nach seinen Gedanken fragen, werden in „wichtigen“ Momenten wissen, wie der Herr uns führt. Werden wir in solchen Situationen empfindsam sein für seine Führung, die dann auch einmal anders als sonst laufen kann. Das lernen wir aus dieser bemerkenswerten Begebenheit des Apostels.
Quelle: bibelpraxis.de/a3415.html