Gott gab dem Propheten Jesaja den Auftrag zu schreiben: „Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!" (Jes 5,20).
An diesen Vers habe ich mich erinnert, als ich in dem Monatsheft der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) „Chrismon" über die Ärztin und Psychotherapeutin las, die wegen der Werbung auf ihrer Homepage für Schwangerschaftsabbrüche vor dem Amtsgericht Gießen verurteilt wurde: „Die Retterin".
Journalistisch interessant gestaltet, weil in einem Teil des längeren Artikels tatsächlich über positive Initiativen von Kristina Hänel berichtet wird, wird durch diese Überschrift doch suggeriert: Durch ihre Abtreibungen ist sie für Frauen in Nöten eine Retterin.
Ist sie das?
Nun zeigt der Artikel an anderer Stelle, dass tatsächlich in schlimmer Weise durch Mails und andere Mittel und Methoden gegen diese Ärztin gehetzt wird. Das muss jeder Christ verurteilen. Wer wirklich für das Leben kämpft, muss auch biblische Methoden anwenden. Hetze ist mit Sicherheit kein Mittel, das Gott gutheißt.
Und dass es äußerst schwierige Lebenssituation gibt, wenn eine Frau beispielsweise vergewaltigt worden ist, wer wollte in einer solchen Situation, wenn es einem selbst gut geht, über eine Frau in Not urteilen? Wir dürfen es nicht!
Aber wenn jemand von einem sogenannt christlichen Magazin dafür gelobt und als Retterin gefeiert wird, der - wenn man die biblischen Maßstäbe anlegt - Leben bewusst tötet (die Bibel nennt das nicht Totschlag, sondern Mord, auch wenn das in unserer Gesellschaft und Ordnung so nicht genannt werden darf), das macht sprachlos.
Gott sagt: Wehe denen ...
Wir müssen nur aufpassen, dass wir diese Bewertung nicht allein auf ein solches Thema anwenden. Sonst werden wir zu Pharisäern. Wo immer wir sagen (oder tun ...), das Böses nicht böse ist (wir nennen es vielleicht nicht positiv gut, aber das meinen und sagen wir letztlich damit), gilt dieser Bibelvers für uns in gleicher Weise.
Wie ist es mit sogenannten Notlügen? Wie ist es mit dem Straßenverkehr? Wie ist es mit dem Bestehen auf eigenen Rechten usw.? Wie steht es mit uns, wenn wir die „Ehe für alle" ablehnen, aber persönlich in Hurerei leben? Das alles ist Gott zuwider! Lasst uns das nicht vergessen.
Stehen wir noch in allen Teilen auf Gottes Seite, oder machen wir uns die Bibel und Gottes Aussage in den Bereichen, wo wir selbst „Freiheit" wollen, passend? Dann wären wir nicht besser als Chrismon ...
Quelle: bibelpraxis.de/a3349.html