Zu wem hältst Du Dich?

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Eine reale Gefahr

Menschen ohne eine persönliche Beziehung zu Gott, wollen in dieser Welt gerne groß rauskommen. Sie streben nach hohen Dingen in ihrem Leben, weil sie keine Ewigkeitsperspektive haben. Für die Karriere geben sie alles und streben nach Geld, Macht, gesellschaftlichem Ansehen und Einfluss. Alles in ihrem Leben richten sie auf den Augenblick und ihre egoistischen Ziele aus! Aber wie sieht das bei uns Gläubigen aus - kann nicht auch bei uns die Gefahr bestehen nach eben genannten Dingen zu streben und groß sein zu wollen?

Was bedeutet mir ganz persönlich das Ansehen unter meinen Brüdern und Schwestern, mein Einfluss in der örtlichen Gemeinde/Versammlung und mein Bekanntheitsgrad unter den Geschwistern? Umgebe ich mich nur mit denen, die bekannt und beliebt sind? Paulus musste gegen Ende seines Lebens und Dienstes erleben, dass alle in Asien sich von ihm abgewandt hatten (2. Tim 1,15)

Echte Größe im Reich Gottes

In Lukas 22,24-27 gibt der Herr Jesus revolutionären Lehrunterricht über wahre Größe im Reich Gottes. Wer groß sein will, der soll aller Diener werden. Weit davon entfernt, nur eine Theorie zu verkünden, stellt der Herr Jesus sich selbst als Beispiel vor. Er war unter ihnen als „der Dienende" gewesen. Sein ganzes Leben war dem Dienst an Anderen und Seinem Gott und Vater geweiht! Wer dient, erniedrigt sich und wird von Gott selbst erhöht. (Lk 14,11)

Bin ich bereit, auch die kleinen, unscheinbaren Dienste im Reich Gottes zu übernehmen und auszuführen? Treue im Kleinen ist für unseren Herrn auch heute noch von größter Bedeutung und wird im Himmel wertgeschätzt. Von Elisa wird berichtet, dass er Wasser auf die Hände des alten Propheten Elias goss, um bei ihm für eine Erfrischung zu sorgen, ihn zu ermutigen und zu stärken (2.Kö 3,11). Ein kleiner Dienst mit großer Wirkung!

Haltet euch zu den Niedrigen
Dem Streben nach hohen Dingen, setzt der Geist Gottes entgegen, dass wir uns zu den Niedrigen halten sollen. Der „Niedrige" ist von seiner gesellschaftlichen Stellung, dem Stand und seinem Ansehen her, gering, unbedeutend, arm und machtlos.

Auch unter den Gläubigen gibt es Reiche und Arme, solche mit Einfluss und auch die Unscheinbaren und anscheinend bedeutungslosen. Wie gehe ich eigentlich mit meinem Einfluss um? Nutze ich diesen, um noch bekannter zu werden und meine Ziele zu erreichen, um Geschwister um mich zu scharen?

Der Herr achtet besonders auf die Glieder an Seinem Leib, die aus unserer Sicht „mangelhaft", „schwach" oder „unehrbar" zu sein scheinen (1. Kor 12, 22ff). Verhalte ich mich wirklich als ein Bruder unter Brüdern oder versuche ich mich durch „besondere Tätigkeiten" von anderen abzuheben, hervorzustechen? Überall gibt es Gläubige, die mehr am Rand stehen und nur wenig Beachtung finden - dann dürfen wir dem Vorbild unseres Herrn Jesus folgen und genau auf diese zugehen.

Wir werden nicht aufgefordert, uns zu den Niedrigen „herabzulassen", sondern wir sollen in unserem Denken und Handeln einer von Ihnen sein. Niedriggesinnt zu sein bedeutet nicht kriecherisch zu sein oder Demut zu heucheln. Es ist immer eine Herzenssache! Jeder von uns ist aufgefordert, sich zu den Niedrigen zu halten - das ist echte Demut, wie sie sich im Leben des Herrn Jesus zeigt. Wir wollen echtes Interesse für die wirtschaftlich „Gebeutelten", Kranken, Trauernden, Behinderten und anderweitig Benachteiligten im Volk Gottes und darüber hinaus haben und ihnen Wertschätzung entgegenbringen.

Bei Gott sind die „Niedrigen" hochgeachtet, Er selbst tröstet sie. (2. Kor 7,6) Der Herr Jesus ist denen nahe, die zerbrochenen Herzens sind (Ps 34,19). Jeder von uns darf das erleben!

Seine Erniedrigung

Als der Herr Jesus auf die Erde kam, hat er sich selbst zu nichts gemacht, obwohl Er von Ewigkeit her in Gestalt Gottes war und es auch in Ewigkeit bleibt. Er wurde wirklich Mensch und Knecht Gottes, gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Wir sind von Natur aus nichts - warum wollen wir uns dann großmachen?! (Jes 41,24)

Gott erkennt unser Herz, Er weiß wie wir wirklich eingestellt sind: „Denn der HERR ist hoch, und er sieht den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von fern." (Ps 138,6)

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