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Petrus wird von Juden auf das Geben der Steuer seines Herrn angesprochen. Er weiß nichts anderes zu tun, als sofort zu antworten: „Doch" - natürlich habe sein Meister diese Abgabe bezahlt. Dabei muss man allerdings bedenken, dass die Frage genau so gestellt wurde, dass als Antwort erwartet wurde: „Ja, gewiss!" Petrus hat wieder einmal vergessen, zuvor seinen Meister zu fragen, was dieser denn wirklich getan hat bzw. was dieser antworten würde. Und von einem Gebet zu Gott lesen wir auch nichts. Man kann sich gut vorstellen, dass der Gedanke von Petrus war: „Mein Herr ist ein guter Jude. Er ist der beste Jude! Also wird Er diese Abgabe schon bezahlt haben, denn Er ist ja in allem vollkommen." Petrus wollte nicht den Hauch des Eindrucks entstehen lassen, dass sein Herr die Abgabe übersehen oder vergessen habe - ein menschlich nachvollziehbarer Gedanke. Er wollte sicherstellen, dass nur das Beste von seinem Meister gedacht wurde. Das Motiv war gut, aber es fehlte Petrus die Einsicht. Seine Antwort ist umso erstaunlicher, als er selbst ja - wie wir gesehen haben - die Steuer nicht bezahlt hatte

Es fällt der Titel auf, den diese Steuereintreiber dem Herrn geben: „euer Lehrer". Aus diesen beiden Wörtern können wir Folgendes entnehmen:

1. Diese Menschen hatten keine Beziehung zum Herrn Jesus. Es war nicht „unser" sondern „euer" Lehrer.

2. Diese Menschen wollten sich dem Herrn Jesus nicht unterordnen. Er war nicht ihr Herr - er war für sie einer der vielen Lehrer, die es in Israel gab.

3. Sie sahen in Christus nicht den König, nicht den Herrn, nicht Emmanuel, den Sohn Gottes, sondern nur einen Lehrer, jemanden, der andere belehrte und eine gewisse Weisheit besaß. Moralische Autorität wollten sie bei Ihm nicht anerkennen.

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