Die tägliche Bibelandacht (5) (FMN)

Lesezeit: 4 Min.

Warum? (4)

Gerne möchte ich dich noch einmal dazu motivieren, die Bibel intensiv zu lesen. Ein letztes Mal fragen wir uns daher heute, warum wir Gottes Wort lesen wollen. Dieses Mal geht uns das Wort Gottes „nahe“ …

  • Reinigung: Christus hat sich für die Versammlung (Gemeinde) hingegeben, „damit er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort“ (Eph5,25.26). Das Lesen des Wortes Gottes reinigt uns. Wir haben das nötig, weil wir noch die alte Natur an uns tragen, bis der Herr Jesus uns in den Himmel zu sich ruft. Durch diese alte Natur kommen bei uns schnell schlechte Gedanken auf, böse Motive, falsche Worte, verkehrte Taten usw. Wenn du aber die Bibel liest, reinigt dich das erfrischende, klare Wort Gottes. Es gibt dir die richtigen, Gott ehrenden Gedanken. Und es hilft dir, nein zum Bösen und ja zum Guten zu sagen. Wir alle haben das Lesen der Bibel nötig.
  • Beurteiler: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens; und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb4,12.13). Hier wird Gottes Wort personifiziert. Und in Vers 13 ist es Gott, der gewissermaßen direkt hinter seinem Wort steht. Er selbst sieht auf uns. Sicher geht es dir auch manchmal so wie mir: Ich frage mich, wie mein Motiv oder das, was ich tue bzw. tun will, nach Gottes Gedanken zu beurteilen ist. Wie kann ich das herausfinden? Indem ich Gottes Wort aufschlage. Wenn ich es aufrichtig lese, offenbart es mir ganz schnell den Ursprung meines Wunsches und das Ziel meines Handelns. Es beurteilt mich in einer unbestechlichen Weise.
  • Spiegel: „Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war“ (Jak 1,23.24). Kennst du das ebenfalls: Man hat sich im Spiegel betrachtet und fragt sich nach zwei Minuten: Was habe ich eigentlich gesehen? Saß die Frisur wirklich richtig, oder habe ich etwas übersehen? So lesen wir auch oft die Bibel, oder? Kaum hat man sie zugeklappt, da hat man schon wieder vergessen, was man gelesen hat. Dabei hält uns Gott durch sein Wort einen Spiegel vor. Er zeigt uns, wie wir wirklich sind und leben. Deshalb ist die Bibel so wichtig. Deine Freunde schmeicheln dir manchmal oder sagen dir nur die positiven Dinge. Das tut Gott in seinem Wort nie. Er zeigt dir, was wirklich mit dir los ist. Du bist Ihm nämlich nicht egal. Im Gegenteil: Er liebt dich und sucht dein Herz, damit du Ihm entschieden und dankbar gehorsam bist. Dafür brauchst du einen Spiegel. Einen objektiven Spiegel.
  • Feuer (1): „Ich verstummte in Stille, ich schwieg vom Guten, und mein Schmerz wurde erregt. Mein Herz brannte in meinem Innern, bei meinem Seufzen entzündete sich Feuer; ich sprach mit meiner Zunge“ (Ps39,3.4). Wenn wir Gottes Wort hören, zündet es ein Feuer in unserem Herzen an, damit wir anderen das sagen, was zu sagen ist. Wie leicht können wir verstummen, weil man in unserer Umgebung den christlichen Glauben oder das Wort Gottes ablehnt. Da macht uns die Bibel Mut. Sie zündet in uns das Feuer an, um wieder Freude und Energie zu bekommen, treue Zeugen der Botschaft Gottes an die Menschen zu sein.
  • Feuer (2): „Ist mein Wort nicht so – wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?“ (Jer 23,29). Feuer brennt. Auch die Botschaft der Bibel tut manchmal weh. Vielleicht sogar oft? Das betrifft nicht nur die Botschaft, die Menschen zeigt, dass sie verloren sind, wenn sie sich nicht bekehren. Auch uns wird diese Botschaft oft weh tun. Es ist nie angenehm, auf Fehler und Versagen hingewiesen zu werden. Es tut weh, wenn die Bibel Auswüchse der alten Natur entlarvt. Aber es ist gut, zu wissen, dass diese Hammerschläge von jemand geführt werden, der uns liebt. Er liebt auch dich und möchte Gutes in deinem Leben bewirken. Setz dich deshalb regelmäßig der Korrektur durch Gottes Wort aus. Das ist heilsam und segensreich. Es hilft dir, so zu leben, dass du glücklich bist. Vor allem wirst du so Gott ehren.

Noch einmal: Ich wünschte, ich könnte dich durch diese Warum-Antworten dafür gewinnen, Gottes Wort mit mehr Interesse und Freude zu lesen. Das ist immer ein Gewinn, selbst wenn es manchmal weh tut. Es ist ein Segen für dein tägliches Leben, Gott an deiner Seite zu wissen.

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt“ (2. Tim 3,16).

Folge mir nach – Heft 10/2017

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Artikelreihe: Die tägliche Bibelandacht

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