
Der Herr lässt uns nicht im Unklaren darüber, was für eine gefährliche Wirkung durch die falschen und bösen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer für wahre Jünger ausgehen kann.
Der Anlass für diese Belehrung war offensichtlich, dass die Jünger vergessen hatten, Brote auf eine Reise mitzunehmen. Der Herr geht nicht auf diesen Mangel ein, dessen Bedeutung wir in dieser Weise heute vielleicht kaum nachvollziehen können. Die Jünger damals mussten jedoch für jede Mahlzeit vorsorgen, wenn sie unterwegs waren. Oftmals wussten sie sicher nicht, wie lange es dauern würde, bis sie wieder an einer Stelle wären, wo man Brote kaufen konnte. So dachten sie zunächst an die materiellen Brote. Denken nicht auch wir oft in erster Linie an unseren Köper und das Materielle, anstatt auf das viel wichtigere Geistliche zu sinnen?
Der Herr will seine Jünger aber nicht über materielle Dinge belehren. Sie dagegen verstanden ihren Meister wieder einmal nicht, weil nicht nur die Pharisäer und Schriftgelehrten, sondern auch sie selbst so sehr mit irdischen, materiellen Dingen beschäftigt waren. Der Herr gibt ihnen eine geistliche Belehrung über falsche Lehre; sie jedoch denken nur daran, dass sie keine ausreichenden Nahrungsmittel mitgenommen hatten.
Die Jünger waren im Unterschied zu den Pharisäern und Sadduzäern keine Feinde des Herrn und auch nicht bösartig. Aber der Herr muss sie „Kleingläubige“ nennen. Sie hatten bei sich selbst überlegt, ohne direkt auf ihren Meister zuzugehen. Es ist immer gefährlich, sich um sich selbst zu drehen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Das zeugt von einem schlechten Gewissen.
Quelle: bibelpraxis.de/a3053.html