Die Pharisäer und Sadduzäer forderten vom Herrn Jesus ein Zeichen. Vermutlich glaubten diese Führer des Volkes, sich auf biblischem Boden zu befinden. So werden sie sich auf den Propheten Maleachi berufen haben, der in Maleachi 3,23.24 vor dem Kommen des wahren Messias das Auftreten Elias vorhersagte. Gerade dieser Prophet war ein großer Zeichenprophet. Solche Zeichen waren für sensationslüsterne Menschen schon immer faszinierend.
Man muss auch bedenken, dass es Zeichen in Israel immer mal wieder gegeben hat. Ich erinnere an Josua, für den ein Tag durch ein Wunder Gottes verlängert wurde (vgl. Jos 10,12-14), an Elia, für den Feuer vom Himmel fiel (vgl. 1. Kön 18,36-39 und 2. Kön 1,10) usw. Aber diese Zeichen wurden Männern Gottes gegeben, die im Glauben auf Gott vertrauten und das immer wieder bewiesen hatten. Hinzu kommt, dass die Pharisäer und Sadduzäer offenbar ein Zeichen forderten, das alle bisherigen in den Schatten stellen sollte. Es musste „aus dem Himmel“ kommen. Aber woher sollten ihrer Meinung nach die bisherigen Zeichen gekommen sein: von der Erde? Von Satan?
Der Herr Jesus geht zunächst scheinbar nicht auf diese boshafte Herausforderung ein. Und doch erteilt Er in göttlicher Würde diesen bösen Menschen eine Abfuhr. Wollten sie damit sagen, dass der Herr bislang nur Zeichen „von der Erde“ getan hatte? Allein in den Kapiteln 8 bis 12 lesen wir von vierzehn Wundern des Herrn. In den Kapiteln 14 und 15 haben wir weitere sieben Wunder. Und noch immer wollten diese sektiererischen Menschen ein Zeichen aus dem Himmel sehen?
Der Herr war und ist nicht bereit, Sensationslust zu befriedigen. Als Messias war Er nicht gekommen, um auf der Basis von Wundern angebetet zu werden. In aller Regel sind es nicht Wunder, die Menschen zur Bekehrung führen, auch wenn der Herr Wunder getan hat, um das Wort Gottes zu erfüllen und Gott zu verherrlichen. Aber Ihm kam es immer auf das Herz an. Das sollte auch bei uns so sein.
Quelle: bibelpraxis.de/a3027.html