
Tatsächlich wird man vor dem Standesamt nicht gefragt, ob man sich treu bleiben will, „bis dass der Tod euch scheidet". Es ist eine Einrichtung im kirchlichen Bereich, die wohl auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, aber in der evangelischen Kirche erst seit Ende des 19. Jahrhunderts nachweisbar ist. Sie gründet sich auf das Wort Gottes: „Denn die verheiratete Frau ist durch Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes" (Röm 7,2) und kann sich neu verheiraten.
Schon der Herr Jesus hat gesagt: „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden" (Mk 10,9).
Heute haben die Menschen ganz andere Vorstellungen. Von den unter 30-Jährigen halten es nur 44% für wahrscheinlich, dass man für immer verheiratet bleibt, für immer mit demselben Partner. Da hat EMNID im Auftrag von chrismon durch eine repräsentative Befragung herausgefunden. Selbst der Satz „bis dass der Tod uns scheidet" heißt nur für 56% aller Befragten, dass man für immer verheiratet bleibt.
Wir haben gesehen, dass Gott das ganz anders sieht. Und sein Wort ist für Christen verbindlich. Dennoch müssen wir bekennen, dass auch wir uns diesem Trend des Zeitgeistes angepasst haben. Immer mehr Ehen von Gläubigen werden in den letzten Jahren geschieden. Das ist nie zum Segen.
Wir wollen uns daher gegenseitig ermutigen und ermahnen, unserem Ehepartner treu zu sein und zu bleiben. Wenn etwas zwischen uns nicht mehr stimmt, dann sollten wir bewusst in die Ehebeziehung „investieren": Zeit, Energie, Vertrauen. Machen wir nicht unseren Ehepartner verantwortlich für eine negative Entwicklung, sondern uns selbst. Dann gibt es Hoffnung.
Quelle: bibelpraxis.de/a2965.html