Das Urteil Gottes über die Pharisäer

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Im siebten Vers macht der Herr deutlich, welche Eigenschaft die Pharisäer und Schriftgelehrten mitsamt ihrem Bestehen auf menschliche Traditionen prägte: „Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren." Sie waren Heuchler, die vorgaben, Gott zu dienen, in Wirklichkeit aber sich selbst dienten. Ihr Mund war wohl in der Lage, Gott (scheinbar) zu ehren. In ihrem Herzen jedoch waren sie weit entfernt von Gott. Deshalb war es ein vergeblicher Gottesdienst, der in den Augen Gottes keinen Wert besaß. Denn sie wollten nicht die Gebote Gottes verwirklichen, sondern ihre eigenen Überlegungen unter das Volk bringen.

Wie muss die selbstüberzeugten Führer des Volkes dieses vernichtende Urteil verärgert haben. Sie waren nicht bereit, umzukehren und Buße zu tun. Sie fühlten sich nur angestachelt in ihrem Zorn gegen den wahren Messias. Dabei übersahen sie, dass ihre Haltung letztlich sogar ein Gericht Gottes war. Wenn man das Zitat in Jesaja 29 im Zusammenhang liest, wird man erkennen, dass Gott das Volk aufgrund seiner Herzenshärte und seiner dauerhaft unbeugsamen Haltung des Ungehorsams zu geistlicher Blindheit verurteilt, die mit der Verhärtung des Herzens (vgl. die Verhärtung des Pharao) einhergeht. Leider gibt es auch heute dieselben Merkmale einer pharisäischen Haltung. Hüten wir uns, dass wir selbst keinen solchen Weg gehen. Sonst fallen wir unter dasselbe Urteil.

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