Der Herr Jesus speiste eine große Volksmenge mit fünf Broten und zwei Fischen. Gibt es eine Erklärung, warum die Zahlen 5, 2 und 5.000 hier vorkommen?
Zunächst einmal ergeben die ersten beiden Zahlen zusammen sieben und zeigen, dass die Fülle des Herrn im Schenken vollständig und vollkommen allen unseren Bedürfnissen genügt. Warum aber fünf Brote? Es könnte ein Hinweis sein auf das, was der Mensch zur Verfügung stellen kann, wenn der Herr ihn auffordert, die Bedürfnisse anderer Menschen zu stillen. Insofern könnte man sagen, dass die Zahl „fünf" auch an dieser Stelle ein Bild der Schwachheit des Menschen ist, wenn er unter Verantwortung gestellt wird. Man wird feststellen, dass die Zahl „fünf" auch an anderen Stellen mit dem Menschen in seiner Verantwortung, der er häufig nicht gerecht wird, und mit seiner Schwachheit zu tun hat. Denken wir grundsätzlich an die fünf Finger und Zehen einer Hand bzw. eines Fußes, an die fünf Sinne etc., denken wir weiter an die fünf törichten und die fünf klugen Jungfrauen. Übrigens hatte auch David gerade fünf Steine ausgewählt, um Goliath zu besiegen.
Die zwei Fische scheinen von der unendlichen Gnade des Herrn zu sprechen, die mehr gibt, als das, was wir nötig haben. Wir finden die Verbindung von Gnade mit der Zahl 2 auch in Johannes 4,43 und Lukas 10,35. Der Herr schenkt den Volksmengen ein wunderbares Zeugnis - auch davon redet die Zahl zwei immer wieder - von seiner unermesslichen Gnade.
Die Zahl 5.000 lässt sich in die Faktoren 5 und 1.000 = 103 zerlegen. Die Zahl 10, die hier in potenzierter Form vorliegt, wird in der Bibel häufig in Verbindung mit der Verantwortung des Menschen vor Gott gebraucht (10 Gebote, 10 Jungfrauen). Vielleicht kann man daher sagen, dass die Volksmenge noch einmal ein vollkommenes Zeugnis der Gnade des Herrn bekommen hat und nun unter der Verantwortung steht, dementsprechend zu handeln. Die folgenden Kapitel zeigen, dass diese Menschen dazu nicht in der Lage waren, sondern wieder nur ihre vollkommene Schwachheit (5) zum Vorschein kommt.
Wenn man diese Szene als Bild des Segens sieht, den der Herr Jesus im 1000-jährigen Reich schenken wird, dann mag man mit der Zahl 5.000 in ganz besonderer Weise den Ausdruck von Schwachheit verbinden. Obwohl der Mensch dann nicht mehr dem Einfluss des Teufels ausgesetzt ist - dieser ist gebunden (Off 20,2) -, ist er genauso schwach und sogar böse, dass er sich sofort nach dem Ende dieser Friedenszeit wieder vom Teufel verführen lässt und gegen Christus kämpft (Off 20,7-10).
Wenn wir uns nur die gewaltige Größe der Zahl 5.000 vor Augen halten, können wir auch daran denken, dass der Herr hier der Hirte ist, den wir aus vielen alttestamentlichen Bibelstellen kennen. „Und er ließ sein Volk wegziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste" (Ps 78,52). „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoß tragen, die Säugenden wird er sanft leiten" (Jes 40,11; vgl. auch Ps 23). Er führt die große Schar der Seinen auf grüne Weide (nicht von ungefähr ist hier von Gras die Rede), um sie zu versorgen. Er kümmert sich um seine Schafe. Was für eine Zuversicht darf uns das geben!
Quelle: bibelpraxis.de/a2939.html