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In einem Leitartikel einer großen Tageszeitung hieß es gestern im Blick auf die unfassbare Tragödie des Germanwings-Absturzes: „Trost können die Hinterbliebenen allenfalls finden in den kleinen und großen Gesten der Anteilnahme so vieler Millionen und in der Professionalität derer, die tun, was jetzt zu tun ist."

Zweifellos tun solche Gesten gut und helfen sicherlich, ein solches Trauma zu verarbeiten. Aber können sie wirklich Trost geben?

Gerade jetzt, wo nach und nach herauskommt, was die Ursache dieses Absturzes war, brauchen die Angehörigen der ums Leben gekommenen Menschen wirklich Trost. Letztlich aber kann nur einer wirklich trösten und das Herz der trauernden Menschen befestigen: Das ist Gott. Er ist der „Gott allen Trostes" (2. Kor 1,3). Er gibt ewigen Trost und gute Hoffnung (2. Thes 2,16). Er ist derjenige, der uns in solch großer Not tröstet (2. Kor 1,4).

Ich weiß nicht, wie Menschen, die keine Beziehung zu Jesus Christus haben, solche furchtbaren Erlebnisse überhaupt verkraften können. Aber auch für uns, die wir an Ihn als an unseren Retter glauben, sind solche Stunden unendlich schwer. Menschen können da - wie Hiob es einmal ausdrückt - leidige Tröster sein. Und oft brauchen wir dann auch erst Zeit, um für die Tröstungen Gottes offen zu werden.

Wie gut, dass wir wissen, dass Ihm nichts aus der Hand gleitet. Wir verstehen vieles nicht. Aber eines wissen wir: Dass Gott gut ist und nur das zulässt, was zu unserem Guten ist. In diesem Vertrauen gehen wir weiter - bis der Herr Jesus uns zu sich holen wird.

Zugleich aber wollen wir unserer Aufgabe nachkommen, anderen Menschen Trost zu geben. Gerade solche, die keine Beziehung zu Gott haben, brauchen uns. Ob wir zuvor eine Basis gelegt haben, auf der sie uns in einer solch schweren Situation dann auch anhören und annehmen?

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