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Frieden lasse ich euch ...

Als der Herr diese Worte an seine Jünger richtete, stand Er im Begriff, nach Golgatha zu gehen, um dort auf dem Kreuz das Werk der Erlösung zu vollbringen. Es war sein Wunsch, dass verlorene Menschen mit Gott versöhnt würden. Dazu war Er gekommen, und nun war der Zeitpunkt da, wo Er diesen Auftrag ausführen würde. Mit den Worten „Frieden lasse ich euch", sagt der Herr den Jüngern das Ergebnis seines bevorstehenden Leidens und Sterbens voraus - nämlich, dass sie dadurch Frieden mit Gott bekommen würden. Der Friede mit Gott ist also ein unmittelbares Ergebnis seines Werkes am Kreuz.

Der Herr Jesus hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes (Kol 1,20) und damit die Grundlage geschaffen, dass Menschen mit Gott versöhnt werden können (2. Kor 5,18-20). Jeder, der heute mit seinen Sünden zu Gott kommt und Jesus Christus als seinen Erretter annimmt, bekommt Frieden mit Gott. Hast du schon diesen Frieden?

Wenn wir an Jesus Christus geglaubt haben und uns auf sein Werk stützen, dürfen wir sicher sein, dass wir Frieden mit Gott haben (Röm 5,1.10.11). Nichts steht mehr zwischen uns und Gott, weil Christus die Frage unserer Sünde(n) geordnet hat. Gott ist jetzt unser Vater, zu dem wir mit unseren Sorgen und Nöten kommen können und den wir in Geist und Wahrheit anbeten dürfen (Röm 5,1.2; Eph 2,17.18; Heb 4,16; Joh 4,23.24). Das ist keine Sache unserer Gefühle, sondern wir glauben es, weil Gottes Wort es uns sagt.

Der Friede mit Gott ist Teil unserer unumstößlichen und sicheren Stellung vor Gott und damit unverlierbar. Er ist unabhängig von unserem praktischen Zustand, in dem wir uns befinden mögen. Wenn wir einmal Frieden mit Gott haben, dann haben wir ihn für immer. Nichts und niemand ist in der Lage, uns diesen Frieden zu rauben - weder Satan, noch unser Versagen, noch die uns umgebenden Lebensumstände. Er ist uns ewig sicher.

... meinen Frieden gebe ich euch

Anders verhält es sich mit der zweiten Art des Friedens, von der Jesus spricht. Er sagt „meinen Frieden gebe ich euch". Hier spricht der Herr von einer anderen Art des Friedens - nämlich dem Frieden in den Lebensumständen. Diesen Frieden des Herzens können nur diejenigen genießen, die bereits Frieden mit Gott haben.

Wie wir bereits gesehen haben stand der Herr im Begriff, ans Kreuz zu gehen um dort sein Leben zu geben. Anschließend würde Er von den Toten auferstehen und in den Himmel zurückkehren. Für die Jünger bedeutete das: Er würde sie verlassen. Mehrfach hatte Er ihnen angekündigt, dass Er wieder zum Vater gehen würde (Joh 7,33; 14,4.12; 16,16.28). Deshalb war es sein Anliegen, den Jüngern Mut zuzusprechen für die Zeit, wo Er nicht mehr sichtbar für sie da sein würde. Für diese Zeit, wo Er nicht mehr körperlich bei ihnen sein würde, gibt Er ihnen die Verheißung: „Meinen Frieden gebe ich euch". Es ist also der Friede, den der Herr Jesus selbst genossen hat, als Er über diese Erde ging. Dieser Friede sollte auch sie erfüllen in den vielfältigen Erprobungen und Schwierigkeiten, denen sie in der Welt ausgesetzt wären (Joh 16,33).

Diesen Frieden des Herzens kann Gott auch uns heute geben in den vielfältigen Lebensumständen, in denen wir uns befinden. Wir dürfen ihn erfahren, wenn wir Gott, unserem Vater, unsere Nöte und Anliegen im Gebet sagen, wenn wir sie Ihm abgeben. Der Apostel Paulus schreibt an die Philipper: „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus" (Phil 4,6.7). Hier werden wir aufgefordert, unsere Lebensumstände an Gott abzugeben. Wir sollen sozusagen unsere Sache zu Gottes Sache machen und uns seinem Willen unterstellen. Die Folge davon ist, dass der Friede Gottes in unser Herz einzieht. Dieser Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, versetzt uns in die Lage, selbst inmitten der schwierigsten Umstände ruhig zu sein. Ein vertrauenswürdiger Bibelausleger, Christian Briem, schreibt: „Er (Gott) kann ja durch keinen Umstand in seiner Ruhe gestört werden. In dem Maß nun, wie wir uns im Glauben an ihn, den Gott des Friedens, anlehnen, wird uns der Friede Gottes erfüllen und unseren Sinn bewahren in Christus Jesus."

„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seiet in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes" (Röm 15,13). „Und der Friede des Christus regiere (od. entscheide) in euren Herzen,..." (Kol 3,15a) „Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit auf alle Weise" (2. Thes 3,16)! Diesen Frieden wünsche ich mir und dir!

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