
Und auch ihnen soll jetzt der Todesstoß gegeben werden. Dazu hat Matthew Vines diesem Thema ein ganzes Buch gewidmet. „God and the Gay Christian" heißt sein Werk. Und natürlich hat er Großes damit vor. Es soll, so hofft er, das größte und umstrittenste Christen-Buch des Jahres werden. Wer solche Ambitionen hat, offenbart gleich etwas von seinen Motiven ...
Um auf sein Buch aufmerksam zu machen, hat er vorweg ein YouTube-Video gedreht. So geht Marketing heute - auch im Blick auf Bücher über die Bibel ... In diesem Film setzt sich Vines mit sechs biblischen Berichten und Abschnitten auseinander, die im Allgemeinen angeführt werden, um Gottes Ablehnung homosexueller Praktiken zu untermauern.
Das Gesetz
Wir müssen nicht alle Beispiele durchgehen, um zu erkennen, mit was für Methoden Matthew Vines hier arbeitet. Nehmen wir 3. Mose 18,22: „Und bei einem Mann sollst du nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt: Es ist ein Gräuel." Nun nimmt Vines alle Stellen, in denen „Gräuel" vorkommt. Er nimmt als Beispiel Schweinefleisch, was für die Israeliten damals (im Unterschied zu uns heute) ein Gräuel war (vgl. z.B. 3. Mo 20,25). Würden wir das heute als Gräuel bezeichnen, so Vines, wenn jemand Schweinfleich ist? Natürlich nicht! Also kann auch praktizierte Homosexualität keine Sünde sein.
Ist das wahr? Nein, Vines will nicht erkennen, dass wir im Neuen Testament in vielfacher Weise lesen, dass kein Fleisch (zu essen) unrein ist (vgl. unter anderem Mk 7,19; Apg 10,13.15; 1. Tim 4,4).
Sodom und Gomorra
Sehr bekannt ist die Geschichte von Sodom und Gomorra, wo die Sünde nach Angaben des göttlich inspirierten Schreibers so überhand genommen hat in moralischer Hinsicht, dass Gott nur noch mit furchtbarem Gericht (Schwefel und Feuer) antworten kann. Nach 1. Mose 19 war diese Sünde: Homosexualität.
Was ist Vines Notausgang, damit man diese klare Aussage zu Sodom nicht mit Homosexualität in Verbindung bringt? „Die einzige beschriebene Form von gleichgeschlechtlichem Sex ist eine abscheuliche Massenvergewaltigung." Vines übersieht offenbar bewusst, dass diese Massenvergewaltigung gar nicht stattgefunden hat (verwechselt er möglicherweise diese Stelle mit Richter 19?). Und dass es hier darum ging, dass Männer mit Männern Schande treiben wollten! Jesaja 3,9). Judas 7 lässt überhaupt keinen Zweifel an der Art dieser Sünde.
Römer 1
Als letztes Beispiel gehe ich auf die Kommentare Vines zu Römer 1 ein. „Paulus hat keine positive Einstellung gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen", sagt Vines. "Aber der Kontext, den er beschreibt, ist weit von Homosexuellen in festen, monogamen Beziehungen entfernt. Paulus kritisiert hier lustvolle Handlungen. Aber er schreibt nichts über Liebe, Hingabe und Treue."
Was für eine Verdrehung des Textes. Paulus macht überhaupt keine Unterscheidung zwischen kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Bindungen im homosexuellen Bereich. Warum auch, da dieses Art des Zusammenlebens für Gott ein Gräuel ist!? Heute möchte man gerne von „Liebe" sprechen. Kann das, was für Gott ein Gräuel ist, die Bezeichnung „Liebe" erhalten? Unmöglich!
Tatsächlich spricht der Apostel hier davon, dass die Ablehnung Gottes durch den Menschen und die Hinwendung zu Götzen dazu geführt hat, dass Gott Gericht übt an diesen Atheisten und Götzendienern. Wodurch? Dass Er sie der Homosexualität hingibt. Aber statt sich unter dieses Gericht zu beugen, wollen die Menschen sich in dieser Form des Zusammenlebens sonnen und sie als Freiheit der heutigen Gesellschaft genießen und preisen.
Was ist Gottes Antwort auf all dies? Es ist ein Gericht über sie alle. Gott nennt gelebte Homosexualität „Hurerei". Im Blick auf sie schreibt der Herr selbst: „Draußen sind die Hunde und die Zauberer und Hurer und die Mörder ..." (Off 22,15). Noch schlimmer sind diejenigen, die selbst zwar Hurerei für sich ablehnen, aber die Hurerei gut heißen. „Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis! (Jes 5,20). Für sie bleibt nur das Gericht.
Das gilt nicht für diejenigen, die unter der Last einer homosexuellen Neigung leiden und zusammenbrechen. Die Hilfe suchen angesichts der Last, der sie ausgesetzt sind. Für sie gibt es Hoffnung. Denn es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden kann, wenn man sie Gott aufrichtig bekennt. Gott sei Dank! Dabei geht es natürlich nicht um Konversionsbehandlungen, sondern darum, hilfesuchenden Menschen auf Basis von Glaubensinhalten seelsorgerlich zu unterstützen.
Denn sonst wäre NIEMAND von uns bekehrt worden.
Quelle: bibelpraxis.de/a2661.html