Was kann es uns kosten, wenn wir uns etwas im Herzen vornehmen und es dann auch tun? Ein mitleidiges Belächeln von unseren Kollegen - höchstens noch ein spöttisches Wort dürfte die Reaktion sein. Daniel wurde für seine Entschiedenheit reichlich belohnt. Nach Ablauf der Frist zeigt sich sein Aussehen besser als das der anderen jungen Männer. Und Gott belohnt auch die Treue dieses jungen Mannes, indem er ihm Weisheit gab.
Belohnung ist nicht der beste Beweggrund
Wir wollen uns nicht deshalb etwas in unserem Herzen vornehmen und danach tun, weil wir die Belohnung erwarten. Sondern einfach, weil es unserem Herrn gefällt!
Wie viele Dinge gibt es um uns her oder strömen jeden Tag auf uns ein, die uns Schaden zufügen können. Schaden deshalb, weil sie z.B. unsere Gedanken gefangen nehmen, gerade dann, wenn wir es überhaupt nicht gebrauchen können. Und warum nehmen sie unsere Gedanken gefangen? Weil wir uns vielleicht etwas im Herzen vorgenommen hatten (z.B. nicht hinzugucken), aber es blieb beim Vornehmen.
Wir müssen den Herrn jeden Tag aufs Neue - wenn das überhaupt reicht - bitten, uns zu helfen. Dann haben wir auch die Energie, „nein“ zu sagen, zu Dingen, die wir nicht mitmachen sollten, zu Witzen, die unsere Kollegen in unserer Gegenwart (vielleicht über unseren Herrn Jesus Christus) machen. Aber vor allem haben wir dann die Kraft, zu unserem eigenen ich „nein“ zu sagen.
Beispiele nachahmenswerter „Nein“-Sager
Daniel hat in seinem Herzen „nein“ gesagt, und er hat zu seinem Vorgesetzten „nein“ gesagt.
Auch Mose sagte „nein“, nämlich zu der zeitlichen Ergötzung der Sünde, und wählte lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden. Zu welch glänzenden Karriere hat er nein gesagt!
Es waren nicht unbedingt böse Dinge, zu denen Mose „nein“ sagte, sondern einfach nur Dinge, die ihm in seinen Aufgaben, die der Herr für ihn vorgesehen hatte, geschadet hätten.
Der Herr Jesus - unser vollkommenes Beispiel
Auch unser Herr sagte „nein“, als der Teufel Ihn in der Wüste versuchte. Vielleicht sagst Du jetzt: „Ja, er war auch Gott“. Bedenke jedoch, dass der Herr Jesus 40 Tage nicht gegessen hatte, und Er war Mensch wie Du und ich. Er hatte Hunger, und später lesen wir von Ihm, dass Er einmal Durst hatte. Und als der Teufel in die Flucht geschlagen war, kamen Engel und bedienten Ihn - nicht nur ein Hinweis, dass Er Gott ist und Ihm so der Dienst der Engel zustand. Denn die Engel dienten offenbar seinen menschlichen Bedürfnissen.
Und im Garten Gethsemane, und gerade dort, sagte der Herr Jesus „nein“. Er wusste genau, was auf Ihn zukommen würde. Aber er sagte „nein“ zu jeder „Einflüsterung“, den Kelch doch nicht nehmen zu wollen.
Lasst uns lernen von solchen, die für uns Vorbilder sind und „nein“ gesagt haben.
Es gibt auch falsche „Nein“-Sager
Den Kindern wird heute schon in der Schule beigebracht „nein“ zu sagen. Aber leider in einem ganz anderen Sinn. Sag nein, wenn Du etwas nicht möchtest, wenn Dir etwas nicht gefällt. Nein, als klarer Ausdruck von Ungehorsam. Auch dafür gibt es leider Beispiele in der Bibel. Denken wir nur an Jona, der zu einem ganz klaren Auftrag des Herrn nein sagte. Auch Petrus sagte einmal nein und zwar als die Stimme in Apostelgeschichte 11 ihn aufforderte, die Tiere zu essen. Zum Glück lernte Petrus in dieser Situation sehr schnell, so dass er bei dem dann folgenden Auftrag sofort „ja“ sagen konnte.
Lasst uns „nein“ zu all dem sagen, was uns vom Herrn abzieht, aber ein freudiges „ja“ sprechen zu jeder Aufgabe, die der Herr uns gibt.
Quelle: bibelpraxis.de/a265.html