Humor - nichts für Christen?

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Lachen hat seine Zeit

„Nicht-Lachen“ aber auch. Das heißt, es gibt auch Zeiten, wo Lachen nicht angebracht ist. Werden schmutzige Witze erzählt oder wird Gott lächerlich gemacht, dann ist Lachen absolut fehl am Platz. Eigentlich ganz klar, wirst du jetzt sagen.

Aber wie stehen wir zu Themen, zu denen Gott in seinem Wort ganz klare Aussagen trifft? Was sagen wir z.B., wenn sich über Hurerei oder Ehebruch lustig gemacht wird, ja, als ganz normal dargestellt wird. Lachen wir dann mit? Oder beziehen wir Stellung? Durch ein Wort oder vielleicht einfach dadurch, dass wir uns umdrehen und weggehen.

Kürzlich bekam ich eine mail, die folgendermaßen aufgebaut war. Nachfrage eines Programm-Users an seinen Support, wie er das neu installierte Programm „Ehefrau“, das er kürzlich gegen das Programm „Freundin“ getauscht hat, wieder los werden kann. Ob ein Rücktausch möglich sei oder ob das neuste Programm „Scheidung“ vielleicht besser sei oder vielleicht doch das Zusatzprogramm „ Sekretärin mit Minirock“. Merken wir etwas? Vermeintlicher Humor, der durch und durch gegen Gottes Wort ist. Wie gehen wir damit um? Weiterleiten an andere, damit die auch mal was zum Lachen haben? Oder macht uns solcher Dreck noch etwas aus? Natürlich werden wir jeden Tag mehr abgestumpft durch die Dinge um uns her. Wenn sich jeder Zweite scheiden läßt, gewöhnt man sich langsam daran. Aber wichtig ist, dass wir empfinden, wie Gott dadurch verunehrt wird.

Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen

Unseren Kinder gegenüber haben wir eine große Verantwortung. Wenn wir uns auf der einen Seite lustig machen über Dinge, die in den Augen Gottes Sünde sind, wie können wir dann auf der anderen Seite erwarten, dass sie uns ernst nehmen, wenn wir ihnen Gottes Sicht über diese Dinge vorstellen?

Aber auch den Menschen gegenüber, die uns umgeben, haben wir eine Verantwortung . Wenn wir ständig der „Pausen-Clown“ sind oder jeder uns als den „Spaßvogel der Nation“ kennt, haben wir es schwer, auch mal ein ernstes Thema anzusprechen.

Christen dürfen, ja sollen, fröhliche Menschen sein, denn was kann es schöneres geben, als ein Kind Gottes zu sein.

Christen dürfen auch humorvoll sein, denn ein „gesunder“ Humor tut auch den Mitmenschen gut. Aber wir sollten doch ganz genau darauf achten, welche Themen unsere Späße haben.

Lot schien auch ein humorvoller Mensch gewesen zu sein. Als er seine Schwiegersöhne auf das kommende Gericht über Sodom aufmerksam machte, meinten sie, er hätte sich einen Scherz ausgedacht. (1. Mose 19,14) Lot ist bestimmt nicht verantwortungsbewusst mit Humor umgegangen. Wir sollten uns also so benehmen, dass man schon merkt, ob wir etwas erst meinen oder nicht.

Christen dürfen auch herzlich lachen, denn das ist nun mal der Ausdruck von Freude. Aber wir sollten bedenken, wann und wo wir lachen. Denn, Lachen hat seine Zeit, aber Nicht- (mit)lachen auch.

Weinen hat seine Zeit

Genau wie das Lachen seine Zeit hat, hat auch das Weinen seine Zeit. Es gibt Zeiten, da müssen Christen weinen. Nachdem in der Versammlung (Gemeinde) in Korinth eine schlimme Sünde vorgekommen ist, tadelt der Apostel Paulus die Gläubige dort, dass sie nicht Leid getragen haben über diese Dinge, denn das hätte Konsequenzen gehabt (1.Korinther 5,2). Es gibt Dinge, über die wir traurig sein müssen, weil wir an ihnen zum einen erkennen, wie es in unseren Herzen aussieht (wozu wir fähig sind, wenn wir nicht auf der Hut sind) und zum anderen, dass wir nicht wachsam waren (vielleicht sogar mitschuldig).

Es ist aber auch zum Weinen, wenn wir manche sehen, die früher mit dem Herrn Jesus gegangen sind und nun in die Welt gegangen sind, also nur Sinn für das Irdische haben. In Philipper 3,18 waren solche, und der Apostel Paulus weint über sie.

Auch der Herr Jesus hat geweint, als er hier auf der Erde war. Z.B. am Grab des Lazarus (Johannes 11,35). Wir können dankbar sein für diese Tränen - zeigen sie uns doch, dass der Herr Jesus wahrer Mensch war und Empfindungen hatte wie du und ich. Gibt uns das nicht auch Vertrauen, Ihm alles zu sagen über das wir weinen müssen?

Wenn die Tränen zu spät kommen

In Offenbarung 20, 15 wird der Ort beschrieben, an den diejenigen kommen werden, die nie über ihre Sünden geweint haben. Dieser Ort ist gekennzeichnet durch Weinen und Zähneknirschen (Matthäus 22,13). Weinen - weil man die Zeit, die man hatte, nicht genutzt hat, um seine Sache mit Gott in Ordnung zu bringen um vor diesem Ort in Sicherheit zu sein. Zähneknirschen - weil man sich ständig selbst anklagt. Aber dann ist es für immer zu spät. Hast du schon über Deine Sünden geweint ? Wenn nicht, dann tu es heute - morgen schon könnten dir alle Tränen nichts mehr nützen.

Lachen hat seine Zeit und Weinen hat seine Zeit. Beides ist für Christen zum rechten Zeitpunkt angebracht.

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