Es war ein Freitag im November 1987, als ein Mädchen in einer Kleingartenanlage ihrem 19-jährigen Mörder begegnete. Er packte das Mädchen und wollte sie vergewaltigen, was ihm nicht gelang. Als sie ihm sagte, sie werde ihrer Mama davon erzählen, erstickte der Mann das Kind. Der Fall wurde erst 2013 aufgeklärt. Dass es jetzt überhaupt noch zu einem Mordprozess komme, sei allein dem Angeklagten zu verdanken, erläutert der Pressesprecher des Landgerichts. Der Mann hätte auch sagen können, es sei ein Totschlag gewesen. Ein Totschlag wäre verjährt, ebenso, wie es die versuchte Vergewaltigung bereits ist. Hätte er den Vorwurf geleugnet - der Angeklagte wäre ein freier Mann geblieben. Er wolle sich aber der Verantwortung stellen, sagt sein Anwalt. „Die Hoffnung ist die, dass er eine Art von Buße tut", sagt der Anwalt des Täters. Auch wenn sein Mandant die Tat all die Jahre lang sicherlich verdrängt habe, so habe er doch oft an sie denken müssen, wenn er etwa Kinder im Alter des Mädchens gesehen habe. „Auch der Jahrestag war ihm sehr präsent".
Gott hat uns Menschen das Gewissen (seit dem Sündenfall Adams und Evas) gegeben. Es ist ein Geschenk, weil es schlagen kann. David ist dafür ein gutes Beispiel. Wir lesen einmal von ihm: „Aber David schlug das Herz" (das heißt: sein Gewissen strafte ihnen; 2. Sam 24,10).
Wir können das Gewissen wie mit einem Brenneisen behandeln, „durch die Heuchelei von Lügenrednern, die betreffs des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind" (1. Tim 4,2). Aber es schlägt doch immer wieder, immer mal wieder.
Bei manchen mag es eine solche Tat sein, die sie nicht komplett verdrängen können. Bei uns allen ist es die Sünde. Auch wir als Christen können Sünden zu verdrängen suchen. Wir haben in einem sündigen Zustand gelebt (Hurerei, Unzucht begangen; jemanden verleumdet, anderes Böses getan; in Habsucht gelebt, gestohlen usw.). Aber Gott lässt unser Gewissen immer (mal) wieder schlagen.
Wie gehen wir damit um? Wie dieser Mann, der sich dann stellte und freiwillig die Wahrheit aussagte? Oder versuchen wir weiter, das Ganze zu unterdrücken? Irgendwann kommt es wieder auf uns zu. Manchmal, oft in unseren Träumen. In jedem Fall vor dem Richterstuhl des Christus (2. Kor 5,10). Dann ist es zu spät. Dann haben wir die Chance verpasst, die Dinge vor und mit Gott zu ordnen. Wie schade, wenn wir nicht die Zeit nutzen, die Gott uns gibt.
Wenn wir unser Leben noch nicht mit Gott ins Reine gebracht haben, ist es dann ewig zu spät. Das bedeutet den ewigen Feuersee! Wir bitten an Christi statt, heute noch zu Gott und dem Herrn Jesus zu kommen, bevor es zu spät ist.
Quelle: bibelpraxis.de/a2605.html