
Jesus war in der Synagoge in Kapernaum, wo er auf einen Menschen mit einer verdorrten Hand traf. Auch seine Feinde waren dort. Diese Pharisäer und Schriftgelehrten kommen nun mit einer aus ihrer Sicht spitzfindigen und intelligenten Frage: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?"
Was für eine Frage! Ist es gestattet, an einem Tag, den Gott zum Segen geschenkt hat, Segen zu erteilen? Was für eine Bosheit offenbart sich durch diese Frage. Sie selbst waren nicht in der Lage, diesen armen Mann zu heilen.
Sie konnten ihm nicht helfen. Und sie wollten es auch nicht. Dieser Mann war ihnen eigentlich gleichgültig. Aber hier gab es den Einen, von dem sie wussten, dass Er heilen konnte, und von dem sie annahmen, dass Er es auch tun würde. Jetzt aber wollten sie Ihm mit Blick auf ihre eigenen Zusatzvorschriften eine Falle stellen, indem sie seine Macht und seine Güte ausnutzten. Oder hofften sie, dass Er etwa auf Kosten dieser seiner Macht und seiner Güte „klein beigeben" würde?
Offensichtlich hatten sie immer noch nicht gelernt und verstanden, dass der, mit dem sie es zu tun hatten, ihnen weit überlegen war. Sie kannten Ihn nicht. Wir erinnern uns dazu an die Worte des Herrn (Matthäus 11,27): „Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will." Die Pharisäer legten Wert auf das Einhalten des Sabbats, der Herr legte Wert auf die Erhaltung des Lebens. Wir erkennen, dass Christus sich dennoch nicht von seinem Volk abwenden möchte, sondern sogar an dem Tag, der eigentlich ein Ruhetag für Ihn sein durfte, für sie tätig ist, um sie wieder gesund zu machen und zu Gott zurück zu führen. Was für eine Gnade!
Quelle: bibelpraxis.de/a2572.html