Einen Namen machen (FMN)

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Die ganze Thematik, „jemand" sein zu wollen, bekannt, berühmt oder mächtig zu sein, eben einen „Namen zu haben", ist kein Trend der letzten Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Wir lesen in Hesekiel 28, dass das schönste und weiseste geschaffene Wesen, das „das Bild der Vollendung" war (Vers 12), sich erhob. In Jesaja 14,14 werden die Beweggründe genannt: „Ich will... mich gleichmachen dem Höchsten." Daher wurde es von Gott „zu Boden geworfen" (Hes 28,17). Damit wird das Fallen Satans beschrieben. Und das geschah bevor der Mensch in Sünde fiel.

„Wer aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden;
und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden." (Mt 23,12)

Die Erhöhung eines Namens

Die Bibel zeigt verschiedene positive und negative Möglichkeiten, wie ein Name groß oder bekannt wird. Dies bezieht sich jeweils auf die Stellung, Position oder das Ansehen der Person:

  • Der Mensch will sich selbst einen Namen machen.
  • Der Antichrist erhöht sich über alles (zukünftig).
  • Gott macht einen Menschen groß.
  • Gott macht seinen eigenen Namen groß.
  • Gott gibt dem Christus einen neuen Namen.
Der Mensch will sich selbst einen Namen machen

Dass der Mensch mehr sein möchte fing schon kurz nach seiner Erschaffung an. 1. Mose 3,5 berichtet, wie die listige Schlange (Satan) Eva verspricht, dass sie (Adam und Eva) durch das Essen der Frucht sein würden wie Gott.

Ein paar Kapitel später steht, wie die Menschen sich zusammentun und sagen: „Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reicht, und machen wir uns einen Namen" (1. Mo 11,4). Der Bau des Turmes und dieser Stadt, die später Babel (Verwirrung) genannt wurde, hatte zum Ziel, groß zu werden, sozusagen Gott näher zu kommen und weltweit bekannt zu sein.

In 1. Samuel 15 war Saul dem Befehl Gottes ungehorsam, indem er sich an den Tierherden der besiegten Amalekiter vergriffen hatte. In Vers 30 knüpft er an sein unaufrichtiges Sündenbekenntnis die Bitte an Samuel: Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel". Ihm ging es darum, vor dem eigenen Volk wieder eine „weiße Weste" zu haben.

Selbstüberhebung, Selbstüberschätzung, Sein wollen wie Gott und letztendlich Gott verwerfen: das ist das durchgängige Programm Satans für den Menschen. Gottes Plan jedoch ist, dass der Mensch seine Abhängigkeit von Gott anerkennt und Ihn anbetet.

„Vor mir wurde kein Gott gebildet und nach mir wird keiner sein." (Jes 43,10b)

Der Antichrist erhöht sich über alles

Der absolute Höhepunkt des Selbsterhöhens wird in 2. Thessalonicher 2,4 angekündigt. Der Antichrist ist es, der „widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei."

In den nachfolgenden Punkten werden wir sehen, dass wahre Ehre nur von Gott kommt. Indem sich der Antichrist selbst in den Tempel setzten wird, verwirft er Gott und will dem Herrn Jesus Christus den Ihm zustehenden Platz wegnehmen. Der Herr Jesus wird ihn aber „durch den Hauch seines Mundes verzehren (wegtun, töten)" und „vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft" (2. Thes 2,8).

Gott macht einen Menschen groß

Wir kommen jetzt vom egozentrischen Verlangen des Menschen, „jemand" sein zu wollen, zu Personen des Alten Testamentes, die Gott groß gemacht hat.

Ein Kapitel nach dem Turmbau zu Babel und der folgenden Sprachenverwirrung gibt Gott Abram (später Abraham) die Verheißung: „Ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein!" (1. Mo 12,2).

Als Josua mit dem Volk Israel vor dem Jordan lagerte, um ihn durch ein Wunder Gottes zu durchqueren, sagte Gott zu Josua: „An diesem Tag will ich beginnen, dich in den Augen von ganz Israel groß zu machen, damit sie wissen, dass ich, so wie ich mit Mose gewesen bin, mit dir sein werde" (Jos 3,7).

David war ein Mann nach dem Herzen Gottes (Apg 13,22). Als David „in seinem Haus wohnte und der HERR ihm ringsumher Ruhe verschafft hatte vor allen seinen Feinden" (2. Sam 7,1), hatte er den Wunsch, Gott ein Haus zu bauen. Gott erkennt Davids Wunsch an und sagt ihm, dass einer seiner Nachkommen dieses Haus bauen würde. Gott lässt ihm aber auch noch einmal durch den Propheten Nathan sagen, wie Er ihn geführt hat: „Ich habe dich von der Weide genommen, hinter dem Kleinvieh weg, damit du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel; und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gezogen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich habe dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Großen, die auf der Erde sind." (2. Sam 7,8.9)

Nachdem Salomo zum Thronfolger Davids gesalbt worden war, setzte er sich „auf den Thron des HERRN als König an seines Vaters statt" (1. Chr 29,23). In den weiteren Versen wird beschrieben, dass Salomo Gelingen hatte, ganz Israel ihm gehorchte und dass alle Fürsten und die Helden und alle Söhne Davids sich ihm unterwarfen. „Und der HERR machte Salomo überaus groß vor den Augen von ganz Israel" (1. Chr 29,25a).

Gott macht seinen eigenen Namen groß

Wir stellen fest, dass wahre Größe nicht von Menschen, sondern von Gott bestimmt wird. In verschiedenen Stellen des Alten und Neuen Testamentes lesen wir, dass Gott seinen eigenen Namen groß gemacht hat.

Als David durch Nathan Gottes Antwort bzgl. des Baus des Hauses bekommen hatte, setzte er sich vor Gott (2. Sam 7,18-29). In Vers 23 sagt er: Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf der Erde, die Gott hingegangen ist, sich zum Volk zu erlösen und um sich einen Namen zu machen und für sie so Großes zu tun und furchtbare Dinge für dein Land, indem du vor deinem Volk, das du dir aus Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre Götter vertriebst!" (2. Sam 7,23).

Israel ist das einzige von Gott auserwählte Volk. Er hat es für sich auserwählt, um sich durch sein Handeln mit ihm einen Namen zu machen. Das möchte Satan mit allen Mitteln und seiner ganzen Macht verhindern. Dies ist - abgesehen von der Untreue des Volkes Israel, die Gott und seine Boten immer wieder verwarfen - auch ein Grund dafür, dass Israel seit Jahrtausenden immer wieder im Fadenkreuz anderer Völker steht.

In Jesaja 63 sagt Israel gleich zwei Mal in Bezug auf Gottes Handeln mit dem Volk Israel, dass Er sich dadurch einen Namen gemacht hat. So hat Gott sich einen ewigen Namen gemacht, indem Er bei dem Auszug aus Ägypten „die Wasser vor ihnen her spaltete" (Jes 63,12). Indem „der Geist des HERRN sie zur Ruhe" brachte - sie also in das verheißene Land brachte und als Volk wiederherstellte - hat Gott sich einen herrlichen, majestätischen Namen gemacht (Jes 63,14).

Ein paar hundert Jahre später bekennt Daniel in der Gefangenschaft die Sünden seines Volkes und erinnert Gott: „Der du dein Volk aus dem Land Ägypten mit starker Hand herausgeführt und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist" (Dan 9,15).

Gott gibt dem Christus einen neuen Namen

Jetzt kommen wir zu dem Namen, „der über jeden Namen ist" (Phil 2,9). Es geht dabei nicht um einen Namen als solchen, sondern um eine Person. Es geht um den ewigen Sohn Gottes, Jesus Christus, der „sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm" (Phil 2,7). Als Mensch erniedrigte Er sich freiwillig und erfüllte Gottes Plan vollständig, „indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz" (Phil 2,8).

Was ist Gottes Antwort darauf, dass Sein geliebter Sohn sich selbst erniedrigt hat? „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters" (Phil 2,9.10).

Gott hat Ihm nicht einen Namen von Buchstaben gegeben - den hat Er bekommen, als Er geboren wurde. In Jesaja 52,13 wurde schon prophetisch über Ihn vorhergesagt: „Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein." Nachdem der Herr Jesus gestorben und auferstanden war, wurde er in den Himmel aufgenommen (Mk 16,19) und Gott hat Ihm den Ehrenplatz zu seiner Rechten gegeben. In dieser Position sind Ihm „Engel und Gewalten und Mächte unterworfen" (1. Petr 3,22).

In Psalm 110,1 wird über den Herrn Jesus vorhergesagt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße!" In Offenbarung 19,11-21 wird beschrieben, wie Er, der den Namen „das Wort Gottes" trägt (V. 13), wieder auf die Erde kommt, den Antichrist richtet und die Herrschaft antritt.

Dann beugt sich jedes Knie vor Dem, der sich Raum und Zeit unterworfen hat, vor Dem, der das Leben ist und freiwillig gestorben ist. Dadurch wird Gott, der Vater, grenzenlos verherrlicht.

Folge mir nach - Heft 2/2014

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