Christus, der verworfene David

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Der Herr Jesus nennt als Verteidigung seiner Jünger das Beispiel Davids, das im ersten Abschnitt in 1. Samuel 21 aufgeschrieben worden ist. Diese Anführung ist gerade insofern im Matthäusevangelium von besonderer Wichtigkeit, als es hier um Jesus, den König Israels geht. Wenn David so handeln konnte, war es dann Christus nicht erst recht erlaubt, so etwas zu tun?

Dabei erkennen wir aus den Worten des Herrn keine Kommentierung dessen, was David getan hat. Er stellt nur die Handlung heraus, die eigentlich nicht erlaubt war (Vers 4), auf die es jedoch kein Handeln des Gerichtes gegeben hat, weder vonseiten des Priesters, noch vonseiten Gottes. Christus selbst hatte am Sabbat nicht von den Ähren gepflückt, aber David hatte an einem Sabbat im Vorbeigehen diese Brote gewissermaßen „gepflückt" (vgl. 1. Sam 21,7.8). Durften die Jünger dies dann nicht auch tun?

Der Vergleich mit David ist aber noch in einer zweiten Hinsicht bemerkenswert. Denn David war zu diesem Zeitpunkt in einer Situation, die der des Herrn sehr ähnlich war. David war der Verworfene, der von Saul zu Unrecht verfolgt wurde. Christus war jetzt der Verworfene, der zu Unrecht von den Hohenpriestern, Schriftgelehrten, Pharisäern, Sadduzäern und Herodianern verfolgt wurde. Sie stellten sich damit auf eine Stufe mit Saul! Ob sie das verstanden haben?

Wenn der wahre König verfolgt wird, wenn der Gesalbte Gottes, den Er seinem Volk gesendet hat, verworfen wird, was für eine Bedeutung haben dann noch die Vorschriften, die Gott seinem Volk gegeben hatte? Was für einen Wert sollte der Sabbat als Tag des Segens noch haben, wenn der Segen Gottes rundweg abgelehnt wurde? Auch das gehörte zu den Leiden unseres Retters.
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